Alexander Kwick, Chef von Kwick Lights aus Nürnberg, über die Herausforderung, in einer 950 Jahre alten Kirche Licht für ein Musical zu machen.
Am 13. April feierte das Musical Sister Act in Nürnberg Premiere – erfolgreich und dazu stilecht in einem Gotteshaus, in der Nürnberger Jakobskirche. Für die Lichtproduktion verpflichtete Generaldienstleister EventLoxx die ebenfalls in der Frankenmetropole ansässige Kwick Lights GmbH.
Sister Act in der Nürnberger Jakobskirche (Foto: Jakob Päßler)
Ihre bevorzugten Tools: Lichtsysteme von ETC. Zum Einsatz kommen bei der Produktion des Broadway-Musical-Hits u.a. SolaPix19, TurboRay und High End Systems Lonestar. Ein Setup, das Publikum und Kritik bereits überzeugt hat.
Dabei galt es einige Hürden zu nehmen. Auch, weil ein historisches Gotteshaus eine Spielstätte mit eigenen Regeln ist, wie Kwick Lights-Chef Alexander Kwick sagt: „Da wäre zum einen der Denkmalschutz mit seinen strengen Vorschriften und Richtlinien. Zum anderen darf der normale Kirchenbetrieb, während der Sister Act-Spielzeit bis Mitte Mai, nicht in Mitleidenschaft gezogen werden.“ Ein unaufwändiges, problemlos auf- und abbaubares Bühnenbild sei unumgänglich. „Räume“, so Kwick, „müssen deshalb hauptsächlich durch Licht geschaffen werden.“ Eine Aufgabe, der sich der passionierte Lichtdesigner gerne stellte.
Den Kirchenraum mit SolaPix-Beams in die Inszenierung integriert: Für die Lichtproduktion war die Kwick Lights GmbH aus Nürnberg verantwortlich (Foto: Kwick Llights GmbH)
Als ein weiterer Stolperstein erwies sich, dass ein historisches Gebäude nicht gerade für moderne Entertainment-Inszenierungen geschaffen ist. Das zeigte sich in manchem Detail: „Die Verfügbarkeit von Strom ist zum Beispiel begrenzt´“, sagt Kwick, „daher haben wir den Fokus auf effiziente LED-Scheinwerfer von ETC gelegt.“
Die Vielseitigkeit der eingesetzten ETC-Scheinwerfer ist bei der Inszenierung ein großer Vorteil. Kwick sagt warum: „Das Stück spielt ja zunächst in einem Kloster. Durch warmes, diffuses Licht und sanften Pastell-Farbtönen haben wir eine Art ´Göttliches Licht´ kreiert.“ Die ruhige, spirituelle Stimmung ändere sich aber schlagartig, wenn – so die Sister-Act-Story – das Kloster zu einem Ort der Lebensfreude mit Musik und Tanz wird. Diese Transformation müsse sich auch visuell niederschlagen. Wie? „Durch dynamische Lichteffekte und knalligere Farben, inklusive den Bewegungen der Moving Lights.“ Die Intensität nehme mit zunehmender Dauer immer mehr Fahrt auf „bis wir im großen Finale eine echte Konzertatmosphäre haben.“ – Generiert von jeweils vier High End Systems Lonestar, TurboRay und SolaPix 19.
Foto: Jakob Päßler
Während Kwick beim High End Systems Lonestar die „hervorragende Lichtqualität, die satten Farben und den großen Zoombereich“ lobt und Features wie den Blendenschieber erwähnt („um akkurat Flächen auszuleuchten“), kommt den TurboRays eine Sonderrolle zu. „Durch die separate Ansteuerung der vier einzelnen Segmente hat man sehr viele Möglichkeiten. So konnten wir beispielsweise eine durch farbiges Kirchenfensterglas scheinende Sonne simulieren. Ein toller Effekt – und wie maßgeschneidert für Sister Act.“ Ansonsten sei der Retro-Bolide alleine schon durch „seine herausragende Optik ein echter Eye-Catcher.“
Am SolaPix 19 gefällt dem Kwick Lights-Chef vor allem das „wunderbare, helle Wash-Light für große und kraftvolle Gegenlicht-Washes“. Bei der Inszenierung übernahm der 14.500 Lumen liefernde SolaPix 19 überdies – die ausdrücklich gewünschte – Aufgabe, die Kirchen-Architektur in dem Stück zu integrieren. „Das gelang uns, indem wir einen kraftvollen SolaPix 19-Strahl auf den herrlichen Hochchor der Jakobskirche lenkten.“
Sister Act ist noch bis zum 11. Mai in der Nürnberger Jakobskirche zu sehen. Weitere Informationen hier.