Ein echtes Erlebnis: Die zweiten Event.Tech.Days bei der Adam Hall Group in Neu-Anspach.
Nur zum Spaß hat man sich bei Adam Hall das Experience Center am Hauptquartier in Neu-Anspach nicht gebaut, bei den zweiten Event.Tech.Days konnte es seinen Charme und seine vielen Möglichkeiten gekonnt ausspielen.
Zwei Tage Ende Oktober, der erste für alle deutsch Sprechenden, der zweite für die, die Englisch bevorzugten. Insgesamt kamen die Chefs und Mitarbeiter von rund 180 Unternehmen zu Besuch. Und erlebten ein Programm, das zwischen Entertainment und Information changierte und Brücken schlug.
Alexander Pietschmann bevorzugt das wirkliche Leben (Fotos: Tom Becker / DieReferenz).
Gleich zu Begrüßung setzte Alexander Pietschmann mit seinem Impuls-Vortrag ein deutliches Zeichen. Gegen die Einsamkeit im echten Leben helfen viele Freunde bei Facebook nicht wirklich, so seine Beobachtung. Und die neueste "Errungenschaft" geht ganz sicher in die falsche Richtung: Künstliche Avatare, die virtuelle Konzerte spielen und von der jugendlichen You-Tube-Gemeinde stürmisch gefeiert werden. Das heißt: Durch gigantische Zuschauerzahlen satte Werbeeinnahmen einspielen.
Andererseits wächst die Zahl der Menschen, die zu Veranstaltungen gehen, auch wenn die Zahl der Events an sich eher stagniert, was nichts anderes heißt, als dass die Veranstaltungen immer größer werden, immer aufwendiger. Ziemlich gute Nachrichten!
Der Mann kann nicht nur Lego: Dirk Denoyelle.
Auch der zweite Vortrag hatte es wirklich in sich, oder anders gesagt, der Vortragende hat es faustdick hinter den Ohren: Dirk Denoyelle gilt nicht umsonst als einer der besten Vortragenden überhaupt und erntete auch bei Adam Hall einen tosenden Applaus für seinen Motivationsvortrag "A Journey of Change".
Der passionierte Lego-Spieler hat es tatsächlich geschafft, aus seiner Begeisterung für die kleinen bunten Plastiksteine und die Möglichkeiten, die sie bieten, einen Beruf zu machen, indem es ihm gelang - und immer wieder gelingt -, offen zu sein für neue Herausforderungen und notwendige Veränderungen anzunehmen als Chance für Neues statt unschlüssig abzuwarten, bis der Zug abgefahren ist. Ein Schelm, der da an die deutsche Automobilindustrie denkt?!
Mit den kleinen Helferlein ist die Adam Hall Group groß geworden: Robin Henlich lieferte viele Beispiele.
Nach so viele Meta-Ebene und Philosophie wurde es Zeit für die Produkte, und da lieferte Robin Henlich mit dem dritten Beitrag "Stage Equipment and Accessories". Da konnte er an die Anfänge von Adam Hall anknüpfen. Mit Beschlägen für Flightcase-Bauer hatte man angefangen, mit dem Vertrieb von Lautsprechern und Komponenten und bald auch den bekannten gelben Kabelbrücken.
Dabei denkt man vielleicht nicht gleich an Adam Hall ...
Heute gibt es mit Gravity bei Adam Hall eine eigene Marke für professionelle Stative, die sich oft nur in kleinen Details von den Mitbewerbern unterscheiden, praktischen Details, die sich die Entwickler von Adam Hall nicht einfach so ausgedacht haben, vielmehr haben sie zugehört, wo die Techniker draußen der Schuh drückt. So gibt es konkrete Verbesserungen, die auf Vorschläge von den ersten Event.Tech Days im letzten Jahr zurück gehen.
LD Systems MAUI P900
Ein weiterer Programmpunkt war natürlich auch die Eigenmarke LD Systems. Hier gab es als Weltpremiere die MAUI 44 G2 zu sehen. Sie diente als von der Größe her fast schon dezentes, aber vom Sound her durchaus druckvolles PA-System für Lui Hill, den singenden Schlagzeuger mit seiner ungewöhnlichen Band ganz ohne Gitarre und Bass.
Lui Hill mit der brandneuen MAUI 44 G2 von LD Systems.
Aus der MAUI ist bei Adam Hall längst eine große Familie von Säulen-PAs geworden mit der MAUI P900 - dem Modell im Porsche Design - als Headliner, die sich mit 1.400 Watt RMS und 131 dB SPL max Gehör verschafft. Da überrascht es nicht, dass die MAUI-Systeme zu den erfolgreichsten Produkten überhaupt bei der Adam Hall Group gehören.
Längst gibt es bei der Adam Hall Group mit Cameo auch eine schnell wachsende Licht-Abteilung. Und natürlich wurde auch hier einiges an Neuigkeiten gezeigt. Manches davon wird öffentlich zum ersten Mal auf der kommenden LDI in Las Vegas zu sehen sein. Mehr dazu in eigenen Beiträgen in Kürze.
Mit "Tech.Talks und Expertenvorträge" war das Nachmittagsprogramm überschrieben, die Zeit von etwa 16 bis 19 Uhr mit Vorträgen von Anselm Görtz, Herbert Bernstädt und Darius Ansari sowie Fachgesprächen im Showroom mit den jeweiligen Produktmanagern an den Geräten.
Das Come-together-Restaurant ist der Treffpunkt im Experience Center der Adam Hall Group.
Dreh- und Angelpunkt im Experience Center bei Adam Hall ist eigentlich immer das Come-together-Restaurant, und hier wurde dann auch kräftig gefeiert, diskutiert und debattiert bei Wein, Bier und Fingerfood. Wobei man heute ja häufig zum feiern eher netzwerken sagt, was natürlich gleich viel geschäftsmäßiger klingt.
Bei all dem Trubel gab es auch eine Oase im Zwischenstock über dem Auditorium, denn hier hatte Wolfgang "Schabach" Neumann einen Teil seiner Vintage-Audio-Ausstellung aufgebaut. Deutlicher lässt sich nicht zeigen, was in den letzten 50 bis 60 Jahren in Sachen Veranstaltungstechnik passiert ist.
Die Adam Hall Goup jedenfall ist absolut up to date und hat mit den Event.Tech Days erneut gezeigt, dass sie die Herausforderung angenommen hat, aus Kundenbeziehungen Partnerschaften werden zu lassen, in denen es natürlich um gute Produkte geht, aber eben auch um einen lebendigen Austausch unter den Leuten der Branche mit ihren Ideen, Wünschen und Eigenheiten.