Projektion auf Eis

08.10.2014

Elchmedia projiziert für die Hamburg Freezers mit Blackmagic Design direkt auf das Eis der Arena.


 

In der Welt des Eishockeys ist die Beziehung zwischen dem Team und seinen Fans im Stadion ausschlaggebend. Noch vor dem ersten Aufeinandertreffen muss die Stimmung in der Arena auf dem Höchststand sein und Zuschauer darauf vorbereiten, ihr Team zum Sieg anzufeuern. Die Aufwärmphase vor dem Spiel trägt entscheidend dazu bei, den Begeisterungspegel unter den Fans hochzuschrauben.

 

 

Systemintegrator elchmedia hat genau dies für die Hamburg Freezers getan und in Sachen Installationen in der Arena ein Novum präsentiert: Video wurde mit Blackmagic Design Equipment auf das Eis projiziert, wobei der Eisring der O2 World Hamburg Arena als riesiger Bildschirm fungierte. In den vor dem Match ausgestrahlten Videos wird jeder Spieler in die Arena willkommen geheißen, begleitet von spielerspezifischen Statistiken und Trainings-Aufnahmen an verschiedenen Standorten in Hamburg. Die Videos führen auch den Countdown zum Match selbst an.

 

"Obwohl es im Stadion viele Bildschirme gibt, war es für uns absolut naheliegend, diese riesige leere weiße Fläche zu nutzen, die alle 13.000 Zuschauer sehen können", erklärt der Gründer von elchmedia, Jens Kelch.

"Wenn die Beleuchtung im Stadion gedimmt wird, heizen wir die Stimmung an und tragen mit vorab aufgezeichnetem Video und Audio zu einer spannenden Atmosphäre bei, während die Teams aufs Eis kommen. Auf einmal richtet das ganze Stadion die Augen dorthin, wo sich die Haupthandlung abspielt."

 

Dies mag einfach klingen, doch in der Praxis erfordert es einiges an technischem Geschick, HD-Inhalte von mehreren Projektoren perfekt synchron auf das Eis zu projizieren. Um das Potenzial des Eises voll zu nutzen, entwickelte Jens Kelch ein Projektionssystem zur Ausspielung von HD-Video. Als Kernstück nutzte er dazu eine SDI-basierte Video-Kreuzschiene von Blackmagic Design.

Die Signale werden von zwei PC-Systemen aus gesendet, die mit DeckLink-Quad-Capture-Karten ausgestattet sind; eines der Systeme liefert Feeds in SD an den zentralen Videocube; das andere arbeitet in HD (1920 x 1080), um Feeds an die vier Eis-Projektoren zu übermitteln. Die Videosignale werden in Form von vier HD-Strömen in eine Software-Lösung zur Ausspielung gespeist und über Blackburst synchronisiert, wobei ein leeres Videosignal generiert wird.

Die Signale werden in SDI konvertiert und dann als Feeds an den Compact-Videohub übermittelt. Die Synchronisierung ist ein entscheidendes Element für einen erfolgreichen Workflow.

 

"Neben der Blackburst-Synchronisierung benutzen wir einen Blackmagic Design UltraScope, um Feeds kontinuierlich zu überwachen. Verzögert sich ein Signal auch nur um den Bruchteil einer Sekunde, reicht das, um einen gewünschten Effekt zu zerstören", erklärt Jens Kelch.

 

Die Kreuzschiene übermittelt jedes Signal über Glasfaser. Mithilfe von Konvertern des Typs Blackmagic "Mini Converter SDI to Optical Fiber" und dem Modell für die Gegenrichtung "Optical Fiber to SDI" werden SDI-Signale zunächst in Glasfasersignale konvertiert und zur Übermittlung an die vier Projektoren wieder zurück nach SDI verwandelt. Aus dem Ganzen wird dann eine riesige Eisprojektion.

 

"Wenn die Eisprojektion, der zentrale Videocube und die Bildschirme im Stadion alle vom Inhalt her übereinstimmen, egal wo die Fans sitzen, dann ist das sehr beeindruckend. Egal wo man hinschaut, man wird einfach mitgerissen davon, wie sich die Spannung vor dem Spiel aufbaut."

 

Die O2 Arena hat auch ihre Infrastruktur für Aufnahme, Monitoring und Wiedergabe auf HD aufgerüstet.

 

"Aufnahmen vom Match müssen jedem Club in der Liga zugänglich sein, um Spielanalysen und -strategien zu erleichtern. Wir haben uns für den Gebrauch eines HyperDeck-Studio-Pro-Broadcast-Decks entschieden. Dieses erlaubt die Eingabe von synchronisiertem Timecode, was essentiell für die Wiedergabe ist, und diese Decks unterstützen zudem SD, HD und Ultra HD", erklärt Jens Kelch.

 

Drei isolierte Kamera-Feeds werden jeweils separat auf drei HyperDeck-Studio-Pro-Rekordern erfasst. Ein vierter Rekorder erfasst den zentralen Programm-Mix. Am Ende jedes Spielviertels werden die SSDs ausgewechselt, die sofort zur Verfügung stehen, um den Schnitt der Highlights vorzubereiten.

Das Rack ist zudem mit SmartView-Monitoren und einem Audio-Monitor ausgestattet, um eine umfassende Überwachung zu ermöglichen. Die Signale aus Kamera 1 und Kamera 2 werden nicht nur auf den HyperDeck-Studio-Pro-Decks aufgezeichnet, sondern werden mithilfe eines H.264 Pro-Recorder und Blackmagic Media Express auch in 720p auf einem Laptop erfasst. Diese Dateien werden anschließend auf das Portal der Liga hochgeladen.

 

"Ob wir Inhalte vor, während oder nach dem Match bereitstellen, mit den Blackmagic Design Produkten sorgen wir dafür, dass unsere Videoproduktion bis auf den Bruchteil einer Sekunde stimmt und einem extrem hohen Qualitätsstandard entspricht", so Jens Kelch abschließend.

 

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