Andreas Gabalier open air

28.07.2014

Der "Volksrock'n'roller" spielte auf dem Münchner Königsplatz mit Technik von MRG und Meyer Sounds neuem Lyon-PA-System. 22.000 Fans waren begeistert.


 

Da kommt dieser "Steyrer Bua" auf die Bühne und braucht keine acht Takte, um sein Publikum in seinen Bann zu schlagen. Keiner weiß, wie er das macht, aber er kann's. Und genau darum erreicht er immer mehr Leute, spielt immer größere Hallen und diesmal sogar auf dem ausverkauften Münchner Königsplatz vor rund 22.000 Fans.

 



 

Wer solche Auftritte hinlegt, kommt auch mit richtig großem Besteck, und so war diese Open-Air-Tour für den technischen Dienstleister Media Resource Group (MRG) aus Crailsheim, der für die gesamte Tour zuständig war und für die nächsten Auftritte auch wieder sein wird, eine richtig große Produktion.

 

Bei Andreas Gabalier auf der Bühne: Steffen Haug von MRG
Bei Andreas Gabalier auf der Bühne: Steffen Haug von MRG (Fotos: Tom Becker / DieReferenz).

 

Da ließ es sich Steffen Haug, einer der beiden geschäftsführenden Gesellschafter von MRG, denn auch nicht nehmen, selbst nach München auf den Königsplatz zu kommen, um das Ausnahme-Konzert mitzunehmen. Ein solches war es zweifelsohne, selbst für den erfolgsgewöhnten Andreas Gabalier, der wohl noch nie vor so vielen Menschen live gespielt hatte.

 

Meyer Sound Lyon am Münchner Königsplatz für Andreas Gabalier

Meyer Sounds brandneues Lyon Line-Array am Münchner Königsplatz.

 

Mit dem Auftrag zu dieser Tour in der Tasche hatte Steffen Haug und sein Team  im Vorfeld auch richtig in Material investiert. So wurden von Meyer Sound 24 Tops und zwölf Bässe des Top-Systems Lyon angeschafft, doch für den riesigen Königsplatz reichte nicht mal das. Jede Banane wurde um vier LYON-M auf 16 pro Seite ergänzt, zusätzlich wurden die sonst eingesetzten sechs Meyer Sound 1100-LFC pro Seite auf insgesamt 2 x 9 in Endfire-Array-Anordnung ergänzt.

Nachdem sich das Publikum auch ganz vorne fast neben der Bühne drängte, wurden hier zwei weitere Arrays mit je acht Meyer Sound Mica-Systemen als Outhang eingesetzt.

Ganz ohne Delay-Line ging es aber auf dem riesigen Platz nicht, zumal am hinteren Ende ja noch eine riesige Tribüne mit Sitzplätzen errichtet worden war, die natürlich auch völlig ausverkauft war. Als Delayline wurden weitere zwei mal acht Meyer Sound LYON-Systeme puls einmal drei Meyer Sound 1100-LFC-Cardioid-Boxen eingesetzt.

Vorn direkt am Bühnenrand hingen sechs Meyer Sound UPQ- 1P als Nearfill für die treuesten Fans, die da schon direkt nach dem Einlass um 17 Uhr ihre Plätze vor dem Graben bezogen hatten. Diese Fans waren es natürlich auch, die Gabalier durch zwölf ausverkaufte Open-Air-Konzerte in vier Monaten quer durch Deutschland, Österreich und die Schweiz begleitet hatten.

Aber, anders als das Technikteam, reisten sie nicht im Nightliner und mussten auch nicht jedes Mal die drei voll bepackten Trailer entladen, sämtliches Material aufbauen und nach der letzten Zugabe wieder abbauen. MRG-Produktionsleiter Thomas Gerhardt hatte also alle Hände voll zu tun.

 

 



 

Bleiben wir kurz beim Sound: Die Rock'n'roller rauften sich natürlich erst mal heimlich die Haare. Da hat man schon ein so mächtiges neues Sound-System, dann stellt einem die Stadt gleich die Mess-Station hinter den FoH-Platz und zeigt wieder, wie schwierig es ist, es heute mitten in der Stadt so richtig krachen zu lassen.

Doch dann kam die Überraschung: Auch wenn der Pegel nicht über die 100-dB-Grenze ging, kam der Sound richtig laut rüber, und auch wenn keiner Ohrstöpsel brauchte, kam sofort echtes Live-Feeling auf.

 



 

Selbst Wolfgang Peschmann, Gabaliers langjähriger Mann am Tonpult, einer AVID Venue Profile-Konsole, war von Meyer Sounds Lyon einfach nur hingerissen. "Da hat jemand seine Hausaufgaben richtig gut gemacht", sagte er, "ich glaube, das ist das Beste, was es im Moment am Markt gibt."

 


 

Dieser Sound tat das Seine, dass aus dem schönen Abend am Münchner Königsplatz für viele ein unvergessliches Erlebnis wurde. Dazu trug natürlich sicher auch das ausgeklügelte Bühnendesign bei, mit dem sich jede Menge Content an Bildern und Video integrieren ließ. So gab es als Bühnenhintergrund vier in Segmenten verfahrbare lichtdurchlässige LED-Panels mit fünf Meter Höhe und acht Meter Breite und einem Pixelpitch von 10 mm.

 


 

Während der Songs wurden die Wände von Hand verschoben und ermöglichten so immer wieder ganz neue Bühnenbilder, natürlich zusammen mit dem Licht. Links und rechts neben der Bühne standen die beiden obligatorischen Riesen-LED-Wände, je sieben mal fünf Meter groß und mit einem Pixelpitch von 15 mm.

 


 

Sie zeigten in erster Linie Großaufnahmen von Andreas Gabalier und Bilder vom Publikum, die von drei Sony DXC- D55 Kamerazügen kamen. In der Bildregie in den Tiefen der Bühne stand ein Panasonic HVS-450, als Datenregie diente ein Barco/ Folsom Encore-System (SC-Controller, 3-ME Prozessoren), dazu kamen zwei Medienserver.

 


 

Die gesamte Bild-, Daten- und Medientechnik hatte man so in ein Traversensystem verbaut, dass dieses komplett als Einheit in den Truck geschoben werden konnte und nicht jedes Mal aufs Neue zusammen gebaut werden musste.

 


 

Auch in Sachen Licht gab es nur das Feinste: Auf der Bühne stand eine Matrix aus 50 JB Lighting A12, dazu 36 Intellaspots und 24 TechnoArc von High End Systems. Weitere 16 JB Lighting A12 dienten als Bodenlampen. Und wo normalerweise die fetten Marshall-Amps auf der Bühne stehen, stehen bei Andreas Gabalier seine sogenannten "Gabalier-Custom-Made-Marshall-Box-Blinder", zehn schwarze Kisten nebeneinander mit je vier 1 kW CP60 pro Box. So macht man optisch laut!

Am FoH-Platz hatte Andreas Gabaliers langjähriger Lichtdesigner eine Flying Pig Roadhog FullBoar stehen und erledigte wie schon bei früheren Gabalier-Konzerten vieles weniger über festgelegte Cues als über schnelle Tastenbewegungen und machte so "echtes Live-Licht".

 


 

Spätestens seit der TV-Show "Sing meinen Song - Das Tauschkonzert" kennt jeder Gabaliers traurigen Super-Hit "Amoi seg' ma uns wieder", mit dem dort Xavier Naidoo das Publikum zu Tränen rührte. Bei Gabaliers Auftritt in München war dieser Song auch einer der absoluten Höhepunkte, auch wenn danach auf Wunsch des Künstlers nicht mal applaudiert wurde. Die etwa 20.000 leuchtenden Handys und Feuerzeuge verzauberten die dunkle Nacht am Münchner Königsplatz.

 

Die Technik-Crew

  • MRG-Produktionsleiter: Thomas Gerhardt
  • MRG-Tonsystemtechniker: Thomas Heinrich
  • MRG-Lichtsystemtechniker: Friedemann Finger
  • MRG-Pyrotechniker: Markus Sorger
  • Video FOH: Diemo Zenker im Auftrag der MRG
  • Technischer Leiter: Benjamin Sill im Auftrag der MRG
  • Ton FOH: Wolfgang Peschmann im Auftrag der MRG


 

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