Moray McMillin ist tot

23.09.2011

Mit EAW trauert man in aller Welt um Moray McMillin.

EAW gibt bekannt, dass Moray McMillin, Tourneeveteran und Repräsentant der EAW Application Group für den EMEA-Raum, nach langem Kampf gegen den Krebs im Alter von 58 Jahren gestorben ist. McMillin zählte über mehrere Jahrzehnte zu den prägnantesten Persönlichkeiten im Touring Business und konnte sich in seiner anschließenden Rolle bei EAW voll entfalten. Die EAW-Familie und die ganze Pro-Audio-Branche werden ihn schmerzlich vermissen.

„Wir sind alle nur am Boden zerstört“, sagte EAW-Präsident Jeff Rocha. „Moray war einer jener unvergesslichen Charaktere, die unsere Branche ausmachen und ein absoluter Profi. Er war ein wahrer Freund, einer dieser Menschen, mit denen man unbedingt seine Zeit verbringen möchte. So voller Leben ... es bricht mir das Herz.“

Moray McMillin wurde am 20. Juli 1953 in Hertfordshire, England geboren. Mitte der Siebziger startete er seine Audio-Karriere mit den Kinks und ging danach zur englischen Verleiherfirma Tasco an der Marshalsea Street in London, wo er sich bei der Arbeit mit Joe Brown seine „on-the-road“-Meriten verdiente. 1980 überquerte er den Atlantik und ließ sich in Los Angeles nieder. Die britische Hard-Rock-Invasion verlieh ihm den letzten Schliff. Er arbeitete für Bands wie Black Sabbath und Saxon sowie Ozzy Osbourne als Solokünstler.

Seine Lehrjahre kulminierten in seiner Arbeit als Front-of-the-House-Ingenier auf Motorhead’s legendärer Ace of Spades-Tour. Als freiberuflicher Toningenieur kehrte er schließlich nach England zurück und stand für Bands wie Siouxsie and the Banshees und Whitesnake am FOH-Platz. Doch es war die über zehnjährige Zeit als Toningenieur für Deep Purple, in der er mit EAW-Lautsprecher-Systemen durch die ganze Welt tourte, die das Bild von Moray McMillin prägten und ihm Freunde in der gesamten Branche bescherten.

Seine Begeisterung für EAW bewog ihn 2005 den großen Schritt von einem Leben „on the road“ in ein komfortables Büro in der britischen EAW-Niederlassung zu wagen, von wo aus er EAW-Lautsprecher verkaufte und genau jene Firmen besuchte, für die er früher gearbeitet hatte. Ein paar Jahre später stieß er als Repräsentant für den EMEA-Raum zur EAW Application Support Group. Diese stärker technisch ausgerichtete Position passte gut zu ihm, und er konzipierte Soundsysteme für eine Vielzahl von Veranstaltungsstätten, die ihm aus Tourzeiten vertraut waren. Moray liebte es, sich mit den Kunden zu treffen und deren System zu besprechen, sprachbegabt wie er war, häufig in der Muttersprache des Kunden, die ihn allein deshalb schon nie vergessen werden.

Moray war ein unermüdlicher Arbeiter, und seine Detailversessenheit ist legendär. Moray beeindruckte mit seinem Charme und seinen beruflichen Fähigkeiten, in den allermeisten Fällen mit beidem. Noch dieses Jahr ist es ihm dank seiner charmanten Art gelungen, ohne Reisepass nach Frankreich ein- und wieder auszureisen, um die ISE in Amsterdam zu besuchen.

Anfang 2010 wurde bei Moray Krebs diagnostiziert. Er kämpfte sowohl mit homöopathischen als auch schulmedizinischen Mitteln gegen die Krankheit an. Kraft gab ihm dabei auch die Freundschaft zu seinem Leidensgenossen Black-Sabbath-Sänger Ronnie James Dio. Gegenseitig sprachen sie einander Mut zu. Moray schaffte es auch, zu Dios Beerdigung nach Los Angeles zu reisen, wo er noch einmal viele alte Freunde aus seinen Tour-Jahren traf. Er engagierte sich bei Dios Beerdigung, unter anderem bei einem Live-Konzert von Queensrÿche direkt auf dem Friedhof vor 1.200 Fans. Als die Fans gegangen waren und sein guter Freund zur letzten Ruhe gebettet wurde, gehörte Moray zu den Sargträgern.

Morays Lebensfreude war allzeit offensichtlich. Besondere Freude bereitetete ihm – seinen Hard-Rock-Wurzeln zum Trotz! – das Tanzen. Er war ein wahrhafter Gentleman und hat nie aufgegeben, sich gegen seine Erkrankung zu stemmen. Ob auf einer Messe, dem Besuch bei einem Händler, bei der Arbeit auf einem Konzert oder beim zwanglosen Treffen mit den FOH-Ingenieuren, Moray hat den Kampf gegen seine Erkrankung stets ganz privat und mit großer Würde ausgefochten. Er kannte kein Selbstmitleid und hätte nie zugelassen, dass seine Erkrankung seine Arbeit für EAW beeinträchtigte. Er war für jeden in seiner Umgebung Motor und motivierende Kraft. Und in typischer Moray-Manier hat er die Verantwortung für die größte britische Messe, die PLASA, vor seinem Tod noch aus der Hand gegeben.

Moray hinterlässt seine Frau Antonella und zwei Söhne.

Anstelle von Blumen bittet die Familie um Spenden an

The Hospice of Saint Francis
Spring Garden Lane,
Berkhamsted, Herts, HP4 3GW.
www.stfrancis.org.uk
01442 869553

Die Beerdigung findet statt am

Mittwoch, den 28. September 2011, 14.30 Uhr
The Church of St. Nicholas
Church Green
Harpenden, Hertfordshire. AL5 2TP