Nach gut sechs Jahren Renovierungsarbeit wurde das Moskauer Bolschoi Theater, der Inbegriff für prunkvolle Ballett- und Opernaufführungen, Ende Oktober 2011 wiedereröffnet. Das Hauptaugenmerk während der umfangreichen Renovierung lag auf der Erhaltung bestehender Substanz bei gleichzeitiger Modernisierung der Infrastruktur, vor allem der technischen Anlagen. Dazu gehörte auch der Einbau eines Eos-Lichtsteuersystems von ETC.
Das Bolschoi Theater blickt auf eine bewegte Vergangenheit zurück. 1776 wurde es gegründet und fand 1780 seine endgültige Heimat am Theaterplatz in Moskau. Komplett zerstört durch ein Feuer im Jahr 1805 wurde es 1825 in der heutigen Bauform wiedererrichtet. Ein weiteres Feuer verhinderte ab 1853 drei Jahre lang die Aufführungen. Schließlich überstand es Bombardierungen im Zweiten Weltkrieg und minderwertige Renovierungen während der Sowjet-Zeit, welche die Akustik stark beeinträchtigten und viele der zaristischen Schmuckelemente entfernten.
Die Renovierung des Bolschoi-Theaters kostete umgerechnet fast eine Milliarde Euro und dauerte drei Jahre länger als geplant. Rund 3.500 Arbeiter waren beschäftigt, um das Moskauer Wahrzeichen vor dem buchstäblichen Zusammenbruch zu bewahren, behindertengerecht auszubauen und in jeder Hinsicht zu modernisieren.
Die Wiedereröffnung am 28. Oktober 2011 läutete die 236. Spielzeit des Theaters ein, mit einem Spielplan, der mit 365 Vorstellungen alle bisherigen übertrifft. Um mit dem dichten Zeitplan auf der Hauptbühne Schritt zu halten und sicherzustellen, dass die Beleuchtung genauso atemberaubend wie das gesamte Gebäude ist, hat man sich im Bolschoi für Eos-Lichtsteuerkonsolen von ETC entschieden. Das System besteht aus insgesamt drei Eos-Konsolen (mit je 16.000 Kreisen), einer Hauptanlage und zwei Backups und weiterem umfangreichen Zubehör, von Fernbedienungen (RFRs) bis hin zu Universal Fader Wings, um noch mehr Bedienkomfort zu haben.
Das Eos-System steuert insgesamt 900 Scheinwerfer, 600 davon auf der Bühne. Der Verhang ist eine Mischung aus konventionellen Scheinwerfern, unter anderem Source-Four-Scheinwerfern mit 5 und 10 Grad Brennweite, Moving Lights und vielen Farbwechslern. Die insgesamt sechs Verfolger stehen auf dem obersten Balkon und werden manuell gesteuert. Sollte jedoch ein Verfolgerfahrer seinen Einsatz verpassen, kann die Eos übernehmen und den Scheinwerfer entsprechend steuern.
Yelena Drevalyova, Lichtdesignerin am Bolschoi erklärt: „Aufgrund der großen Menge unserer Scheinwerfer haben wir uns für die Eos entschieden. Wir haben andere Konsolen getestet, aber die Kapazität der Eos hat uns überzeugt. Wir sind wirklich sehr zufrieden. Mein persönliches Lieblings-Feature ist der schnelle Zugriff auf die einzelnen Parameter.“ Das neue Eos System ermöglicht es den Designern und Stellwerkern, Vorstellungen mit einer Visualisierungs-Software vorzuprogrammieren, so dass jetzt die Beleuchtungsproben um ein vielfaches beschleunigt sind. Neben dem legendären, fast zwei Tonnen schweren Kronleuchter können auch das Saal-, Foyer- und Hauslicht mit der Eos gesteuert werden.
Ein zwölfköpfiges Team (sechs Stellwerker, vier Designer, ein Chef-Designer und ein Assistent) ist für die Beleuchtung im Bolschoi verantwortlich. Für die Ausführung des Projektes zeichnete ETC Händler Doka Center Ltd. mit Sitz in Zelenograd verantwortlich.
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