Tischtennis-Sound mit Lawo

11.08.2014

Arena TV produzierte bei den Commonwealth Games Tischtennis-Sound mit Lawo.


 

Die ersten Commonwealth-Spiele fanden im Jahr 1930 in Kanada statt. Damals bestritten 400 Athleten aus elf Ländern 59 Wettbewerbe in sechs Sportarten. Die diesjährigen Spiele waren in Glasgow zu Gast - in einem deutlich größeren Rahmen mit 4.947 Teilnehmern aus 71 Nationen und 261 Wettbewerben. Übertragen wurden sie für ein globales Fernsehpublikum von geschätzt 1,5 Milliarden Zuschauern.

In den zehn Tagen intensiver Wettkämpfe wurden 140 Commonwealth-Games-Rekorde gebrochen. Zwar gab es an der Tischtennisplatte keinen Rekord zu feiern, dafür schrieb Nigerias Ojo Onaolapo seine eigene Geschichte, als er den Gewinn der Bronze-Medaille für sein Land durch Herunterlassen seiner Shorts und Heben seines Shirts feierte.

Seit 2002 in Manchester erstmals Tischtennis als Sportart in die Spiele aufgenommen wurde, hat es immer harte und großartige Wettkämpfe an der Platte gegeben. In der gemeinsam mit Squash genutzten Scotstoun Arena fanden die Tischtennisspiele in zwei für 2500 Zuschauer vorbereiteten "Show Courts" und weiteren acht Match Courts statt.

 

Der Arbeitsplatz von David Harnett im Ü-Wagen OB14 von Arena TV
Der Arbeitsplatz von David Harnett im Ü-Wagen OB14 von Arena TV.

 

Die Übertragung dieser Spiele lag in den Händen von Arena TV, mit Audio Guarantee Engineer David Harnett, der für den Ü-Wagen OB14 des Unternehmens verantwortlich war und damit auch für das dort installierte Mischpult und Routingsystem von Lawo.

Harnett kam vor etwa drei Jahren zu Arena TV, nachdem er bereits zuvor auf Lawo-Konsolen gearbeitet hatte, die er als "sehr intuitiv" empfindet. Der OB14, ursprünglich von Arena TV für Musik-Events eingesetzt, wird inzwischen für Sportübertragungen genutzt.

Das Lawo-Pult in OB14 wurde als Hub für das Routing für beide "Show-Tische" - Table Tennis 1 und Table Tennis 2 - eingesetzt, mit einem DSP-Kern als zentralem Router. Genauer gesagt handelte es sich um ein 56-Fader Lawo mc²66 MkII für Table Tennis 1, verbunden mit einer Studer Vista-Digitalkonsole als Submixer, der Table Tennis 2 abdeckte. Beide Tische waren gleichzeitig belegt und erforderten eigene Audio-Feeds.

Obwohl die Spieler keine weiten Strecken wie die Leichtathleten liefen und der Ball nicht verfolgt wurde wie bei anderen Sportarten, wurde dennoch eine umfangreiche Mikrofonierung der Tische vorgenommen, was eine überraschend hohe Anzahl von Mischpultkanälen erforderte.

Da die Tische nebeneinander standen, konnten dieselben vier Mikrofone die sportliche Geräuschkulisse abnehmen. Vier weitere Mikrofone wurden eingesetzt als "nahe" und "entfernte" Rechts-Links-Paare, mit zwei Elektret-Kondensator-Mikros an den Netzen und einem Paar Richtrohr-Mikros, um die Quietschgeräusche aufzunehmen, die beim Laufen der Spieler entstehen. Darüber hinaus gab es für jedes Spiel Mikrofone bei den Schiedsrichtern und Trainern, so dass insgesamt zehn Mikrofone pro Tisch den Ton abnahmen.

 

"In der Vorbereitung mussten wir wegen der notwendigen Menge an MADI und I/Os für beide Tische alle rein- und rauslaufenden Signalwege durch das Lawo schicken. Im Grunde machten wir das Vista zum Slave auf einem MADI-Stream, so dass die Hauptlast der Arbeit vom Lawo übernommen wurde", erklärt Harnett.

 

Er betont die Bedeutung der "großen Anzahl an I/Os und einer Menge von MADI-Streams", die erforderlich waren, um die Verwendung der zweiten Konsole zu unterstützen.

 

"Wir verwendeten auch andere Bänke und Layers, um - wenn nötig - in der Lage zu sein, Tisch 2 sofort übernehmen zu können. Mit dieser 'Bank' steuerten wir auch alle Mikrofonverstärker von Tisch 2", so Harnett weiter. "Wir verwendeten EQ Recall und Save für schnelle Umstellungen bei den Kommentatoren.

Darüber hinaus erwies sich das Lawo Multirow-Metering als sehr nützlich, da wir eine Menge ausgehender Leitungen und Feeds hatten. Diese auf einer weiteren Metering-Reihe im Auge behalten konnten machte es für uns sehr viel einfacher. Schließlich war die Snapshot-Funktion unentbehrlich, um beim User-Wechsel das Pult schnell in verschiedene Modi zu versetzen."

 

In einer eher allgemeineren Bewertung zum Lawo-System und vom Standpunkt eines Broadcast-Toningenieurs aus unterstreicht Harnett den großen Vorteil, in der Lage zu sein, die Lawo-Pulte zu konfigurieren, so dass sie eine breite Palette von Anforderungen erfüllen: "Sie sind extrem flexibel, und das ist wichtig bei Jobs, die über unsere kleine Regie hinausgehen", so Harnett.
 

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