Im Auditorium des Münchner Prinzregententheaters hat ein ArcSystem mit dem F-Drive von ETC das zehn mal teurere Glühlicht abgelöst. Jetzt ist es heller ...
Das Prinzregententheater gehört zu München, wie die Frauenkirche und das Siegestor. Seit 1901 finden in der über 1.000 Besuchern Platz bietenden Heimstätte der Bayerischen Theaterakademie August Everding Konzerte, Musiktheater, Ballett-Aufführungen sowie Schauspiel und Preisverleihungen statt.
Das Prinzregententheater: Großartige Deckenmalerei und 14 hufeisenförmig angebrachten Lüster (Foto: snapshot Redaktionsbüro/ETC)
Eine Spielstätte von höchstem Renommee, die einerseits die Traditionen pflegt und andererseits in der technischen Ausstattung stets auf der Höhe der Zeit bleibt. Jüngster Beleg dafür ist der von der Scheinwurf GmbH durchgeführte Systemwechsel auf LED-Beleuchtung im Zuschauerraum. Die ausgewählten Produkte: Scheinwerfer aus der ETC ArcSystem-Familie und die DMX-gesteuerte F-Drive Stromversorgung.
Sonderanfertigung: Für die Kronleuchter im Prinzregententheater entwickelte die Scheinwurf GmbH eine maßgeschneiderte Lösung (Fotos: snapshot Redaktionsbüro/ETC)
„Wir haben uns schon lange mit dem Umrüsten auf LED-Technik im Auditorium befasst“, sagt Benjamin Schmidt, Leiter der Beleuchtungsabteilung im Prinzregententheater, „doch was wir früher zu sehen bekamen, waren Lampen, die nicht das gesamte Spektrum wiedergegeben haben. Die Farbwiedergabe war eine Katastrophe.“
Außerdem hätten die Scheinwerfer nicht das Flair des gedimmten Lichts vor dem Öffnen des Vorhangs kreiert. Die Folge: Bis das LED-Zeitalter in dem von Star-Architekt Max Littmann erbauten Haus Einzug halten konnte, musste es noch eine Weile dauern – so lange, bis das Lichtteam um Schmidt Bekanntschaft mit den LED-Systemen der ETC ArcSystem-Familie machte.
„Wir haben damit zunächst einmal das Konzertzimmer ausgestattet. ArcSystem Pro One-Cell haben die Halogen-Fluter ersetzt und sich hervorragend bewährt.“
Farbtemperatur, Dimmverhalten und Handling – „alles absolut top“, schwärmt Schmidt.
Benjamin Schmidt, Leiter der Beleuchtungsabteilung des Prinzregententheaters (Foto: snapshot Redaktionsbüro/ETC)
Als es dann um den Umbau des Zuschauerraums der Hauptbühne ging, setzte sich Schmidt mit dem Team von Scheinwurf zusammen. Stefan Bettinger, Peter Platz und Co. sollten eine maßgeschneiderte Lösung für die 14, hufeisenförmig im Saal verteilten Lüster finden.
Stefan Bettinger erklärt: „Wir haben hier einen Sonderbau mit eigens entwickelten Kühlkörpern konzipiert. Von ETC nutzen wir für die 14 Lüster je acht ArcLamps mit E27-Fassung, um die Kristalle der Lüster zum Glitzern zu bringen. Auf die neuen Kühlkörper haben wir vier nach unten strahlende 20-Watt-LED-Chips „Fade to Warm“ befestigt, um Helligkeit in den Raum zu bringen.“
Und um die herrlichen Deckengemälde anzustrahlen, habe man an der Unterseite einen nach oben gerichteten 20-Watt-LED-Chip eingebaut. „Dadurch kann die Helligkeit der Decke einzeln gesteuert werden“, sagt Bettinger.
Bei der Ansteuerung der Kronleuchter spielt die externe, DMX-fähige Stromversorgung ETC F-Drive seine Trümpfe aus: „Jeder LED-Chip im Lüster kann einzeln angesteuert werden“, sagt Bettinger.
Zwei der zentralen, mit voll redundantem 48-Volt-Netzteil ausgestatteten Steuereinheiten sorgen an einem zentralen Ort für komfortable Steuerungs- und Leistungselektronik.
Mit der von Scheinwurf entwickelten Custom-Lösung ist Schmidt vollauf zufrieden: „Abgesehen davon, dass wir jetzt eine fast noch größere Helligkeit haben, gibt es überhaupt keinen Unterschied mehr zum vorherigen Glühlicht.“
Höchst angetan ist Schmidt auch vom „großartigen“ Dimm-Verhalten der modifizierten Lüster.
„Auch wenn man ganz langsam herunterdimmt und es auf 40 Prozent stehen lässt, meint man, es wären konventionelle Scheinwerfer. Und auch von Null auf eins lässt sich nicht der geringste Sprung oder das minimalste Flackern ausmachen.“
Das besondere Lichterlebnis mit dem guten Dimm-Verhalten und dem theatertypischen Red-Shift-Effekt bleibt somit erhalten, was für Schmidt auch unabdingbar war:
„Die Atmosphäre im Zuschauerraum sollte so bleiben wie ich sie vor 30 Jahren kennengelernt habe. Das ist uns jetzt auf LED-Basis gelungen“, sagt er und ergänzt: „Die Zuschauer merken die Umrüstung auf LED-Technik gar nicht, der Verwaltungsdirektor dafür umso mehr: an der viel geringeren Stromrechnung.“
Schmidt meint, dass jetzt nur noch ein Zehntel der vorherigen Kosten für die Stromversorgung des Hauses anfallen würden. Um den Saal in helles Licht zu tauchen, sei früher ein Energieaufwand von 25.000 Watt nötig gewesen. Jetzt, mit den LED-Lüstern, seien es gerade mal 2.500 Watt. Deshalb werde sich die Investition für das LED-Upgrade auch schon bald ausbezahlt haben: „Ich habe es durchgerechnet: In fünf Jahren haben sich die Umrüstkosten bereits amortisiert.“