MA-Netz für Mercedes

10.10.2007

Auf der IAA steuerte ein MA-Lighting-Netzwerk die Beleuchtung des Messeauftritts von Mercedes-Benz.

Als die 62. Internationale Automobilausstellung in Frankfurt jüngst ihre Türen öffnete, ging für die Planungsfirmen des Messeauftritts der DaimlerChrysler AG eine neunmonatige Vorbereitungsphase plus weiterer zwei Monate Bauzeit zu Ende. Der Konzern hatte die Frankfurter Festhalle für seine Präsentation mit modernster LED-Technik aber auch mit weit über 500 Moving Lights und etlichen PAR-Scheinwerfern ausstatten lassen. Eine Fläche von insgesamt 10.000 Quadratmeter mit 68 Fahrzeugen wurden so ansprechend illuminiert. Neben dem Mercedes-Benz-Auftritt waren in das Gesamtdesign der Festhalle auch die Messeauftritte der Marken Smart und Maybach integriert.

Für die Steuerung des Lichts setzte die TLD Planungsgruppe GmbH auf ein MA-Lighting-System, bestehend aus fünf grandMA-full-size, drei grandMA-light, sieben MA-NSPs, 24 MA-2Port-Nodes und elf HP-ProCurve-Switch-2626.

Das installierte Glasfasernetz erstreckte sich über eine Länge von 1,4 Kilometern. Sieben Technikräume waren auf diese Weise miteinander verbunden. Insgesamt wurden 35 DMX-Universen über das MA-Lighting- System gesteuert. Für die benötigte Rechenleistung sorgten MA-NSPs, die zentral in einem Raum zusammengefasst waren und ihre Daten über das Netzwerk an die in der gesamten Festhalle verteilten MA-2Port-Nodes schickten. Diese gaben dann in Echtzeit DMX aus.

Während der Messetage wurde eine vollautomatisierte Show abgefahren, bei der Licht, Video und LEDs, Ton sowie zwei Drehscheiben mittels Timecode synchronisiert wurden.
Für eine maximale Ausfallsicherheit trafen die Planer zahlreiche Maßnahmen. Unter anderem wurde in der Netzwerkstruktur ein „Spanning-Tree-Algorithmus“ verwendet. Außerdem wurde die Systemstruktur so gewählt, dass selbst ein Ausfall mehrerer NSPs die Show nicht beeinträchtigt hätte. Auch ein technisches Problem des Hauptpultes, das über MIDI und Timecode gesteuert wurde, wäre aufgrund des Back-up-Pultes unbemerkt geblieben. Damit trugen die Planer dem Umstand Rechnung, dass im Falle einer Havarie das gesamte Licht auf dem Messestand ausgefallen wäre.

Während der Aufbauphase war es aufgrund der Vernetzung der Pulte über das Glasfasernetzwerk möglich, Fahrzeuge und Architektur von jedem Punkt des Messestandes direkt durch den Operator zu fokussieren und die Lichtstimmungen von unterschiedlichen Orten innerhalb der Halle zu beurteilen. Umbaumaßnahmen waren dafür nicht notwendig, da die grandMAs bereits an den wichtigsten Standorten mobil in das System integriert waren.

Im Rahmen des Messeauftritts wurden rund 120 Tonnen Material in das Hallendach gehängt. Darunter befanden sich auch Vari*Lite VL3500 Spot, VL3000 Spot, VL5 Arc und VL5 Tungsten sowie etliche ETC CE-Source-Four-PAR. Gut 1.600 Meter Traversen und fast 6.000 Meter Stahl- und Alurohre verbanden sich zu einem komplexen Rigg. Die streng strukturierte Traversenkonstruktion diente einer halb transparenten Metalldecke als Abhängung. Sämtliche Scheinwerfer wurden in symmetrisch angeordneten Aussparungen von 1,5 qm in der Decke positioniert und waren so nahezu unsichtbar. Aus der Unteransicht der Decke wurde auf diese Weise eine Ebene, die aber die eigentliche Dachkonstruktion der Frankfurter Festhalle noch erahnen ließ.

Ein absoluter Blickfang des Messestandes war der sogenannte „Car-Walk“, eine 50 Meter lange und zwölf Meter breite Straße, bestehend aus Barco Mistrips, die am Kopfende in einen verfahrbaren Stealth-Vorhang von Elementlabs lief. Darüber war eine hochauflösende Hibino-Cromatec-LED-Wand installiert. Außerdem wurde eine Show-Bühne in die Architektur eingebettet, auf der die Weltpremiere des Forschungsfahrzeugs F700 in regelmäßigen Abständen interaktiv durch einen Moderator präsentiert wurde.

Für die Planung des Mercedes-Benz- und Maybach-Standes zeichnete die TLD Planungsgruppe GmbH verantwortlich. Alexander Orkisch hatte dabei die Projektleitung inne. Die Bauleitung Licht lag in den Händen von Sebastian Ströher und Christoph Rupieper. Für das Einbaulicht und die Notbeleuchtung war Claudia Furrer zuständig. Als Programmierer und Operator arbeiteten Dietmar Rauh und Lars Wulff. Richard Profe entwarf das Konzept und das Lichtdesign. Udo Kraemer war als Technischer Leiter tätig. S+L Leonberg lieferte das Licht-Equipment.

Die Planung der zwei Pressetage im Vorfeld der Messe übernahm RGB, Showtec sorgte hierbei für das Material. Als Operator für die Pressekonferenz und -Show waren Klaus Bolte und Marcus Krömer vor Ort. Der Smart-Stand wurde seitens der Trussco GmbH technisch geplant und durch Lightcompany realisiert. Die Bauleitung bei Lightcompany hatte Tom Landridge inne, die Planung übernahm Jörg Verbeck. Die Atelier Markgraph GmbH kümmerte sich um die Kommunikation und Produktion.

Gegründet im Jahr 1978, hat sich Lightpower zu einem international renommierten Distributor für professionelle Bühnenbeleuchtung und showtechnisches Equipment entwickelt. Als deutscher Exklusivvertrieb von 15 Marken bietet das Unternehmen eine einmalige Produktsynergie mit einem ausgeprägten Dienstleistungsangebot - sowohl im Theater und TV-Bereich, als auch auf der Showbühne und im Entertainment. Zum Lieferprogramm zählen Produkte namhafter Hersteller wie Vari*Lite, Clay Paky, Eurotruss, Rosco, ETC, Robert Juliat, Pulsar, Spotlight, Safex, Doughty, ASM, DTS, Ayrton, Wireless Solution und De Sisti Lighting. Die Produkte von MA Lighting, Rainbow Colour Changers, Brother, Brother & Sons, Schnick-Schnack-Systems und Major werden darüber hinaus weltweit vertrieben. Am Firmensitz in Paderborn und in den verschiedenen internationalen Kompetenz-Zentren arbeiten zurzeit ca. 80 Beschäftigte.