Während sich viele Hersteller bei Aussagen in Sachen Übertragungsqualität auf Hochrechnungen verlassen, wird bei KLOTZ jetzt gemessen. Eineinhalb Jahre Arbeit für echte KLOTZ 12G-Videokabel.
Wer kennt es nicht: Man wird immer wieder mit Fragen zur Übertragungsqualität von konfektionierten Video-Kabeln konfrontiert. Bei den Recherchen dazu stellte man bei KLOTZ fest, dass Angaben in Datenblättern branchenüblicher Weise nur mathematische Hochrechnungen sind und nicht auf fundierten Messungen beruhen.
Als ISO 9001-zertifiziertes Unternehmen wollten sich KLOTZ mit dieser Situation nicht länger abfinden und beschloss, in neue Messtechnik zu investieren, die von Anfang an voll in den Produktionsprozess integriert ist. Dieses Vorhaben kam nicht ganz ohne eigene Herausforderungen, die es im Vorfeld zu lösen galt.
Aufbau der Videokabel-Messung bei KLOTZ
Die marktüblichen Messgeräte für 50-Ohm-Technik sind für die im Broadcast eingesetzten 75-Ohm-Systeme nur bedingt geeignet. Es galt also ein Messgerät zu finden, das für 75-Ohm-Videokabel geeignet ist und sich reibungslos in die Serienfertigung integrieren lässt.
Zudem sollte ein kalibrierter Messaufbau einfach und effizient realisierbar sein, um einer Verfälschung der Messergebnisse vorzubeugen. Mathematische Hochrechnungen sollen dabei vermieden werden.
Darüber hinaus bedarf es der Möglichkeit, das gesamte Frequenzspektrum für UHD-12G-Signale abzubilden. Verlässliche Ergebnisse sind bei digitalen Signalen bei Messungen bis zur 3rd-Harmonischen als vernünftiger Kompromiss zu erwarten, was bei 12G/4K-Signalen 18 GHz nach SMPTE ST 2082-1 entspricht.
Als Messergebnisse müssen alle essenziellen Parameter wie Kontinuität des Wellenwiderstandes, die daraus resultierenden Rückflussdämpfungen sowie die lineare frequenzabhängige Dämpfung abgebildet werden können. Als Lösung ergab sich, nach entsprechenden Recherchen, eine vektorielle Netzwerkanalyse.
Da diese Netzwerkanalysatoren nur in 50 Ohm zur Verfügung stehen, musste eine Transformation des Wellenwiderstandes an den Eingängen erfolgen, was die Frage aufwarf, ob entsprechende hochwertige und messtechnisch geeignete Komponenten am Markt überhaupt verfügbar sind.
In enger Zusammenarbeit mit Rohde & Schwarz konnte man bei KLOTZ ein Messverfahren entwickeln, welches eine exakte Kalibrierung auf 75 Ohm am adaptierten Messport ermöglicht. Für das Team erwies sich ein Netzwerkanalysator der ZNB-Serie mit hochpräzisen Messleitungen und Adaptern als ideale Lösung.
KLOTZ Kalibrier-Kit
Außerdem musste eine Möglichkeit zur Kalibrierung an BNC-Anschlüssen gefunden werden, die üblicherweise in der Videotechnik verwendet werden. Zu diesem Zweck wurde eine Lösung mit einem speziell entwickelten, hochpräzisen 75-Ohm-Kalibrierungsset bis 20 GHz gewählt.
Mit Hilfe dieser Eigenentwicklung kann man nun, bereits in der Produktion integriert, Transmissionsmessungen (attenuation) in beide Richtungen S12 und S21, Reflexionsmessung (Return Loss) S11 und S22 an beiden Enden des Kabels durchführen.
Gleichzeitig können nun auch "Time Domain Gating"-Messungen für Impedanz-Abweichungen in den Kabeln und an Steckerverbindern über den gesamten Frequenzbereich ermittelt werden.
Messgerät von Rohde & Schwarz bei KLOTZ
KLOTZ 12G-Videokabel-Serien sind erhältlich mit BNCPro Steckverbindern von Damar & Hagen oder mit Neutrik UHD BNC.
Nach Abschluss der 1,5-jährigen Entwicklung hat man bei KLOTZ Ende September den 12G-Messplatz im Werk in Vilchband in Betrieb nehmen können. Damit bietet die Firma ihren Kunden zum einen die hervorragende KLOTZ-Verarbeitungsqualität in der Video-Kabel-Konfektion, aber auch die notwendendige 12G-Messung, um eine hohe Betriebssicherheit garantieren zu können.
Auf Wunsch erhält jeder Kunde zusammen mit seinem KLOTZ-12G-Videokabel ein Messprotokoll, das die elektrischen Parameter bestätigt.