Prolight + Sound und Musikmesse

17.09.2018

Musikmesse und Prolight + Sound finden vom 2. bis 5. April 2019 zeitgleich statt. Und trotzdem gibt's einen Messe-Samstag. Fragen von Gunther Matejka an Michael Biwer.

 

Es sind noch rund sieben Monate, bis vom 2. bis 5. April 2019 die Musikmesse / Prolight + Sound in Frankfurt stattfinden wird. Vieles soll anders werden. Erste Informationen von Michael Biwer, Group Show Director Entertainment, Media & Creative Industries.

 

Gunther Matejka: Wie sehr wird sich die Musikmesse/Prolight + Sound 2019 von der diesjährigen Ausgabe unterscheiden? Bitte beschreiben Sie das neue Konzept.

 Michael Biwer: Die auffälligste Änderung: Musikmesse und Prolight + Sound finden 2019 komplett parallel statt, und zwar von Dienstag bis Freitag. Damit einher geht nicht nur die Stärkung der Synergien, sondern auch eine klare Fokussierung auf den professionellen Austausch zwischen Ausstellern und Branchenakteuren – wobei wir Musiker natürlich explizit mit einschließen.

Auch räumlich rücken die Veranstaltungen enger zusammen: So präsentiert sich der komplette Audio-Bereich – von Live-Beschallung über Festinstallation bis hin zu Studio und Recording – in Halle 8.0. Erstmals gibt es ein zentrales Business- und Networking Hub für Musikmesse und Prolight + Sound in Halle 4. Außerdem freuen wir uns, dass mit Halle 12 unsere neueste und modernste Halle Teil des Messeduos ist.

Der Samstag fällt als Veranstaltungstag keineswegs weg – im Gegenteil. Hier gehen wir mit einem komplett neuen Konzept an den Start, das ganz auf den Endverbraucher sowie auf das musikbegeisterte Publikum abzielt. Unter dem Namen „Musikmesse Plaza“ entsteht ein Pop-up Market mit vielfältigen Themenwelten: von Vintage-Instrumenten über Tonträger bis hin zu Merchandising. Unternehmen können ihre Produkte in diesem Umfeld direkt an Endverbraucher verkaufen. Dazu wird es viele Events geben, etwa Workshops, Performances oder Education-Angebote.

 

Wie kam das neue Konzept zustande – im Dialog mit den Marktteilnehmern?

 Den Dialog gab und gibt es immer, und wir freuen uns über das Feedback der Aussteller und Besucher vor, nach und während der Messe. In weiten Teilen der Branche besteht ein Konsens darüber, dass eine komplett parallele Austragung von Musikmesse und Prolight + Sound sinnvoll ist.

Auf dieser Grundlage haben wir ein Grobkonzept entworfen, das wir bereits zur Veranstaltung 2018 präsentiert haben – bei "Breakfast Sessions" mit Branchenteilnehmern, aber auch in individuellen Gesprächen.

Die Rückmeldungen aus diesen Gesprächen haben wir in die finale Aufplanung der Hallen einfließen lassen. Zudem haben wir eine Umfrage unter Bestandskunden zur Frage durchgeführt, ob die Musikmesse von Dienstag bis Freitag oder von Dienstag bis Samstag stattfinden soll. Eine Mehrheit der Teilnehmer hat sich hierbei für eine weiterhin viertägige Musikmesse ausgesprochen. Diese Entscheidung hat den Weg für die "Musikmesse Plaza" als neues separat vermarktetes Samstagskonzept geebnet.

 

Galt es, den größten gemeinsamen Nenner zu finden?

Wer hunderte Aussteller und Zehntausende Besucher aus Dutzenden Teilsegmenten an einem Ort zusammenführen möchte, hat es naturgemäß mit einer Fülle an verschiedenen Ansprüchen zu tun. Wir tun unser Möglichstes, um all diese im Messekonzept zu berücksichtigen.

In diesem Jahr hatten wir es mit einer Grundsatzentscheidung zu tun: Denn eine Musikmesse, die an vier Werktagen stattfindet, hat es bisher nicht gegeben. Ausschlaggebend waren zwei Faktoren. Erstens: Der Wunsch der Industrie nach Parallelität zwischen Musikmesse und Prolight + Sound. Und zweitens: Der überwiegende Teil der internationalen, professionellen Akteure der Musik- und Live-Entertainment-Branche, der sich eine Business-orientierte Plattform wünscht, die nicht am Wochenende stattfindet.

Um es jedoch klar zu machen: Wir möchten weiterhin – und mehr denn je – in Frankfurt ein Feuerwerk der Musik und des Entertainments zünden, und so auch das musikinteressierte Publikum begeistern. Mit der Musikmesse Plaza als Samstagsveranstaltung gehen wir in diesem Jahr neue Wege – zudem verlängern wir das Musikmesse Festival, das ab 2019 von Dienstag bis Samstag Konzerthighlights in ganz Frankfurt präsentiert.

 

Michael Biwer, Group Show Director Entertainment, Media & Creative Industries

Michael Biwer, Group Show Director Entertainment, Media & Creative Industries bei der Messe Frankfurt.

 

Was sehen Sie als die größten Vorteile des neuen Konzeptes an?

Jeder Besucher von Musikmesse und Prolight + Sound erlebt vier Tage lang das gesamte Produktspektrum. Wir schärfen Synergien: Beispielsweise durch die Zusammenlegung aller Audio-Aussteller in Halle 8, die bisher über mehrere Hallen verteilt waren. Wir stärken die B2B/B2P-Ausrichtung der Veranstaltung.

Gleichzeitig heben wir auf der Musikmesse Plaza die B2C-Ansprache auf ein neues Level. Das gelingt uns, indem wir viele Partner aus der Kreativwirtschaft mit ins Boot holen. So wird es eine große Plattenbörse geben, die "Vintage Guitar Show", auf der jedermann verkaufen, kaufen und tauschen kann,
Sonderausstellungen zu Themen wie Fashion- und Merchandising-Artikeln, Fotografie und Poster, Consumer Electronics, Oldtimer, Jukeboxes, Arcade-Automaten, ungewöhnliche Instrumente und vieles mehr.

All diese Elemente wären als Teil einer viertägigen Veranstaltung kaum umsetzbar, weil sie klar auf Endverbraucher fokussieren. Mit dem Pop-up-Market am Samstag öffnen sich ganz neue Möglichkeiten, das Themenspektrum auszuweiten. Nicht zuletzt verspricht das Konzept für alle teilnehmenden Aussteller durch den Direktverkauf zusätzliche Einnahmen.

Selbstverständlich wird es auch während der Musikmesse und Prolight + Sound ein hochkarätiges Programm geben, das sich besonders an Professionals, ambitionierte Musiker sowie Bildungsträger richtet. Hierfür integrieren wir direkt in den Hallen sogenannte "Circle Stages" mit geschlossener Bauweise. Sie sind gleichzeitig Präsentationsbühne, Networking-Plattform und Lounge-Area und dienen als zentrale Anziehungspunkte für die verschiedenen Communities.

 

Der Markt ist permanent in Bewegung, im Umbruch – sind die Zeiten des "das haben wir schon immer so gemacht" endgültig vorbei? Ist Wandel die neue Konstante?

Veränderungen gehen immer mit Kritik einher, und wir nehmen diese Kritik ernst. Die Veränderungen geschehen aber nicht um der Veränderungen willen – denn Musikmesse und Prolight + Sound agieren nicht im luftleeren Raum.
Das betrifft nicht nur die Branche an sich, sondern auch die Messelandschaft: Hier hat es noch nie so starke Bewegungen gegeben wir in den vergangenen fünf Jahren. Wir möchten daher die Stärke unseres Messeduos in den Vordergrund stellen: Professionalität, Internationalität und die positiven Wechselwirkungen zwischen Musikmesse und Prolight + Sound.

Um darüber hinaus den Endverbraucher zu erreichen, ist es notwendig, das Programm frisch zu halten. Es ist wenig sinnvoll, Jahr für Jahr dieselben Highlights abzufackeln. Denn, machen wir uns nichts vor, der Verbraucher ist anspruchsvoll und schnell gelangweilt.
Auch deshalb war es wichtig, mit dem Plaza-Konzept Neuland zu betreten und Bestandteile zu integrieren, die in dieser Form noch nie auf der Messe vertreten waren.

Ein dritter Faktor sind die neuen Möglichkeiten auf dem Messegelände. So zum Beispiel die neue Halle 12: Hier präsentieren sich Aussteller aus den Bereichen Light, Stage und Entertainment gemeinsam auf einer Brutto-Ausstellungsfläche von 33.600 Quadratmetern.

 

Was tut die Messe, damit wieder mehr Händler nach Frankfurt kommen? Was dürfen Händler von der Musikmesse 2019 erwarten?

Zunächst einmal kommen die Tagesfolge und der stärkere Business-Fokus an den Werktagen dem Händler entgegen. Auch bei der kommenden Veranstaltung bieten wir das VIP-Programm "Insider" für qualifizierte Retailer: Sie erhalten freien Eintritt und weitere Vorteile wie Garderobenservice, Verzehrgutscheine und so weiter.

2019 weiten wir das Insider-Angebot auch auf die Prolight + Sound aus. Darüber hinaus bieten wir ein Business-Matchmaking-Programm, das Aussteller und Besucher zielgerichtet zusammenführt.
Neu in 2019 ist eine gemeinsame Business-Area für Fachbesucher beider Messen in Halle 4.1. Sie präsentiert sich als aufwendig gestaltetes Lounge-Areal mit Vortragsbühne und Gastro-Bereichen und ermöglicht Geschäftsgespräche in ruhiger Atmosphäre.

 

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