14.600 Chorsänger, Kirchenmusiker und Instrumentalisten beim Mitmach-Chorfest in der Kölner LANXESS arena: Viel zu tun für LIGHT EVENT.
Unter dem Motto "Einfach himmlisch!" fand am 23. Juni 2018 in der Kölner LANXESS arena das größte Hallen-Chorkonzert statt, das jemals in Köln ausgerichtet wurde. Als technischer Generaldienstleister setzte LIGHT EVENT die Großveranstaltung im Auftrag des Erzbistums Köln perfekt in Szene.
Zum 150-jährigen Jubiläum des Diözesan-Cäcilien-Verbandes wandte sich das Erzbistum Köln an eine breite Öffentlichkeit: Im Rahmen der KirchenMusikWoche 2018, die vom 16. bis zum 23. Juni 2018 in der Dommetropole stattfand, waren viele besondere Musikaufführungen und Events zu erleben, darunter Orgelkonzerte in der Fußgängerzone, eine Themenwoche im Domforum sowie ein Symposion zum Thema Kirchenmusik.
Grandioser Abschluss der Veranstaltungsreihe war ein Mitmach-Chorfest in der LANXESS arena, bei dem 14.600 Chorsänger, Kirchenmusiker und Instrumentalisten miteinander musizierten. Ein Drittel der im Erzbistum kirchenmusikalisch aktiven Personen füllte die ausverkaufte Halle.
Beim Mitmach-Chorfest war die LIGHT EVENT Veranstaltungstechnik GmbH als technischer Generaldienstleister für Beleuchtung, Beschallung, Videotechnik und Intercom zuständig. Bernd Reichert trug als Technischer Projektleiter die Verantwortung.
Und zwischendurch noch Bryan Adams
Zu den besonderen Herausforderungen der Kölner Veranstaltung gehörte, dass die LANXESS arena nach einem Aufbautag am Mittwoch und einem Probentag am Donnerstag an das Produktionsteam von Bryan Adams übergeben werden musste, der freitags eine Show in der rheinischen Domstadt bestritt.
Für das am Samstag anberaumte Mitmach-Chorfest mussten also große Teile des bereits aufgebauten und spielbereiten Equipments aus der Halle gebracht und nach einem Tag Pause erneut einsatzfähig gemacht werden.
Ton
Für die Beschallung setzte LIGHT EVENT auf d&b audiotechnik. In die Beschallung der riesigen Halle eingebunden war neben den mitgebrachten Komponenten auch die in der Arena festinstallierte PA, die in bewährter Verfahrensweise durch Michael Häck betreut wurde.
Audioseitig waren beim Mitmach-Chorfest insgesamt 164 Input-Signale zu verwalten. Rund einhundert Neumann KM 184 Kleinmembranmikrofone befanden sich im Einsatz und nahmen unter anderem den Ansing-Chor sowie große Teile des Orchesters ab.
Wegen der hohen Audio-Kanalzahl war der FOH-Platz mit zwei Digitalkonsolen bestückt. Das Setup wurde durch eine an dritte Konsole am Monitorplatz seitlich des Podiums komplettiert.
Licht
Am Aufbautag sprangen große Stückzahlen von Robe-Scheinwerfern des Typs BMFL Wash XF ins Auge. Die kopfbewegten Scheinwerfer wurden oberhalb des Parketts an außergewöhnlich hoch gehängten Traversen - wegen der Sichtlinien - geflogen und beleuchteten weite Teile des Publikumsbereichs.
Der ungewöhnliche Aufbau war dem Umstand geschuldet, dass die Sänger überall in der Halle ihre Programm- und Notenhefte lesen mussten - eine gewisse Grundausleuchtung war deshalb während der musikalischen Beiträge erforderlich. Die Robe-Washlights waren atmosphärisch in das Showdesign eingebunden und verlängerten oft das Lichtsetting von der Bühne ins Publikum.
Dass Moving Lights zum Einsatz kamen, war dem eng gesteckten Zeitrahmen geschuldet - es wäre schlichtweg unmöglich gewesen, eine Phalanx von Stufenlinsen einzeln nacheinander durch Techniker auf einem Steiger gezielt ausrichten zu lassen, zumal die Unterbrechung durch das Konzert von Bryan Adams dazu kam.
Von insgesamt 196 Washlights hingen 110 Lampen oberhalb des Publikumsbereichs. Das Effektlicht lieferten 36 Robe Pointe Moving Lights.
"Für eine kirchliche Veranstaltung ist das schon etwas Außergewöhnliches", kommentierte Lichtdesigner René Geißel die hohe Lampenzahl.
"Immerhin sind wir hier nicht beim Eurovision Song Contest in Lissabon …"
LIGHT EVENT-Projektleiter Sven Pülmanns berichtete, dass für den Event insgesamt neun Kilometer Kabel im Dach der Arena verlegt worden waren - da der Catwalk genutzt wurde, gab es keine störenden Kabelabgänge im Publikumsbereich.
Für die Veranstaltung mussten zusätzliche Hängepunkte außerhalb des vorhandenen Master-Grids gesetzt werden. Auf der Bühne wirkte das Lichtsetting dem Rahmen der Veranstaltung angemessen und kam ohne unnötige Effekthascherei aus - auf Wunsch der Veranstalter sollte die Musik im Fokus stehen und nicht durch eine Lightshow in den Hintergrund gedrängt werden.
Ein interessanter Eyecatcher war eine grobpixelige LED-Wand, welche oberhalb von Band und Orchester befestigt war und das Loch zwischen der Bühne und dem auf dem Rang stehenden Ansing-Chor füllte. Auf einer Breite von 24 Meter verteilten sich Martin LC 2140 Module mit 40 mm Pixelpitch. Gezeigt wurden unter anderem Song-Titel und christliche Symbole in einer grafisch ansprechenden Aufbereitung.
Eine Besonderheit waren zwei Verfolgerplätze, die seitlich der Bühne aufgestellt und mit Robe BMFL FollowSpot-Systemen ausgestattet waren. Der Lichtsteuerung dienten beim Mitmach-Chorfest drei Konsolen von MA Lighting. Insgesamt waren laut Aussage von René Geißel rund 18.000 DMX-Kanäle zu kontrollieren.
Video
In einem Seitenrang der LANXESS arena war auf einem Balkon eine umfangreich ausgestattete Videoregie eingerichtet worden, in der sämtliche Bildsignale zusammenliefen. Die Bildmischung wurde live ins Internet gestreamt.
Eine Rückspielung in die Halle war auf drei oberhalb der Bühne montierten Leinwänden (7,5 x 4 m) zu sehen, welche mit Barco Projektoren (HDQ-2K40 mit 40.000 ANSI-Lumen) bespielt wurden.
15 Kameras waren im Einsatz, von denen acht als festinstallierte PTZ-Domekameras ausgeführt und auf der Bühne sowie im Chor verteilt waren.
Hinzu kamen drei Führungskameras am FOH-Platz, eine Steadicam, zwei Kamerakräne sowie eine Dome-Kamera für die Supertotale.
Der katholische Radiosender domradio.de übertrug die Veranstaltung als Live-Stream auf Facebook. Für einen späteren Einsatz in sozialen Netzwerken fand eine separate Aufzeichnung statt, welche in der Postproduction mit Augmented-Reality-Elementen überlagert werden soll.
Was für ein Gemeinschaftserlebnis
Das Mitmach-Chorfest war ein voller Erfolg, der nicht zuletzt einem mitreißenden musikalischen Bühnenprogramm geschuldet war. Die eigentlichen Stars des Abends waren jedoch die Gäste, die aus allen Ecken des Erzbistums angereist waren und sich in ihren kirchenmusikalischen Gruppen rund ein halbes Jahr lang auf den besonderen Tag vorbereitet hatten.
14.600 Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Senioren sangen, begleitet von einem klassischen Symphonieorchester und einer professionellen Pop-Band, engagiert und von ganzem Herzen – ein wirklich beeindruckendes Erlebnis, das selbst Gäste, die sich sonst nur bedingt mit kirchlichen Inhalten identifizieren können, nicht unberührt ließ.
Erzdiözesan-Kirchenmusikdirektor Professor Richard Mailänder, dessen Team die Vorbereitungen zur KirchenMusikWoche über mehr als zwei Jahre hinweg begleitet hatte, war höchst zufrieden: "Wir haben gemeinsam bewiesen, wie lebendig Musik im Allgemeinen und Kirchenmusik im Besonderen sein kann – auch und gerade heute!"