Ambion GmbH und Lang AG statten das neue NDR-Studio mit gigantischer Rückpro aus.
Die Tagesschau konnte dieses Jahr den Einzug in ihr neues Fernsehstudio feiern. Was neben einem neuen Vorspann und dem geänderten Design sofort auffiel, war die 18 Meter lange, halbrunde Medienwand im Hintergrund. Diese lässt sich per Rückprojektion auf der gesamten Breite bespielen.
Abgesehen von diesem zentralen Element bietet das 320 Quadratmeter große Studio neuste Kamera- und Lichttechnik. Alles wurde genau aufeinander abgestimmt, so dass ein Nachrichtenstudio entstand, welches einen gänzlich neuen Ansatz verfolgt: Die Moderatoren führen vor einem real bespielten Hintergrund durch die Sendung.
Das neue Tagesschau-Studio des NDR.
Die Konzipierung und Bauphase dauerte mehrere Jahre. Die Idee zu einem modernisierten Studio gab es bereits 2009. Im Zuge der Planung entwickelte sich auch die Vision der 18 Meter langen Medienwand.
Die Verantwortlichen in der ARD-aktuell Redaktion hatten genaue Vorstellungen zu dieser Medienwand: Sie sollte eine Anzeigefläche von 40 Quadratmeter besitzen, halbrund sein und in Teilbereichen über eine interaktive Bedienung verfügen. Eine besondere Anforderung war der Dauerbetrieb, 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche.
Die Ambion GmbH und die Lang AG nahmen sich der Aufgabe an und testeten gemeinsam mit den Projektbeteiligten bei ARD-aktuell und NDR unterschiedlichste Ansätze zur Realisierung der Medienwand.
"Uns hat die Aufgabe gereizt. Mit unseren Schwerpunkten sind wir eher als Event-Ausstatter, denn als klassischer Systemintegrator am Markt tätig. Die einmalige Formatgröße war die Herausforderung in diesem Projekt. Das Kommerzielle war für uns dabei eher zweitrangig", berichtet Christian Sommer von der Ambion GmbH.
Bezüglich der Realisation kristallisierte sich schnell heraus, "dass nur eine Rückprojektion in der Lage ist, einen Großteil der Punkte zu erfüllen", so Stefan Rickmann, Projektleiter beim NDR. Zunächst musste eine Firma gefunden werden, welche die überdimensionale Polycarbonatscheibe für die Rückwand herstellen konnte.
Die LANG AG, als technischer Berater im Projekt, fand einen Hersteller in China. "Wir haben die Medienwand in Kooperation mit der Ambion GmbH realisiert. Neben der Beschaffung der Rückprojektionsscheibe kam uns in diesem Zeitpunkt zu Gute, dass wir schon seit Jahren autorisierter Servicepartner für die wertigen Projektoren aus dem Hause Panasonic sind", so Tobias Lang, Vorstand der Lang AG.
Eine besondere Anforderung gab es an die Konzeption: Die Wand inklusive Projektoren durfte nicht allzu viel Platz in Anspruch nehmen, musste aber dennoch für Wartungen und Reparaturen zugänglich sein.
Die Lösung war ein abgeschlossener Raum hinter der Scheibe, durch den Techniker an jeden Punkt der Wand gelangen. Zur Reduzierung der Betriebsgeräusche und um Überhitzungen zu vermeiden, wurden die Projektoren in speziell angefertigten Klimagehäusen untergebracht.
Der Raum hinter der Projektion: für Wartung und Reparaturen zugänglich.
Die gewünschten definierten, interaktiven Bereiche auf der Wand wurden durch die primeTOUCH-Technologie aus dem Hause Lang, die für das Projekt erstmals gebogen zum Einsatz kam, ermöglicht.
Ein Verantwortlicher der Herstellerfirma der Projektionsscheibe reiste mit nach Hamburg, um die Installation zu beaufsichtigen. Sechs Leute waren einen ganzen Tag lang damit beschäftigt. Die bespielte Scheibe hat eine Auflösung von 8.260 x 1.050 Pixeln.
Durch den Dauerbetrieb müssen die Projektoren stetig gewartet werden. Etwa alle sechs Wochen müssen zwei der Projektoren ausgetauscht werden, die in der durch Panasonic autorisierten Werkstatt der Lang AG in Lindlar überarbeitet und, wenn nötig, repariert werden. Durch dieses Wartungssystem bleiben alle Geräte jederzeit auf dem neuesten Stand und garantieren dem Zuschauer den Genuss einer professionellen und sicheren Übertragung aus dem neuen Studio der Tagesschau.
