Die Layher-Sensation

16.02.2009

Layher-Rampe für einen Slalom in der Halle landet im Guinness-Buch der Rekorde.

Schneebedeckte Berggipfel, die in der Sonne glitzern – dieses Bild wird wohl vielen beim Gedanken an ein Abfahrtsskirennen in den Sinn kommen. Umso ungewöhnlicher war der Veranstaltungsort des “F I S WORLD CUP ALPINE PROMOTION EVENT MOSCOW 2009”, der Anfang Januar stattfand: Bei der Werbeveranstaltung zu den Olympischen Winterspielen 2014 in Sochi lieferten sich 14 Weltklasse-Skiläufer und zwei geladene russische Champions Rennen im Parallelslalom – mitten in der russischen Hauptstadt vor dem prunkvollen Hauptgebäude der Moskauer Staats-Universität.

Als Partner für die Event-Organisation stand dem Internationalen Skiverband (FIS) neben dem Russischen Ski- und Snowboardverband (RASSF) auch der NEW LEAGUE Sport Club zur Seite – und war zugleich Auftraggeber für eine weitere Besonderheit: Auch die für die Veranstaltung gebaute, transportierfähige Ski-Rampe übertraf alles bisher Dagewesene: Mit 37 Meter breit genug für zwei parallele Slalomabfahrten, 150 Meter lang sowie 56 Meter hoch – und damit reif für das Guinness-Buch der Rekorde.

Bei der Auftragsvergabe für diese einzigartige Konstruktion war vor allem Flexibilität beim Material-Einsatz, aber auch bei der Lieferfähigkeit gefragt. Zum einen sollte das Gerüst-System für die Ski-Rampe, die im Februar und März bei weiteren Freestyle- und Snowboard-Wettbewerben zum Einsatz kommt, schnell auf- und abbaubar und gleichzeitig belastbar sein. Hier konnte das Layher AllroundGerüst, an dessen Allround-Knoten sich auf einer Ebene bis zu acht Anschlüsse mit flexibel wählbaren Winkeln anschlagen lassen, durch seine einzigartige Verbindungstechnik erneut seine Einsatzvielfalt unter Beweis stellen. Ausschlaggebend war außerdem die hohe Belastbarkeit des Systems: Da die Ski-Rampe auf einer Anhöhe – den Vorobyovy Hügeln – aufgebaut wurde, war sie hohen Windlasten ausgesetzt.

Zusätzlich gab es für jede Schneebeschaffenheit hohe Vorgaben zur Bemessungs-Schneelast. Diese lag bei 1.000 kg/qm. Für diese Schneelast wäre eigentlich ein sehr kleines und damit aufwändigeres Raster von 1,09 x 2,07 m notwendig gewesen. Um mit dem größeren Rastermaß von 2,07 x 2,07 m bauen zu können, wendeten die Planer aus Güglingen einen besonderen Kniff an: Sie halbierten die bei diesem Raster größere Lasteinzugsfläche wieder, indem sie in Querrichtung Doppelscheiben in Form von zwei Allroundstielen einsetzten – jeweils verbunden durch eine Doppel-Keilkopfkupplung. Zur Zentrierung der Lasten aus dem Rampen-Überbau in die Doppelstiele wurde außerdem kurzfristig ein Sonderteil entwickelt und hergestellt. Ein Service, für den Kunden immer ein erfahrenes Team zur Seite steht, das maßgeschneiderte Lösungen erarbeitet. Wichtig für diesen Großauftrag, bei dem insgesamt rund 1.300 Tonnen Material verbaut wurden, war zudem die kurzfristige Verfügbarkeit des Materials. Durch flexible Produktionskapazitäten und großzügige Lagerbevorratung gibt die Layher-Lieferbereitschaft Kunden hier ein entscheidendes Maß an Flexibilität.

Mit 70 LKWs nach Russland

Kurz nach Auftragvergabe machten sich fast 70 LKWs vom schwäbischen Güglingen aus auf den Weg in die russische Metropole, wo ab Anfang November über 40 Mann innerhalb von zwei Monaten die Ski-Rampe termingerecht aufbauten, nicht zuletzt durch die Passgenauigkeit des Allround-Systems – dank zertifizierter Qualitätsfertigung in Deutschland. Ganze Abschnitte wurden auf dem Boden vormontiert und trotz der Vielzahl an senkrechten Elementen einfach mit einem Kran aufgesetzt. Nur beim Wetter konnte der schwäbische Spezialist für Systemgerüste die Auftraggeber nicht unterstützen – diese behalfen sich mit Schnee aus Sibirien, den rund 100 LKW aus der 3.500 Kilometer entfernten Kemerowo-Region nach Moskau brachten. So wurde das Event ein voller Erfolg: Mit über 30.000 jubelnden Fans – und einem deutschen Sieg.

Die Wilhelm Layher GmbH & Co. KG aus Güglingen-Eibensbach ist der größte Hersteller von Systemgerüsten in Europa. Das 1945 gegründete Unternehmen beschäftigt inzwischen international über 1.100 Mitarbeiter, davon 700 in Deutschland und weitere 400 bei den 30 Tochtergesellschaften auf fünf Kontinenten.