Mit der Aufführung von Karl Jenkins „The Armed Man – A Mass for Peace“ in der Kirche St. Heinrich bot das Paderborner Festival Musica Sacra 2009 einmal mehr einen exklusiven Programmpunkt. Das rund dreiwöchige Festival ist eine Veranstaltung der Stadt Paderborn und wird gefördert von zahlreichen öffentlichen und privaten Institutionen sowie engagierten Personen. Es wurde von Prof. Dr. Dr. Gerhard E. Ortner als Biennale für sakrale und spirituelle Musik begründet und fand zum ersten Mal 1999 statt.
Das Lichtdesign für „The Armed Man“ stammte aus der Feder von Michael Kantrowitsch, der das Projekt auch als Programmierer und Operator betreute. Bei der Steuerung der Installation setzte Kantrowitsch zum wiederholten Mal auf eine grandMA full-size mit einer grandMA light als Back-up. 45 Ayrton Moduled 150 RGB, 18 DTS Delta R Full-Colour, sechs Vari-Lite VL3500Q Spot, vier VL500 T 80V, zwei VL2500 Wash und die konventionelle Beleuchtung, darunter vier 2-KW-Stufenlinsen von De Sisti, sowie Eurotruss Truss-Tower lieferten beste Voraussetzungen für die Inszenierung der Kirche.
Kantrowitsch selbst zu seinem Design: „Das Ziel des Lichtdesigns war es, mit Farbspielen und bewegtem Licht eine treffende Interpretation des aufgeführten Musikstückes umzusetzen. Dabei sollte die dramaturgisch ausgearbeitete Abfolge von Lichtakzenten, Projektionen und Farbüberblendungen die durch Musik und Text beschriebenen Inhalte visuell untermalen und verstärken. Da das 80-köpfige Orchester und der 60-köpfige Chor mit LED-Leuchten für die Noten ausgestattet waren, war eine durchgehende Ausleuchtung der Musiker mit Weißlicht nicht zwingend nötig, wodurch dem Lichtdesign ein größerer Freiraum gestattet wurde. Durch die Vorabvisualisierung des Kirchenraums und ein umfangreiches Pre-Programming mittels grandMA 3D konnte ich die Ideen gemeinsam mit dem Regisseur prüfen und umsetzen.“
Bei seiner Materialauswahl stand für Kantrowitsch die optimale Eignung der Geräte für ihre jeweilige Anwendung im Vordergrund: „Die Ayrton Moduleds waren als kompakte LED-Strahler perfekt auf den Brüstungen der Kirchenfenster unterzubringen. Durch die abwechselnde Anordnung an Säulen und in Fenstern ergab sich ein architektonisch reizvolles Wechselspiel. Die Fenster wurden so von innen ausgeleuchtet, während an den Säulen Streiflichter zu sehen waren.“
„Mithilfe der Delta R beleuchtete ich als Streiflicht aus Zuschauerperspektive die hintereinander angeordneten Wände und Torbögen rechts und links der Kirchenbänke. Da es sich hier um LED-Moving Lights handelt, waren auch andere Einstellungen möglich, wie etwa die Hinterleuchtung der seitlichen Torbögen. Beide LED-Produkte ließen sich hervorragend miteinander kombinieren.“
Auch von den Vari-Lites zeigte sich der Lichtdesigner begeistert: „ Die VL3500Q Spot, installiert auf der auf Orgelbühne, waren aufgrund ihrer Projektionsfähigkeiten, der präzisen und hellen Abbildung der Custom-Gobos und der Blendenschieber von besonderer Wichtigkeit, um die architektonischen Elemente als präzisen Ausschnitt zu treffen. Außerdem empfahl sich die Q-Version aufgrund ihrer stark reduzierten Geräuschentwicklung.“
„Während die VL2500 Wash auf Orgelbühne als kompakte Washlights mit geringer Geräuschentwicklung und guter Farbmischung brillierten, dienten die VL500 auf Eurotruss Truss-Towern als leise Halogenstrahler. Sie ließen sich problemlos in direkter Nähe zum Chor und Orchester positionieren. Wichtig war hier insbesondere der Einsatz von Farben. Während etwa der Raum im ‚Kyrie’ durch die LEDs in mysteriösem Blau gehalten wurde, tauchten die VL500 den Chor in ein ebenso sphärisches Türkis. Die Farbmischung des VL 500 ist für die theatralische Ausleuchtung von Darstellern perfekt geeignet, gerade im Zusammenspiel mit den übereinandergeschichteten Frostfiltern die eine weite Streuung erlauben.“
Die Firma event:ware Veranstaltungstechnik aus Paderborn lieferte und installierte das Licht Equipment.