FOH-Techniker Jon Schumann setzt für die dänische Singer-Songwriterin MØ auf DPA-Mikrofone, um ihren Gesang, Live-Gitarre und Schlagzeug mit elektronischen Elementen und Samples zu verschmelzen.
Die dänische Sängerin Karen Marie Ørsted Andersen, besser bekannt als MØ, hat ihren eigenen unverwechselbaren musikalischen Stil, der elektronische Elemente und umfangreiche Samples mit Live-Schlagzeug, Gitarre und Gesang kombiniert.
MØ mit ihrem d:facto-Gesangsmikrofon auf der Bühne.
Ihr langjähriger FOH-Techniker Jon Schumann hat sich der Herausforderung angenommen, ihre Musik in einer Live-Umgebung umzusetzen, bringt dies doch einige sehr moderne Produktions-Problematiken mit sich - nicht zuletzt geht es darum, MØs Stimme und die Live-Musiker so zu verstärken, dass sie sich nahtlos in die elektronischen Samples einfügen.
Die Lösung dafür, so Schumann, ist ein Arsenal an DPA-Mikrofonen, denn die Transientenabbildung und der Charakter der DPA-Produkte helfen ihm, die Live-Quellen in die hochgradig bearbeiteten elektronischen Klangkulissen einzubetten.
"DPA-Mikrofone waren schon immer die Referenz für einen Großteil meiner Studioarbeit, und als ich die Möglichkeit hatte, eine größere Anzahl davon mit auf die Straße zu nehmen, war ich begeistert davon, wie großartig der DPA-Sound auch Live-Aufgaben umsetzte", erklärt er.
"FOH ist eine ganz andere Herausforderung als eine Aufnahme in einem toll klingenden Studio, wo Du Dich nicht um Dinge wie Wedges und eine brüllende PA kümmern musst. Das Ansprechverhalten der Mikrofone war eine unglaubliche Hilfe dabei, die Schlagzeug- und Vocal-Sounds zu formen.
Die richtige 'Lücke' für die individuellen Kanäle zu finden, ist so einfach, wenn ich entscheide, was wohin geht. Ich stelle auch fest, dass ich viel weniger eingreifen muss, um Dinge zu 'reparieren' und viel mehr Raum habe für das kreative Herangehen - und ich bin viel mutiger geworden bei der Signalbearbeitung, da ich mich zu 100 Prozent auf die Klangqualität verlassen kann, und das vom ersten Moment an. Die Tatsache, dass DPA-Mikrofone so winzig sind, ist ebenso eine wahre Freude, denn dadurch sind sie so einfach zu positionieren."
John Schumann sorgt am FoH für MOs guten Sound.
Schumann, der als Produzent bereits ausgezeichnet wurde, hat schon mit zahlreichen Bands wie Kashmir, Mew, Carpark North, Kent, Ginger Ninja, D.A.D, Guano Apes und The Raveonettes gearbeitet. Seine Zusammenarbeit mit MØ begann im März 2013, inzwischen betreut er all ihre Live-Auftritte.
"Ich hatte mich entschieden, weniger unterwegs zu sein und mehr Zeit zu Hause zu verbringen, um mich dann im Studio auf Mixing-Aufgaben zu konzentrieren", sagt er, "doch dann erhielt ich einen Anruf von MØs Agenten, der mich fragte, ob ich einen Auftritt in London übernehmen würde, und ich sagte um der alten Zeiten willen zu.
Sie war wie ein Kraftwerk mit Pferdeschwanz - da drehten 200 Leute durch im XOYO in London, weil sie so eine großartige und einzigartige Stimme und so wahnsinnig viel Energie hatte. Das war vor fünf Jahren, und jetzt geht's raus auf die Forever Neverland-Tour, die uns weit ins Jahr 2019 tragen wird."
Um zu gewährleisten, dass die Live-Instrumente und MØs Stimme sich gegen die elektronische Klangwand durchsetzen, verwendet Schumann auf der Bühne nahezu ausnahmslos DPA-Mikrofone. Er führt für seine Wahl die Transientenabbildung, den linearen Frequenzgang, die Mobilität und die Größe als maßgeblich ausschlaggebende Faktoren an.
"Wir haben einen ganzen Schrank voller DPA-Mikrofone, die zusammen weniger wiegen als meine Laptop-Tasche, und der Sound, den sie bringen, ist so klar und transparent, dass es eine wahre Freude ist, das Schlagzeug im Mix zu platzieren", sagt er.
Die Auswahl beinhaltet d:vote CORE 4099-Instrumentenmikrofone für Kick, Toms und die zweite Snare, d:dicate 2011C-Doppelmembran-Mikrofone für HiHat und Perkussion, ein d:dicate 4011-Nierenmikrofon für Underheads und eine Kombination aus d:dicate 2011C- und d:dicate 4018-Supernieren-Mikrofon für die Snare.
"MØ verwendet ein lineares d:facto-Gesangsmikrofon auf einem Wysicom-Drahtlossender für ihre Stimme. Sie fühlt sich zu 100 Prozent wohl mit der Dynamik und dem Frequenzgang des d:facto", so Schumann.
"Ich kann deutlich heraushören, wie viel kontrollierter sie das Mikrofon handhabt, und das ist so eine großartige Unterstützung für mich am FOH und Jeppe Andersson am Monitor. Wir können uns beide darauf konzentrieren, dass sie sich gut fühlt und großartig klingt, ohne zu viel Zeit dafür aufwenden zu müssen, Platz für ihre Stimme im Mix freizuschneiden. Den Großteil dieser Arbeit erledigt das d:facto bereits für uns, ohne dass es erzwungen klingt."
Schumann fügt noch hinzu, dass er auch d:dicate 4017-Shotgun-Mikrofone als Ambience-Mikrofone für InEar-Mixe und d:dicate 4091-Kleinmembran-Kondensator-Mikrofone für Messzwecke am FOH einsetzt.
"Diese Kombination aus Mikrofonen funktioniert wirklich gut, denn meine EQs sind mehr oder weniger neutral an Snare, Toms und Becken, und ich bekomme das herrlich kraftvolle Ergebnis von dem ich in einer Live-Situation immer geträumt habe", sagt er.
"Bei InEar-Monitoren haben wir herausgefunden, dass wir den Gesamtpegel der Mikrofone im Ohr signifikant verringern können und immer noch die Klarheit beibehalten, ohne den ganzen 'Schrott' und ohne den Mix zu übersättigen."
MØs Tour ist zur Zeit in Europa unterwegs, danach wird es weitergehen in den USA, Asien, Australien und Südamerika bevor im kommenden Sommer der nächste internationale Festival-Kreislauf beginnt. Auch wenn dieser hektische Zeitplan Schumann beschäftigt hält, findet er doch die Zeit für neue Produktideen im Live- und Studiobereich.
"Die Audio-Technologie entwickelt sich derart schnell weiter, dass ich viel Zeit damit verbringe, ganz vorne bei der Entwicklung mit dabei zu sein", sagt er. "Es sind spannende Zeiten in der Audiowelt - ich brauche nur ein paar mehr Stunden am Tag!"
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