Eine Lawo-Kreuzschiene war das Herzstück der 15-Tonnen-Lawo-Infrastruktur beim ESC 2015.
Auch wenn Österreich und Deutschland auf der Bühne gleichermaßen unerfolgreich waren – hinter den Kulissen des Eurovision Song Contest 2015 erreichten beide Länder die volle Punktzahl.
Kommentatorenkabine mit Lawo-LCU-Kommentatoreinheit (Foto: Ralph Larmann)
Der Hostbroadcaster ORF überzeugte zum 60. Jubiläum des ältesten und erfolgreichsten TV-Gesangswettbewerbs nicht nur als perfekter Gastgeber mit einer ebenso geschmackvollen wie spektakulären TV- und Bühnenshow, sondern auch mit einem technisch innovativen Produktionskonzept. Über 200 Millionen Zuschauer in rund 80 Ländern verfolgten, wie der Schwede Måns Zelmerlöw im Finale seine 26 Mitfinalisten auf die Plätze verwies.
Erstmals wurden beim ESC sämtliche Audiosignale über eine RAVENNA/AES67-basierte Infrastruktur verteilt. Sowohl die vom zentralen Übertragungsdienstleister Videohouse eingesetzte Lawo-Nova73-Audiokreuzschiene samt aller angebundenen DALLIS-I/O-Systeme als auch die Video- und Audioverteilung der Lawo-Kommentatorlösung basierten auf IP-Netzwerktechnologie.
Måns Zelmerlöw, Gewinner des ESC 2015 (Foto: Ralph Larmann)
Erstmals bei einem Eurovision Song Contest wurden alle Audiosignale in einer zentralen Audiokreuzschiene gesammelt und von dort an alle beteiligten Gewerke und Übertragungswagen verteilt. Dadurch konnte der Equipment- und Verkabelungsaufwand minimiert und die Flexibilität der Installation deutlich erhöht werden.
Die zentrale Audioinfrastruktur basierte auf einer Lawo-Nova-73HD-Audio-Kreuzschiene, die das Herz der Audioinstallation bildete. Über RAVENNA-Audio-over-IP-Technologie waren daran zehn DALLIS I/O Systeme angebunden, die sämtliche Signale dezentral sammelten und über den Veranstaltungsort verteilten – darunter 96 Sennheiser-Funkmikrophone, 32 Sennheiser-InEar-Systeme sowie das ProTools-basierte Playback-System.
Die Lawo-Infrastruktur diente auch der Verteilung sämtlicher Sync- bzw. Timecode-Signale der Produktion. Insgesamt wurden über die Lawo-Nova-Infrastruktur über 6.600 Audiosignale geroutet und an die sechs Ü-Wagen sowie an die FOH- und Monitor-Mischpulte im Saal übergeben.
mc²66-Mischpult im ORF-Ü-Wagen (Foto: ORF.at/Christian Öser)
Sämtliche Ü-Wagen, darunter drei Fahrzeuge des ORF und drei Fahrzeuge von Videohouse, waren mit mc²66- bzw. mc²56-Mischpulten von Lawo ausgestattet. Die Ü-Wagen von Videohouse waren zudem mit Lawo-V__pro8-Systemen für das Embedding, das De-Embedding und zur Format-Conversion ausgestattet. Zur Steuerung und Kontrolle der Gesamtinstallation kam ein VSM-System von L-S-B zum Einsatz.
Auch die vom ORF eingesetzte Lawo-Kommentatorlösung basierte komplett auf IP-Netzwerktechnologie. Insgesamt stattete die 14-köpfige Lawo-Crew vor Ort 45 Kommentatorenkabinen mit Lawo-LCU-Kommentatoreinheiten aus, die über RAVENNA/AES67-Technologie mit dem Commentary Control Room bzw. dem Commentary Equipment Room vernetzt waren.
Dort erfolgte die Übergabe der Signale an die Prodys-ISDN- und IP-Codecs, mit denen Rundfunkstationen in aller Welt angebunden waren. Das Lawo-Kommentatorsystem wurde in Zusammenarbeit mit HBS für die Fußball-WM 2014 entwickelt, und HBS unterstützte auch das Set-up in Wien mit Material und Personal.
Finale des ESC 2015: Über 6.600 Audiosignale wurden im Laufe der Übertragung mit der Lawo-Nova-Infrastruktur geroutet (Foto: Ralph Larmann)
Die Videosignale für die 90 Bildschirme in den Kommentatorenkabinen wurden über Lawo-V__link4-Video-over-IP Systeme zu den Kommentatorenkabinen gestreamt und dort verteilt. Dadurch standen den Kommentatoren zusätzlich zum Geschehen in der Halle weitere Bildinformationen zur Verfügung.
Das über Lawos Rental-Partner Audio Broadcast Services (ABS) angemietete Lawo-Equipment, das technische Konzept sowie die Realisierung und der Support vor Ort wurde als Gesamtlösung von Lawo umgesetzt. Insgesamt lieferte ABS rund 15 Tonnen Lawo-Equipment nach Wien.
www.audio-broadcast-services.de