Licht beim ESC 2012

11.06.2012

Florian Wieder und Jerry Appelt mit Clay Paky, Robert Juliat und MA Lighting beim Eurovision Song Contest 2012.

Kurz nach dem Gewinn des Eurovision Song Contest 2011 durch Aserbaidschan wurde beschlossen, für die Ausrichtung des Contest 2012 in Baku eine neue Multifunktions-Halle zu errichten – die "Baku Crystal Hall". In der 23.000 Zuschauer fassenden Arena kam, wie bereits im Vorjahr in Düsseldorf, ein MA System zur Steuerung des imposanten Licht- und Video-Equipments sowie der Pyrotechnik zum Einsatz.

Wie bereits aus den Vorjahren bekannt, gab es auch in Baku zwei Semi-Finale - am 22. und 24. Mai - und das Finale am 26. Mai. Geschätzte 125 Millionen Zuschauer verfolgten das Finale an den Bildschirmen in ganz Europa.

Für sein Lichtdesign spezifizierte Jerry Appelt mehr als 1.400 Moving Lights, insgesamt waren mehr als 2.800 Scheinwerfer installiert. Exakt 39.860 Parameter wurden dafür benötigt. Sie sorgten dafür, dass die Teilnehmer sowie die weiteren Künstler und Moderatoren über ganz individuelle Lichtstimmungen verfügten.
 

Acht grandMA2 full-size, fünf grandMA2 fader wing 15 x MA NPU (Network Processing Unit) und 21 x MA NSP (Network Signal Processor) umfasste das MA-System für die Show, die mittels Timecode gefahren wurde.

"Es war ein gutes Gefühl, wieder mit der grandMA2 zu arbeiten. Das Pult ist absolut zuverlässig, eine Eigenschaft, die bei einer Veranstaltung dieser Größenordnung absolut unerlässlich ist", erklärte Appelt. "Die Timecode-Funktion ist erstklassig. Wir haben jede Sekunde durchgeplant und immer wieder geprobt. Die grandMA2 hat sich dabei großartig bewährt."

Vorprogrammiert wurde die Show auf speziell von Cape Cross gefertigten PCs mit der grandMA 3D Software. Insgesamt mussten 78 Universen mit 4.310 Cues gepatcht werden.

Von den 1.400 verwendeten Moving Lights stammten 667 von Clay Paky. Primär wurden diese Scheinwerfer über der Bühne und im Bühnenumfeld verwendet – unter anderem, um die Bühnenelemente zu betonen und als Führungslicht für die Kameras.

Erklärtes Ziel des Lichtdesigns war es, das Bühnendesign von Florian Wieder zu ergänzen beziehungsweise aufzugreifen. "Das Bühnendesign war in diesem Jahr deutlich kantiger als in den Vorjahren. Ich wollte mit den Scheinwerfer diese Eigenschaft betonen", so Appelt.

Im Rigg waren 78 x Clay Paky Alpha Wash 1500, 157 x Clay Paky Alpha Beam 1500, 249 x Clay Paky Alpha Spot HPE 1500, 47 x Clay Paky Alpha Profile 1500 und 114 x Clay Paky Sharpy zu finden.

"Die Sharpy waren an den unterschiedlichsten Stellen installiert", sagt Appelt. "22 mal Clay Paky Shotlight Wash dienten an Moving-Trusses als Effektlicht. Dank des einheitlichen Clay-Paky-Riggs passten die Farben einfach perfekt zusammen, und ich wusste stets, dass ich mich auf die Scheinwerfer verlassen kann. Jedes Moving Light hat die gestellten Anforderungen erfüllt und mit seinen Effektmöglichkeiten überzeugt."

Eine große Herausforderung war die Tatsache, dass der Eurovision Song Contest die erste Show in der neuen Halle war. "Außerdem hatten wir mit den Hängepunkten in 16 Metern Höhe deutlich weniger Spielraum nach oben als mit den 30 Metern lichter Höhe im letzten Jahr. Das mussten wir beim Design ebenfalls berücksichtigen."

Sechs Robert Juliat Aramis 2500W und vier Robert Juliat Lancelot 4000 W dienten als Verfolger. Zeitgleich kamen sechs modifizierte Alpha Beam 1500, bei denen ein Griff ergänzt und die Motoren abgeklemmt waren, als zusätzliche Verfolger zum Einsatz.

"Sie waren ideal, um gezielt farbige Spots zu setzen. Vielleicht haben wir da eine neue Einsatzmöglichkeit für Clay Paky Alpha Beams entwickelt", kommentierte Appelt.

Cape Cross lieferte das gesamte Licht-Equipment und Rigging für den Eurovision Song Contest. Thomas Brügge, Geschäftsführer Cape Cross, erläuterte: "MA Lighting ist ein starker Partner von uns. Die Pulte sind qualitativ nicht zu schlagen, und der Support durch MA ist unübertroffen gut."

Concert und Stage Producer Ola Melzig besprach mit den einzelnen Delegationen und Künstlern die Auftritte inklusive des eingesetzten Lichts und der Videos, der Pyrotechnik, des Tons und der Kameraeinstellungen.

"Letztendlich war alles eine Frage des perfekten Timings und der Steuerung – hier hat die grandMA2 erneut gezeigt, wie leistungsstark sie ist. Ich habe bereits zahlreiche Eurovision Song Contests begleitet, bei denen ein MA Pult war, und die Ergebnisse waren immer einwandfrei."
 

Der nächste Eurovision Song Contest wird in Schweden stattfinden, dank Loreen und ihrem Song "Euphoria".

Hinter der kreativen Umsetzung des Eurovision Song Contest 2012 stand die Brainpool TV GmbH, die auch für den Eurovision Song Contest in Düsseldorf verantwortlich war. Unter der Leitung von Show-Produzent Jörg Grabosch übernahm Brainpool alle Aufgaben aus den Bereichen Bühnenkonstruktion, Licht, Pyro, technische Crew und so weiter und koordinierte die für diese Bereiche zuständigen Unternehmen:

  • Cape Cross (Licht und Rigging)
  • Creative Technology (Video)
  • MCI (Setbau)
  • LunatX (Pyro)

 

Das Team

  • Set-Designer: Florian Wieder
  • Lichtdesigner: Jerry Appelt
  • Technischer Koordinator und Oberbeleuchter: Matthias Rau
  • Concert und Stage Producer: Ola Melzig
  • Oberbeleuchter / Spot-Caller: Thorsten Berger
  • Showlighting Operator: Sascha Matthes
  • Weißlicht-Operator: Markus Ruhnke
  • Greenroom- und Publikumslicht-Operator: "Matze" Meyert
  • Video-Operator: Stephan Flören
  • Exterior-Lighting-Operator: Sebastian Huwig
  • Server-Farmer: Roland Greil
  • Systemtechniker: Martin Rupprecht
  • Gastgebender Sender: Ictimai TV
  • Creative Production: Brainpool TV GmbH
  • Licht & Rigging: Cape Cross; technischer Leiter: Christian Hanno
  • Executive Supervisor der EBU: Jon-Ola Sand