Peter Nellen im Ruhestand

04.07.2018

Der Lightcompany-Gründer Peter Nellen, der 1980 seine Firma startete und stets eine treibende Kraft in der Branche war, ist in diesen Tagen in den verdienten Ruhestand gegangen.

 

Ohne Peter Nellen gäbe es die "Fachkraft für Veranstaltungstechnik" nicht in der Form, wie wir sie kennen. Er hat diesen Beruf überhaupt erst mit ins Leben gerufen und dabei geholfen, das Berufsbild zu definieren. Folgerichtig kam der erste Auszubildende zur Fachkraft für Veranstaltungstechnik deutschlandweit 1998 von Peter Nellens Lightcompany.

Seine Lightcompany war auch eines der ersten beiden Unternehmen, die von der Deutschen Prüfstelle für Veranstaltungstechnik (DPVT) zertifiziert wurden. Denn Peter Nellen wollte stets Qualitätsstandards in der Branche etablieren und hat es auch getan.

 

Peter Nellen auf einer Kundenveranstaltung in Neuss (Foto: Marcus Simaitis)

Peter Nellen auf einer Kundenveranstaltung in Neuss (Foto: Marcus Simaitis).

 

Erfolg für die gesamte Branche: Peter Nellens Geschichte

Peter Nellen hätte sich ein ruhiges Leben machen können als "Fernmeldetechnischer Sekretär der Deutschen Bundespost" und damit als Beamter auf Lebenszeit  – doch so ein Leben auf vorgezeichneten Bahnen war offenkundig nicht sein Ding.

1980 gründete er die Lightcompany, und zum Einstieg gab’s die Straight Shooter aus Düsseldorf mit Nellens Scheinwerfern aus Eisen, die aussahen wir Spaghettisiebe, und einem selbstgelöteten Lichtmischpult.

 

Überzeugungstäter Peter Nellen

Man sieht den Überzeugungstäter: Peter Nellen an seinem Tatort.

 

Dass die Lightcompany später unter anderem auch Die Toten Hosen, Nirvana und viele nationale wie internationale Größen ins richtige Licht gesetzt hat zeigt, wohin die Reise gehen kann, wenn man seine Arbeit gut macht. Und so klopfte auch die Modewelt schon früh an Nellens Türe, damit er Fashion Shows und Modemessen mit seiner Lichttechnik noch mehr schönen Schein verleihen konnte.

1992 wurde die Firma wegen der sich stetig mehrenden Aufträge umgewandelt in Lightcompany Gesellschaft für Veranstaltungstechnik, und 1995 zog man aufgrund des mittlerweile umfangreichen Materialbestandes in größere Räumlichkeiten – vom Gründungsstandort Düsseldorf nach Neuss.

1996 stand ein nächster wichtiger Schritt an, aus dem nachhaltige Impulse für die Branche erwachsen sind: die Mitgliedschaft im VPLT. Hier war Peter Nellen in jenem Ausschuss aktiv, der irgendwann beschloss, das Berufsbild "Fachkraft für Veranstaltungstechnik" schaffen zu wollen.

Wie macht man das praktisch? Absolutes Neuland wurde betreten. Und damit nicht genug. Es galt auch, die zuständige IHK in Köln auf das vorzubereiten, was diese erwarten würde.

Wie sollte eine Facharbeit aussehen, welche Maßstäbe müsste man anlegen, welche Voraussetzungen sollten für eine Ausbildung gelten?

Früher oder später ist man zu einer gemeinsamen Lösung mit der anfänglich skeptischen IHK gekommen. Der Rest ist Geschichte: Wie gesagt kam die erste Fachkraft für Veranstaltungstechnik aus den Reihen den Lightcompany. Und es war nicht die letzte.

 

Peter und Regine Nellen, (Foto: Klaus Wagner)

Ob der Ruhestand wirklich so ruhig wird: Peter Nellen und Regine Nellen-Rosemann, (Foto: Klaus Wagner).

 

Um die Anliegen der Auszubildenden hat sich Regine Nellen-Rosemann, Peter Nellens Frau, gekümmert. Und das signalisiert auch den familiären Geist, der durchweg durch die Lightcompany wehte.

2000 zog man um in größere, ausbaufähige Lager- und Büroflächen in Neuss, 2005 wurde die Lightcompany zum Meisterbetrieb, 2007 Mitglied in der DTHG, um auch den Anforderungen im Theater, Film und Fernsehen gerecht zu werden.

 

Hinter den Kulissen

Ihr Spektrum an Dienstleistungen hat die Lightcompany im Laufe der Jahre stetig erweitert. Von der Lichttechnik der Anfangstage hin zum Full-Service-Unternehmen mit Beschallung, Rigging, Bühnenbau und Visual Effects.

Ebenso wurde der Kundenkreis fortlaufend größer und bekannter. Darunter befanden der Modeschöpfer Dior oder auch der Papst. Brauchte der mal eine Sonderkonstruktion für einen Auftritt in Deutschland, dann haben Peter Nellen und seine Leute dem Pontifex diese gebaut. Und wenn Madonna weltweit auf Tour ging, dann gerne mit Bühnenkinetik von Cyberhoist Germany – 2008 gegründet von Peter Nellen.

Dass die Lightcompany gemeinsam mit Prolyte maßgeblich an der Entwicklung von neuen Traversenkonstruktionen beteiligt war, soll auch nicht unerwähnt bleiben. Und ebenfalls nicht, dass es sich in den Anfangstagen der Lightcompany um findige selbstgebaute Konstruktionen handelte.

 

Die Lightcompany und satis&fy

2009 wurde die Lightcompany von der Deutschen Prüfstelle für Veranstaltungstechnik (DPVT) zertifiziert – als eines der beiden ersten Unternehmen in Deutschland. Das andere Unternehmen war satis&fy.

Als Peter Nellen irgendwann begann, sich über seine Nachfolge Gedanken zu machen und vor allem auch darum, seine Mitarbeiter nicht in eine ungewisse Zukunft zu entlassen, nahm er Gespräche mit satis&fy auf.

Man kannte sich, man schätzte sich, man konnte sich ergänzen. So befindet sich die Lightcompany nun seit 2014 unter dem Dach der satis&fy Gruppe und firmiert seit 2016 als satis&fy Düsseldorf.

Was Peter Nellen im Ruhestand treiben wird, weiß keiner. Vielleicht nicht mal er selbst. Aber spannend wird es allemal. Und wir wünschen ihm alles Gute!

 

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