Im Theater de Beaulieu von Lausanne fand erstmals in der französischsprachigen Schweiz eine Aufführung von "Les Miserables" in der Originalsprache statt. Um diese Produktion möglichst getreu der Choreographie über die Lautsprecheranlage wiedergeben zu können, engagierte der Regisseur Gerard Demierre den Sound-Designer Thomas Strebel von audiopool. Strebel nutzte für seine Umsetzung den TiMax Tracker und due TiMax2 Sound Hub Audio-Matrix.
Dabei trugten 16 Schauspieler die sogenannten TiMax Tracker, kleine Miniatursender, die von sechs Tracker-Sensoren lokalisiert wurden, die ihrerseits rund um die Bühne herum und im Zuschauerraum installiert worden waren. Die TiMax Tracker-Software nutzt eine automatische Kalibrationsroutine für eine 3-D-Abbildung des gesamten Bühnenbereichs. Auf diese Weise folgt das System den Bewegungen der Schauspieler und sendet diese Informationen per MIDI zur TiMax2 SoundHub-Matrix.
In dieser Sound Hub Matrix wurden acht verschiedene Lokalisierungszonen festgelegt: vorderer Bühnenbereich links, Mitte und rechts, dann der mittlere Bühnenbereich links und rechts, der hintere mittlere Bühnenbereich und zwei Zonen im Hintergrund, die Schauplatz eines Stimmen-Dialogs auf dem Höhepunkt der Show sind.
Diese unterschiedlichen Tracking-Informationen übersetzte die TiMax Soundhub Matrix und fügte proprietäre, geglättete Panning-Delay-/Crossfade-DSP-Informationen hinzu. Sie wurden zwischen jedem Shure Drahtlosmikrofon-Signal und den einzelnen PA-Lautsprechern zwischengeschaltet, um die Bewegungen der Künstler in Echtzeit nachzubilden.
Die SoundHub Matrix bekam ihre Eingangssignale von den Direktausgängen der Soundcraft Vi6 Konsole über einen optischen MADI-Anschluss, mit einem separaten MADI Link zu einer Pyramix Aufnahme als Quelle für einen virtuellen Sound Check, wenn die Künstler nicht auf der Bühne waren. Die TiMax-Ausgänge führten dann in die verteilten Bühnen- und FOH-Lautsprecherarrays von d&B. Alle Systementzerrungen und sonstigen Einstellungen erfolgten in SoundHub, unter Zuhilfenahme eines drahtlosen Palmtop PCs.
Dreimal zwei geflogene d&B Q1-Systeme mit je einem Q7 als Downfill hingen etwa fünf Meter vor dem Bühnenrand - ohne akustische Überlappungen. Vier E0 Fills deckten die ersten Reihen ab, und ein Paar Kling&Freitag Delays wurden als Unterbalkonbeschallung benutzt. Die Groundstacks mit Q1/Q7 links und rechts und Q-Subs an den seitlichen Bühnenenden dienten dem Bandmix.
Eine Besonderheit bei der Les-Miserables-Produktion waren zusätzlich über der Bühne geflogene Q7 für das Bühnen-Monitoring und für die erste Wellenfront-Beschallung, die für die FOH Lokalisierungsdelays wesentlich waren. Zwei Reihen von drei Q7 Lautsprechern, die nach vorne ausgerichtet waren, stellten dynamische Schallquellen dar, die von den TiMax-Stimm-Lokalisierungsdelays in ihrem Pegel über dem hochenergetischen Bandmix lagen.
Der Schweizer TiMax-Vertrieb, Bleuel Electronic AG, stellte den TiMax2 und das Tracker-Mietequipment zur Verfügung. Zusätzliche Hilfestellung für Sound Design und Programmierung kam von Robin Whittaker, dem englischen Hersteller Outboard. Regisseur Gerard Demierre war begeistert: "Der Realismus und der dramatische Ausdruck der Vocals war großartig und war mit entscheidend für den Erfolg des Stückes."