"Jud Süß" mit 56 Kanälen

08.08.2011

Die Midas PRO6 bei der 5.1-Produktion von "Jud Süß" am Wormser Kaiserdom bei den Nibelungenfestspielen.

Bei den Nibelungenfestspielen 2011 benutze der Toningenieur Jörg Grünsfelder für die Theater-Produktion "Jud Süß" am Wormser Kaiserdom ein Midas PRO6 Live-Audio-System in Kombination mit einem StagetrackerFX-System von TTA.

Die in 5.1-Surround-Sound produzierte Aufführung unter der Regie von Dieter Wedel begeisterte vom 25. Juni bis 10. Juli 2011 jeden Abend um 21 Uhr an die 2.000 Zuschauer. Sämtliches Ton- und Video-Material wurde von der Firma Medienpark Vision zur Verfügung gestellt.

"Die Geschichte des Joseph Süß Oppenheimer, genannt Jud Süß" nach Joshua Sobol erzählt die Geschichte einer großen Freundschaft zwischen einem Herzog und seinem Berater Joseph Süß. Ein Drama über Hass, Vorurteile, Verrat und einen beispiellosen Justizskandal, bei dem in der eigens geschaffenden Wormser Version auch auf die Gerichtsakten des historischen Falls zurückgegriffen wurde.

Toningenieur Jörg Grünsfelder erklärt seine Entscheidung für den Einsatz der Midas PRO6: "Ich benutze die Midas hauptsächlich wegen des Klangs und der phänomenalen Cross-Fade-Option. Diese erlaubt es mir, sowohl simple, globale Fades als auch komplexe Fades unter Zuhilfenahme der einzigartigen Cross-Fade-Groups herzustellen. Der Sound der PRO6 ist der Einzige, der so einer hochkarätigen Produktion gerecht wird. Es klingt wie ein analoges Pult mit all den digitalen Features, die so eine Produktion fordert."

Benötigt werden 56 Inputkanäle, die sich in 32 Funk-Mikofone für die Darsteller aufteilen, 17 Kanäle für das Sieben-Mann-Orchester für Klavier, Violine, Kontrabass, Perkussion, Gitarren und Blasinstrumente und siebn Kanäle für QLab: sechs um 5.1-Sounds abzufahren und einen, um TTA Stagetracker-FX-Events zu generieren.

Die Aux-Returns sind für die internen Effekte der Konsole reserviert. Grünsfelder verwendet hierbei dreimal den Hallgenerator DN780 und ein Stereo-Delay. Keine weiteren externen Effekte wurden benötigt. "Ich arbeite gerne mit dem eingebauten DN780 Hall,“ sagt Grünsfelder. "Ich habe verschiedenste Presets generiert, von langen, dichten Hallen bis hin zu kurzen Räumen. Jede Szene benötigt einen individuellen Charakter an Hall oder Delay. Beim Szenenwechsel habe ich somit direkt den Sound ohne lange Ladezeiten..

Grünsfelder benutzte die PRO6 VCA-Gruppen für seine wichtigsten Kanäle, wie beispielsweise weibliche Darsteller, männliche Darsteller, Instrumente und so weiter. Ebenfalls benutzte er die POPulation-Gruppen, um die relevanten Darsteller pro Szene vor sich zu haben. "Fantastisch ist durch Verwendung der Automate-Paging-Präferenz, dass die VCA- oder POP-Gruppen, die ich im Moment der laufenden Szene benötige, im direkten Zugriff vor mir sind. Dieses Feature automatisiert mir das gesamte Pult.“

Grünsfelder schwört auch auf die PRO6-Automation, "Ich verwende mehr als 250 Cues in der Show, alles ist komplett automatisiert, und ich bin sogar in der Lage, im Vorfeld mit dem PRO-Serie-Offline-Editor die einzelnen Cues für die Proben zu programmieren. In manchen Szenen sind bis zu 24 Funk-Mikrofone gleichzeitig in Aktion. Auch an die PRO6 angebunden ist unser neues Stagetracker-FX-System, worüber die Hauptdarsteller auf der Bühne ohne großen Programmieraufwand lokalisierbar sind und Ihre verstärkte Stimme automatisch mitwandert.“

Ein Teil der Automation basiert auf MIDI-Events, welche Sound-Effekte, Musiken und Filme aus der Software QLab steuern, die auch ein Bestandteil des TTA Stagetracker ist.

Auch Dieter Wedel lobte die Klangqualität der PRO6. "Noch niemals dagewesener Sound. Ich kann es nicht anders beschreiben."

Grünsfelder, der alle seine Produktionen in 5.1 realisiert, zu seinem Konzept: "Du sollst bei meinen Produktionen das Gefühl bekommen, du befindest dich in einem realen Film. Das Publikum soll Mittendrin sein und dafür ist die Klang-Qualität von oberster Wichtigkeit. Mit Midas habe ich das jedes Mal."

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