Neue Mikroports in Wiesbaden

28.10.2011

Dank Sennheiser-Technik ist das Hessische Staatstheater Wiesbaden digital vernetzt und „DD ready“.

 

1.000 Vorstellungen in zehn Monaten – neu angeschaffte Drahtlostechnik von Sennheiser sorgt auch in Zeiten der Digitalen Dividende dafür, dass Aufführungen des Hessischen Staatstheaters störungsfrei über die Bühne gehen.

Das Hessische Staatstheater Wiesbaden ist ein Mehrspartenhaus mit rund 600 Beschäftigten. In jeder Spielzeit sorgen mehr als 20 Neuinszenierungen sowie ein bewährtes Repertoire für ein breit gefächertes Kulturangebot. Die drei Bühnen des Theaters können parallel bespielt werden, so dass an manchen Tagen bis zu vier Vorstellungen stattfinden.

Das Große Haus bietet 1.041 Plätze, das Kleine Haus hält 328 Plätze bereit, und im Studio können bis zu 89 Gäste begrüßt werden. Hinzu kommen eine Außenbühne („Wartburg“) sowie diverse nur gelegentlich genutzte Spielorte, darunter das neobarocke Foyer des Großen Hauses. Jährlich werden in zehn Betriebsmonaten bis zu 1.000 Vorstellungen absolviert, was dem Hessischen Staatstheater Wiesbaden einen festen Platz in den Top Ten der deutschen Theater sichert.

115 Frequenzen – ein System

Die Digitale Dividende stellte die Audioabteilung des Hauses vor unerwartete Herausforderungen: „Aufgrund der gesetzlichen Änderungen mussten wir der Anschaffung einer neuen Mikroportanlage absolute Priorität einräumen“, erklärt Walter Giebel, Mitarbeiter der tontechnischen Abteilung und seit mehr als zwei Jahrzehnten im Theater tätig.

Benötigte Frequenzen wurden ermittelt und beantragt. Parallel dazu wurde eruiert, welche Hersteller in der Lage waren, die Anforderungen des Theaters zu erfüllen. Die Ausschreibung über die neuen Drahtlossysteme konnte die TELTEC GmbH aus Wiesbaden für sich entscheiden.

Das Staatstheater verfügte bereits zuvor über praxisbewährte Drahtlostechnik von Sennheiser – erneut in Produkte des Audiospezialisten zu investieren, lag nahe. Dennoch gestaltete sich der Entscheidungsprozess komplex, denn die vorhandenen Systeme sollten komplett ausgetauscht werden. Eine homogene Komplettausstattung war unter anderem deshalb gefordert, weil Drahtlossysteme im Staatstheater den einzelnen Aufführungsstätten je nach Produktion flexibel zugewiesen werden.



Fliegender Wechsel

Der Austausch fand 2011 während der sommerlichen Spielpause statt.
Der Umbau musste innerhalb von nur drei Wochen bewerkstelligt werden, da unmittelbar im Anschluss die von RTL produzierte TV-Show „Das Supertalent“ im Großen Haus aufgezeichnet wurde. „Alles spielte direkt von Anfang an!“, berichtet Walter Giebel zufrieden über den von ihm durchgeführten Austausch.

Die Kommunikation zwischen den Sennheiser-Empfängern und dem in Wiesbaden installierten CANTUS/NEXUS-Systemverbund ist vollständig digital realisiert. Alle digitalen Audiogeräte werden von einer Masterclock zentral getaktet. „Die digitale Signalübertragung erfolgt vollkommen störungsfrei“, erklärt Walter Giebel, der im Gespräch die Übersichtlichkeit sowie die einfache Handhabung der Sennheiser-Produkte lobt: „Eigentlich erklärt sich das System von selbst“, so Giebel, der aktuell vier angehende Fachkräfte für Veranstaltungstechnik im Rahmen ihrer Ausbildung begleitet.

Bis zu 64 Drahtlosstrecken werden im Hessischen Staatstheater parallel genutzt. Insgesamt sind 115 Betriebsfrequenzen genehmigt, so dass ausreichend Ausweichmöglichkeiten zur Verfügung stehen, wenn beispielsweise öffentlich-rechtliche Sender im Haus zu Gast sind.

Die 64 Strecken verteilen sich auf mehrere Spielstätten, wobei jedem Bereich ein eigenes „Paket“ interferenzfreier Frequenzen samt ausreichend dimensionierter Pufferzonen zugeordnet ist.
 
Dank einer Schaltbandbreite von bis zu 184 MHz kommt in den regulären Spielstätten nur eine Systemvariante zum Einsatz, so dass ein Wechsel von Produktionen zwischen den Häusern durch ein einfaches Umschalten der Frequenzbänke zu bewerkstelligen ist. Die WSM-Software unterstützt eine Fernüberwachung und Parameteränderungen an beliebigen Positionen.

Ties-Christian Gerdes, Geschäftsführer der Sennheiser Vertrieb und Service GmbH, erklärt: „Die Frequenzneuverteilung im Zusammenhang mit der Digitalen Dividende trifft auch die Theater. Neben Produkten, die mit bekannt hoher Audioqualität und Zuverlässigkeit den Herausforderungen gerecht werden, bietet Sennheiser auch Hilfestellung bei der Planung an – der direkte Draht zum Hersteller wird in vielen Theatern besonders geschätzt.

Falls eine Anschaffung neuer Systeme noch nicht auf der Agenda steht, können viele Sennheiser-Drahtlossysteme zu vertretbaren Kosten von unserem Service-Center in Barleben auf geeignete Frequenzbänder umgerüstet werden – die Geräte sind dann „DD ready“!“

Drei Monate nach erfolgreichem Abschluss der Installation zeigt sich Walter Giebel durchweg zufrieden mit der neuen Sennheiser-Lösung: „Ein paar Kabel müssen bei passender Gelegenheit der Schönheit halber noch ordentlich verlegt werden, aber es läuft alles rundum stabil.“

Lediglich die Rückmeldungen einzelner Ensemble-Mitglieder überraschten den erfahrenen Toningenieur: „Mir wurde zugetragen, dass manche Schauspieler die neuen Taschensender des Typs SK 5212-II als zu klein erachten“, berichtet Giebel mit einem Schmunzeln. „Das liegt aber alleine daran, dass vielfach noch die Taschen des alten Mikroportsystems verwendet werden – neue Taschen sind bereits bestellt.“

Sennheiser-Technik im Staatstheater Wiesbaden

  • 27 x EM 3732-COM-II
  • 54 x SK 5212-II
  • 10 x SKM 5200-II
  • 10 x ME 5005e
  • 4 x A 2003 UHF-Empfangsantenne
  • 6 x UHF-Wendelantenne
  • 16 x HSP 2 Nackenbügelmikrofon
  • 4 x SR 2050 IEM
  • 8 x EK 2000 IEM
  • 12 x EM 300 G3
  • 4 x SK 300 G3
  • 8 x SKM 300-835 G3
  • 2 x SKP 2000
  • 1 x ew 300 IEM G3 Monitor Set

www.sennheiser.de