Ein LR7-Pro-Ribbon-Line-Array-System von Alcons Audio wurde in der "Musikalischen Komödie" in Leipzig installiert.
Mit der Musikalischen Komödie, einem Geschäftsbereich der Oper Leipzig, hat sich die am bestens ausgelastete Bühne für eine Beschallungslösung des niederländischen Lautsprecherherstellers Alcons Audio entschieden. Der Fokus des weit über die Stadtgrenzen hinaus als "MuKo" bekannten Hauses liegt auf Operetten und Musicals sowie zunehmend auch auf Ballettaufführungen.
Jetzt mit Alcons Audio: Die Musikalische Komödie in Leipzig (Foto: Dirk Brzoska).
Da die Saalbeschallung der Musikalischen Komödie in die Jahre gekommen war, wurde eine zeitgemäße Anlage gesucht, die den Erfordernissen des 520 Sitzplätze bietenden, akustisch anspruchsvollen Saales und des dortigen Bühnenprogramms gerecht würde.
Die Firma HFE professionelle Studiotechnik aus Leipzig war als beratender und ausführender Dienstleister für die Installation verantwortlich.
Hans Hermann Hönsch von HFE erläutert: "Ich kenne Alcons Audio schon lange und habe das Alcons LR7 empfohlen, da sich das System meiner Meinung nach für Theater besonders gut eignet. Wir organisierten ein Vergleichshören, woraufhin sich auch die Verantwortlichen der Musikalischen Komödie einstimmig für Alcons aussprachen."
Sehenswert auch von innen: die MuKo im dramatischen Licht (Foto: Tom Schulze).
Saalbeschallung mit LR7, VR8 und SR9
Installiert wurde die neue Beschallungsanlage unter sportlichen Bedingungen in der laufenden Spielzeit. Sie besteht nun aus je sechs Alcons LR7/90 und zwei Alcons LR7B (12“ Neodym-Treiber) als Bassunterstützung pro Seite. Die Center-Einheit besteht aus weiteren vier Alcons LR7/90. Als Nearfills sind zusätzlich zwei Alcons VR8 je Seite über dem Orchestergraben installiert worden.
Die Saalbeschallung kann zudem um drei Alcons SR9 MKII als Frontfills erweitert werden – eine Option, die die Musikalische Komödie derzeit nur bei Mikroport-Stücken zieht. Außerdem stehen zwei BF362 MKII-18“-Subwoofer für besonders bassintensive Anwendungen zur Verfügung. Das gesamte System wird angetrieben durch ein ALC Sentinel 10- und drei ALC Sentinel 3-Leistungsverstärker-Controller.
Damit betrachtet Tobias Finke, Tonmeister und Abteilungsleiter Ton, das Haus als "technisch in der Gegenwart angekommen". Die akustischen Herausforderungen im Saal waren nicht zu vernachlässigen, wie Finke erläutert:
"Die Musikalische Komödie ist eine sehr frühe Betonkonstruktion, die im Innenraum einen Bogen mit Facetten beschreibt. Hierdurch entstehen ein paar merkwürdige Punktreflektionen und andere eigenwillige Halleffekte. Daneben sind Eigenresonanzen ein Thema. Der Saal wird durch die PA ganz schön angeregt. Hier spielen die Alcons LR7 ihre Stärken voll aus.
Gerade die Line-Arrays klingen leise genauso gut wie laut, was man nicht von allen Beschallungssystemen behaupten kann. Bei Bändchen-Hochtönern hat man nicht diesen typischen 'Horn-Effekt'. Der Lautsprecher 'brüllt' einen nicht an, sondern hat eine sehr feine und gleichmäßige Höhenausbreitung. Aber auch, wenn es mal etwas kräftiger werden muss, spielt Alcons noch sehr gut mit."
Die Bässe der Alcons LR7-Serie
Der Tontechniker Holger Weise fügt hinzu: "Bei Musicals spielt die Ortung der Schallquelle eine große Rolle, und durch die Anordnung von Frontfill und Center haben wir unsere Ortungsproblematik jetzt sehr gut gelöst. Man muss auch nicht mehr solche Lautstärken fahren, was sehr angenehm ist. Was mich sehr überrascht hat: Wir haben zwar zwei separate Subs, die man optional stellen kann, aber selbst bei Vorführungen mit kompletten Live-Bands braucht man sie eigentlich nicht."
"Tatsächlich, die Subs hatten wir bisher noch gar nicht im Einsatz", bestätigt Tobias Finke. "Wir haben sie einmal gegen die festinstallierten Bässe laufen lassen und fanden letztere für unsere Zwecke angenehmer. Sie gehen zwar nicht ganz so tief herunter, regen andererseits aber auch den Raum nicht so stark an. Die Bässe der LR7-Serie sind wirklich verblüffend groß."
Auch vom Publikum und den Mitarbeitern habe es ausschließlich positive Rückmeldungen gegeben, insbesondere hinsichtlich der verbesserten Schallortung. "Die neue Klarheit in der Übertragung ist sehr vielen Leuten aufgefallen – von Musikern über Techniker bis hin zu unseren Gästen“, so Finke abschließend.
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