Im April 2012 kommt das 14. Aerosmith-Album in die Läden. Und auch diesmal macht Produzent Jack Douglas kein Geheimnis daraus, dass er für jede Tonspur des Albums nur die besten Mikrofone, unabhängig der Marke, verwendet hat.
"Solche Aufnahmen werden nicht nur mit einer Marke realisiert", erklärt Douglas. "Ich verwende gerne verschiedene Mikros in unterschiedlichen Situationen. Aber während der fast viermonatigen Aufnahmephase waren etliche Shure-Mikrofone dabei, die sich einen festen Platz im Set sichern konnten. Darunter Klassiker wie das SM57, aber auch einige neue Mics, wie die KSM-Kondensator- und Bändchenmikrofone. Außerdem nutzen wir während den Aufnahmen die Kopfhörer von Shure."
Bei einer gitarrenlastigen Band wie Aerosmith nimmt der Gitarrensound natürlich einen hohen Stellenwert ein. So entwarf Douglas eine Isolationskammer für die Verstärker von Joe Perry und Brad Whitford. Jede dieser Kammern ist mit vier 4x12-Speakern mit externen Anschlüssen für Amps und Mikros ausgestattet. In jeder Isolationskammer kam ein Shure-Bändchenmikro zum Einsatz.
Douglas erläutert: "Ich nutzte ein KSM313 und ein KSM353 - und Junge, die wurden ganz schön beansprucht! Ich liebe sie einfach. Das 313 ist interessant, weil es einen neutralen Frequenzgang auf der einen und eine leichte Absenkung der Höhen auf der anderen Seite aufweist, was ziemlich cool ist. Obwohl ich nur eines der Mikros in der Isobox hatte, konnte ich, dank des Bändchen-Designs, den Sound aller vier Amps hören. Das war Multiple Voicing in Echtzeit und der Sound war umwerfend."
Für Joe Perrys Rig wählte Douglas ein KSM353 für einen neutraleren Sound. "Die gleiche Sache wie bei Brads Setup", so Douglas. "Es war einfach Killer – groß, fett und genau so, wie man es von einem Bändchen erwartet. Die Mikros waren ewig in den Isolierungsboxen. Es hat mich umgehauen, wie gut sie geklungen haben und welche Pegel sie aushalten. Diese beiden Mikros sind jeden Cent wert. Ich würde sie auch gerne mal bei Gesangsaufnahmen testen."
Es überrascht nicht, dass Joey Kramers Snare mit einem SM57 aufgenommen wurde. Ein SM81, positioniert unterhalb der Snare, verstärkte den Sound. Douglas bemerkt: "Ich habe für die Snare schon immer das SM57 eingesetzt und das werde ich auch weiterhin so handhaben. Für mich war das SM57 schon immer das absolute 'Must Have' für einfach alles. Selbst wenn ich auf dem Mond wäre und Aufnahmen machen wollte, könnte ich mit einem 57er alles machen und hätte einen super Sound. Es enttäuscht dich einfach nie."
Darüber hinaus nutzte Douglas das Beta-91A-Grenzflächenmikrofon, das als Teil seines Bass-Drum-Setups direkt vor der Kick-Drum eingesetzt wurde. So lässt sich die gesamte Aufnahme des Kits, mit besonderem Augenmerk auf die Bass-Drum, realisieren. Das Beta 181 mit Nierencharakteristik diente zur Abnahme des Ride-Beckens. "Das Beta 181 ist wirklich ein tolles Mikro. Zehn Zentimeter über der Ride positioniert, hatte ich einen klaren, knackigen Sound und eine solide Dämpfung der Rückseite."
Der Toningenieur Warren Huart empfahl Douglas, zwei Mikrofone für die Hihat einzusetzen: ein KSM137 Kondensator und ein dynamisches SM7B. "Wirklich eine clevere Sache. Der Klang des KSM137 ist großartig und mir gefällt das SM7 an der Hihat, da es nicht zu klar rüberkommt. Ich bin ein großer Fan des SM7 und hatte während der Aufnahme drei davon im Einsatz", verrät der Produzent.
Das SM7 mit seiner langen Historie als Broadcast-Mikrofon eignete sich zudem perfekt für die Abnahmen der Vocals. "Ein Mikro setzte ich bei Steven Tylers Hauptgesang ein, den er am Piano eingesungen hat. Dank der Dämpfung und Präzision des Mikros konnte er richtig nah ran und so laut singen wie er wollte. Das dritte SM7 kam bei Tom Hamiltons Background Gesang zum Einsatz. Dieses Mikrofon hat irgendetwas Magisches", erklärt Douglas.
Eine weitere interessante Anwendung mit Shure-Mikrofonen war der Einsatz der beiden KSM44A-Studio-Kondensatormikrofone zur Abnahme des Raumklangs. Douglas erläutert: "Für mich ist der Eigenklang des Studios essentiell, wenn es um die Abnahme der gesamten Band geht. Letztendlich waren die beiden KSM44As die einzigen Mikrofone, die ihren Platz während der gesamten Session nie verlassen haben. Wir haben sie in dreieinhalb bis vier Meter Höhe als Stereopaar platziert und konnten so die gesamte Kakofonie, die Aerosmith ausmacht, einfangen."
Während der Sessions hatten Jack Douglas und die Band zudem Shure-Kopfhörer zu Monitoring-Zwecken im Einsatz. Die fünf Bandmitglieder verwendeten den SRH840, Douglas den SRH940. Er merkt an: "Shure war so freundlich, uns die Kopfhörer zur Verfügung zu stellen, und hey – die sind fantastisch. Nach unseren Aufnahmen nahm die Band sie sogar mit auf die Südamerika-Tour."
Die Songs wurden während der Sessions in „Pandora´s Box“, dem Studiokomplex der Band in Boston, geschrieben, die endgültigen Gesangstracks und Overdubs in Los Angeles aufgenommen. "Es war wie in den 70ern: Songs im Studio schreiben, die Band spielt live und wird dabei aufgenommen", so Douglas. "Das wird ein großes, hartes Heavy-Rock-Album mit der gewohnten Ironie – einfach und doch clever - einfach typisch Aerosmith."
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