DJ Gesaffelstein und sein Monolith

21.02.2020

Mit einem zehn Meter hohen pechschwarzen Monolith ist der französische DJ Gesaffelstein unterwegs. Pierre Claude umgibt ihn mit viel Licht von GLP.

 

Der französische Produzent und DJ Gesaffelstein präsentierte im April letzten Jahres auf dem Coachella Festival sein absolut einzigartiges und atemberaubendes Bühnenbild. Es war die Grundlage für die große US-Tournee Against the Night, Across the Time, die Ende des Jahres folgte.

 

DJ Gesaffelstein auf dem Coachella Festival 2019

DJ Gesaffelstein auf dem Coachella Festival 2019

 

Hinter dem Künstler stand ein zehn Meter hoher Monolith, der komplett mit Vantablack bedeckt war. Das ist ein zerbrechliches Material, von dem es heißt, dass es das schwärzeste Schwarz der Welt liefert, das alle sichtbaren Merkmale einer 3D-Oberfläche auslöscht und Objekte sehr verwirrend für das Gehirn macht. Das in Großbritannien entwickelte Material wurde zum ersten Mal auf einer Live-Performance eingesetzt.

Showproduzent Matthias Leullier von Live Nation France arbeitete zusammen mit dem Lichtdesigner Pierre Claude an der Umsetzung des Konzepts. Pierre Claude tauchte tief in die GLP Toolbox: Er definierte 54 JDC1, Hybrid-Strobes als tragende Säulen des Lichtdesigns.

Er verwendete die Strobes vor Allem im SPix Pro Mode4 mit 62 DMX-Kanälen. Zwei Reihen mit je zwölf JDC1 umgaben und beleuchteten den Künstler von unten, während 24 JDC1 in einem Turm hinter dem Vantablack und weitere sechs Hybrid-Strobes auf Traversen montiert wurden. Auf dem Boden erzeugten zwölf GLP impression X4 Bar 20 im Full-Pixel-Modus einzigartige Effekte.

 

Leullier erklärte: "Die Hauptidee hinter Gesaffelsteins Set war es, ein unvergessliches Erlebnis mit einem superschwarzen Monolithen zu schaffen, der die Tiefen- und Raumwahrnehmung des Publikums herausfordert. Der Künstler scheint vor dem Vantablack-Monolithen zu schweben, vor einer verzaubernden, zweidimensionalen schwarzen Leere."

 

Während der Performance trennt sich diese Leere in zwei senkrechte Hälften und bringt einen hochauflösenden LED-Screen zum Vorschein. Die Kombination mit einer komplexen Lichtshow mit viel Stroboskop-Effekten erzeugt einen extremen Kontrast zwischen hoher Helligkeit und tiefster Schwärze und für den Zuschauer ein intensives visuelles Erlebnis. "Das einzigartige JDC1 von GLP liefert dieses schwere Strobing für den EDM-Künstler, der auch als "Prinz der Dunkelheit" bekannt ist."

 

DJ Gesaffelstein

 


Pierre Claude arbeitet seit 2013 für Gesaffelstein. Er war zu dieser Zeit Mitglied der Pariser Agentur Franz & Fritz, die schon seit einiger Zeit mit dem Künstler auf Tournee war. "Ich war sehr froh, dass er mich Ende 2018 für die Vorbereitung seiner neuen Live-Show engagiert hat", sagte er. "Seine Musik und sein Universum sind wirklich sehr dunkel."

 

"Für seine Live-Shows verwende ich vor allem weißes Licht", erklärte Claude. "Dadurch wird das Schwarz betont.

 

Diese Leere erzeugt eine sehr theatralische Szene, und es treibt meine Kreativität an die Grenzen, ohne Farbe zu arbeiten und das Vantablack als Herzstück dieser Tournee zu verwenden. Das Aufbringen des Vantablack stellte die längste und komplizierteste Phase des Designs dar."

 

Pierre Claude gibt zu, dass er lange über die Rolle des Lichts nachgedacht hat.

 

"Die Idee war, alles absorbierende Elemente hervorzuheben, sie aber nicht direkt zu beleuchten. Für einen schwarz gekleideten und behelmten Künstler musste die Beleuchtung theatralisch und intensiv sein... ein Alptraum, denn in normalen Produktionen ist das Bühnenbild ein Mehrwert, während hier die Herausforderung darin bestand, es verschwinden zu lassen".


Nach dem Erfolg von Coachella wurde die "Tourfähigkeit" des Rigs zum anspruchsvollsten Teil des Projekts. Es wurde in vier Schichten konzipiert: zwei zehn Meter hohe Vantablack Monolith Sektionen auf Kinesys Motion Control und zwei LED-Screen Sektionen ebenfalls auf Kinesys,

Die anderen Sektionen bestanden aus einem zehn Meter hohen warmweißen LED Screen, einem GLP JDC1 Tower, der 24 der Hybrid Strobes trug, mit einem massiven Floor Package und einem DJ-Pult auf einem rollenden Podest mit Beleuchtung.

Für die Tournee wurde eine weitere "Mid-Stage Lighting Truss" vor dem Monolithen in Zusammenarbeit mit PRG Projects hinzugefügt. Wegen der Skalierbarkeit wurde die gleiche Breite beibehalten, um die Bewegungen des Sets zu gewährleisten, jedoch mit variabler, alle 1,2 m teilbarer Höhe.

In Anlehnung an die Tournee 2013 wollte Pierre Claude die emblemischen Balken beibehalten. "Ich wollte auch etwas Extremes hinzufügen, um die Breite, aber auch die immense Höhe des Sets zu betonen, und das sollte auch als Gegenlicht verwendbar sein."

Für den Boden und den Turm war das JDC1 eine offensichtliche Wahl, sagte er. "Ich brauchte ein Gerät, das sich neigen kann, aber gleichzeitig ein einziges riesiges lineares Stroboskop bildet, indem die einzelnen Einheiten nebeneinander platziert werden."

 

"Die Show ist sehr minimalistisch, und ich achte darauf, dass ich nicht verschiedene Scheinwerfer gleichzeitig verwende. Der JDC1 verdoppelt die Kapazität eines konventionellen Stroboskops, es sind zwei Geräte in einem ... das ergibt insgesamt 1.152 Pixel! Es war definitiv das ideale Produkt, da der Stroboskop-Turm die Unermesslichkeit des Monolithen enthüllte und den Eindruck eines schwarzen Lochs erweckte."


Der Lichtdesigner hatte zunächst gezögert, die impression X4 Bars von GLP für das Design zu verwenden. Er hatte gerade die Tournee von Phoenix beendet, an der auch PRG Projects beteiligt war.

Die X4 Bar war das tragende Gerät dieses Sets gewesen, und er gibt zu, dass er sich verändern wollte. "Aber sie ist einfach mein Lieblingsgerät geworden, und so bin ich zu dieser Lösung zurückgekehrt. Sie half, Stellen, die bei geöffnetem Monolithen zu dunkel waren, zu entschärfen und einen anderen Aspekt des Designs zu bringen."

"Die Idee, das Set mit Kinesys [Bewegungssteuerung] zu bewegen, ist untypisch für EDM-Shows. Wir wollten verschiedene Looks anbieten, aber 75 % der Bewegungen sind moves in black - die Idee war, die Gedanken des Publikums zu verwirren, indem ein anderer Look offenbart wird, wenn das Licht zurückkehrt."

"Was das Video betrifft, hatten wir LED-Bildschirme, aber keine visuelle Darstellung als solche, nur Verläufe oder Vollfarben. Die X4 Bars waren die perfekten Produkte, um die wenigen sichtbaren Bewegungen zu zeigen. Ich habe sie im 88-Kanal-Modus verwendet, um ein individuelles Pixel-Mapping zu ermöglichen."

 

Zusammenfassend sagte er: "Offensichtlich sind die JDC1 und X4 Bars jetzt mein Standard geworden. Ihre Zuverlässigkeit ist unglaublich. Wir haben 66 Geräte bei 20 Shows eingesetzt haben, und mussten nicht einmal auf ein Ersatzgerät zurückgreifen."


Pierre Claude dankt dem Manager des Künstlers, Manu Barron, dem Produzenten Matthias Leullier, der Tournee-Regisseurin Lara Scheidt, dem Lichtassistenten Vincent Leroy und der Crew, Stephen Rose und Conner Ostrowski.