Livestreaming aus Glaubenshäusern

08.04.2020

Mit der richtigen Technik ist das Livestreaming von Messen kein Problem. Eine Zusammenstellung aus dem Hause Sennheiser.

 

So unterschiedlich die verschiedenen Religionen auch sein mögen, Gläubige in aller Welt sehen sich derzeit derselben Herausforderung gegenübergestellt: Für viele von ihnen sind Gottesdienste und gemeinschaftliche Gebetsstunden ein festes und unverzichtbares Ritual, das sie in Zeiten von Corona und Social Distancing schmerzlich vermissen. Viele Kirchen und Glaubensgemeinschaften setzen daher auf Livestreaming.

 

Sennheiser beim Livestream aus der Kirche

Livestream aus der Kirche mit Technik von Sennheiser

 

Ton ist das halbe Bild

Guter Ton ist eine elementare Grundlage für jede Live-Übertragung – so auch für das Streaming von religiösen Ritualen und Veranstaltungen. Insbesondere Ansteckmikrofone und Drahtlos-Systeme bieten sich hierbei an, denn jeder Gottesdienst ist eine dynamische Angelegenheit mit Ortswechseln und vielen kleinen und großen Gesten.

Wer auf Nummer sicher gehen will, der entscheidet sich für eine umfangreiche professionelle Lösung, wie etwa die Sennheiser evolution wireless G4-Serie in Verbindung mit einem Mischpult. Dadurch besteht die Möglichkeit, Mikrofone für die Orgel, den Chor oder anderweitige musikalische Begleitung in das Sound-Konzept einzubinden. Diese dürfen auch gerne kabelgebunden sein. Dazu bedarf es allerdings einer Person, die sich ausschließlich um den Ton kümmert.

Es geht jedoch auch wesentlich einfacher: mit der Sennheiser AVX-Serie. Das System ist komplett selbst-konfigurierend und innerhalb von Sekunden startklar zum Filmen.

Sender und Empfänger koppeln sich automatisch, und Letzterer ist so kompakt, dass er meist ohne weiteres Zubehör in den XLR-Eingang einer Kamera gesteckt werden kann. Gefunkt wird mit einer sicheren AES-256-Verschlüsselung im Frequenzbereich um 1,9 GHz. Die AVX-Sets gibt es mit Ansteckmikrofon oder Hand-Mikrofon.

Das Mikrofonsignal wird anschließend von der Kamera als "embedded audio" per SDI- oder HDMI-Kabel weitergeleitet. Am einfachsten lässt sich in einem solchen Setup mit HDMI arbeiten.

Eine Capture Card oder ein Streaming Stick wandelt HDMI zu USB um, und schon ist das Signal im Rechner und im Handumdrehen bei einem der gängigen Streaming-Portale wie YouTube, Facebook oder Twitch.

 

Mit Techniker: Streaming aus der Kirche

So geht es professionell: Der Mann am Mischpult sorgt dafür, dass Stimmen und Musik zusammen passen und gut klingen.

 

So geht Livestream

Beim Streamen selbst gibt es im Wesentlichen zwei Möglichkeiten: Wenn eine stabile Internet-Verbindung vorhanden ist, können die gängigen Streaming-Portale direkt per Laptop oder PC bedient werden. Falls weder LAN noch WLAN zur Verfügung stehen, kann ein Datenstick oder ein Personal Hotspot auf dem Handy Abhilfe schaffen.

Sinnvoller aber sind spezielle Hardware Encoder, die im Idealfall mehrere Leitungen bündeln können – beispielsweise zwei Mobilfunkverbindungen, LAN sowie WLAN, je nachdem, was gerade verfügbar ist. Als Faustregel gilt: Ab einer Datenrate von 5 Mbit pro Sekunde ist man in der Regel auf der sicheren Seite.

Ratsam ist es, den Stream bereits einige Minuten vor Beginn der eigentlichen Veranstaltung zu starten und ein Standbild zu zeigen, wie Kerzen am Altar oder ähnliches. So kann bereits eine bestimmte Atmosphäre für die Zuschauer erzeugt werden, und jeder weiß, hier geht es bald los.

Wenn die Möglichkeit besteht, sollte unbedingt ein Mitschnitt angefertigt werden. Dieser kann – auch für den Fall, dass die Live-Übertragung nicht funktioniert – weiter verwendet und den Zuschauern im Nachgang zur Verfügung gestellt werden.

 

Checkliste für eine sichere Live-Übertragung

- Kamera mit Mikrofoneingang (Miniklinke oder XLR) und HDMI- oder SDI-Ausgang

- Mikrofon, im Idealfall drahtlos

- Laptop zur Einrichtung des Streams auf der gewünschten Plattform und zur Datenübertragung, falls kein Hardware-Encoder verfügbar ist

- Kopfhörer, um das Audiosignal abzuhören, sowohl an der Kamera als auch am Laptop für das finale Ergebnis

- Falls die Musikbeiträge ebenfalls bestmöglich aufgenommen werden sollen: Mischpult und mehrere Mikrofone sowie eine Person, die die Signale abmischt

- Je nach Umständen etwas Licht – Kameras brauchen in der Regel viel

- Stabile Internetverbindung mit mindestens 5 Mbit/s

- Falls die Datenübertragung nur per Mobilfunk möglich ist: Einen Datenstick für den Laptop, besser noch einen Hardware-Encoder, der idealerweise mehrere Signale bündeln kann

- Account auf der gewünschten Streaming-Plattform