Neumann & Müller hat mit einer TiMax2 SoundHub Showcontrol-Matrix und einem TiMax Tracker-System zur auralen Künstlerlokalisierung seinen Vermietbestand erweitert. Dem Kauf der TiMax-Systeme ging eine zwölf Monate dauernde Phase der Analyse und praktischen Prüfung voraus, in dem die Aufführung der Zauberflöte bei den Domstufenfestspielen Erfurt eine große Rolle spielte.
Das mittelalterliche Zentrum der Stadt mit dem Dom als herausragendem Punkt dient den Domstufenfestspielen als Aufführungsort. Die Stufen zum Dom wurden bei der Aufführung der letzten Mozartoper "Die Zauberflöte" in der Inszenierung von Guy Montavan als Bühne genutzt.
Neumann & Müllers lokaler Büroleiter Steffen Schlupp war als Gesamtproduktionsleiter verantwortlich. Für das Sounddesign, den Hauptmix und die Aussteuerung der Solisten war der Opern-erfahrene Omar Samhoun zuständig. Helge Petzold war verantwortlich für den Orchestermix, und Alexander Nickol übernahm die Abmischung des Chores. Robin Whittacker von OutBoard und Matthias Ziegenberg vom deutschen Vertrieb Pro Audio-Technik leisteten Programmiersupport und Sounddesign für das TiMax-System.
Die TiMax SoundHub2 Delay Matrix steuerte d&b Line-Arrays links und rechts als Hauptbeschallung und eine Auswahl von Q1-, Q7- und Q10-Einzellautsprechern als Outfills an. Drei Q7 Lautsprecher verteilt im vorderen Bühnenbereich als szenische Elemente dienten als Front-Fills und bildeten als Ankerpunkte die erste Wellenfront.
Zusätzliche Q7 befanden sich 15 Meter versteckt dahinter und bildeten eine weitere Wellenfront. Als weiterer Anker diente ein d&b T10-Line-Array, in einem Wetterstations-Bühnenrequisit versteckt und rund 40 m vom vorderen Bühnenrand entfernt. Eine Reihe d&b E0-Nearfill- Delays wurden am Handlauf in Richtung Zuschauerbestuhlung installiert.
Sechs TiMax Tracker TT-Sensoren installierten die Techniker um die Bühne, um den riesigen Auftrittsbereich dreidimensional mit einer Genauigkeit von 15 cm zu erfassen. Elf Solisten und die Hauptsänger des Chores wurden mit kleinen TT-Tags ausgestattet, die Funksignale auf der Radarfrequenz von 6 - 8 GHz sendeten und den TT-Sensoren die Personenortung im Bühnenbereich in Echtzeit ermöglichten.
Diese Daten wurden als MIDI-Datenstrom an die TiMax SoundHub Delay-Matrix gesendet, die eine kontinuierliche Pegelanpassung und Delay-Parameter für jedes Funkmikrofon vornahm. Damit erreichte man eine nahtlose Audio-Ortung für jeden Darsteller, der sich auf der Bühne bewegte.
Die drei Erste-Wellenfront-Lautsprecherebenen auf der Bühne waren der Erfolgsschlüssel zu dem quellenorientierten Verstärkungsansatz. Sie lösten das akustische Problem der extremen Tiefenstaffelung der Bühne und der daraus folgenden reziproken Absenkung nach dem Abstandsquadratgesetz.
Die Verstärkung der Erste-Wellenfront-Lautsprecher diente zur Anhebung akustischer „Nullzeitquellen“, sodass die folgenden Schallereignisse von den Haupt- und Nahfeld-Delay-Lautsprechern in einem Fenster von 6 bis 8 dB gehalten werden konnten. Damit waren diese in der Lage, ihre wichtige Haas-Effekt-Audio-Lokalisierungsaufgabe wahrzunehmen.
Gründer und Mitgesellschafter Jürgen Neumann zeigte sich nach einem Besuch der Show sehr beeindruckt von der realistischen Klangabbildung. Unterstützt wurde er in seiner Aussage durch den Sound-Designer Omar Samhoun, der sagte "Es war nicht nur gut, sondern wirklich sehr gut."