Rund ums Shure SM58

07.07.2008

Die Geschichte der bekanntesten Mikrofonserie der Welt.

Millionen verkaufter Mikrofone stehen für eine der größten Erfolgsgeschichten der Audiobranche – die Shure SM-Mikrofone. Seit über 35 Jahren ist SM ein Synonym für Live Performance, Robustheit, Zuverlässigkeit und erstklassige Sound-Qualität. Für Generationen von Musikern und Toningenieuren ist ihre Leidenschaft für Musik untrennbar mit Shure verbunden – und der Name Shure untrennbar mit SM-Mikrofonen. Doch wie entstand die weltweit erfolgreichste Mikrofonserie aller Zeiten?

In den 50er Jahren gab es grundsätzlich zwei Kategorien von Mikrofonen: Zum einen waren da die ersten Live-Mikrofone, die robust, zuverlässig und vor allem darauf ausgelegt waren, Feedback zu reduzieren und Störungen durch Hintergrundgeräusche zu vermeiden. Zum anderen gab es Rundfunk- und Studio-Mikrofone, empfindliche technische Instrumente, die eine große Bandbreite an Klängen transportieren konnten. Shure-Ingenieure setzten sich damals zum Ziel, die Eigenschaften dieser beiden Kategorien in einem Mikrofon zu vereinen – einem Mikrofon mit der richtigen Mischung aus hohem Ausgangspegel, weitem Frequenzgang, bemerkenswerter Empfindlichkeit und geringen Griffgeräuschen, und all das in einem praktisch unzerstörbaren Gehäuse.

Hunderte verschiedener Kombinationen aus Membranen, Schwingspulen und Magneten wurden kompromisslosen Tests unterzogen. Anschließend musste sich jedes Modell der ultimativen Prüfung stellen – dem Hörtest. Nach mehreren strengen Audio-Tests wurden die Prototypen geworfen, gekocht, gefroren, unter Wasser getaucht und in jeder nur vorstellbaren Weise gequält. Drei Jahre intensiver Entwicklungszeit später präsentierte Shure das erste Mikrofon der SM-Serie – das SM57. Es war das erste Mikrofon, das jeglichen Anforderungen bei Live-Performances standhalten und dabei eine gleichbleibend hohe Sound-Qualität liefern konnte. Mit dieser Fähigkeit traf das SM57 den Nerv der Branche. Seit 38 Jahren wird das SM57 mittlerweile erfolgreich verkauft und ist weiterhin eines der beliebtesten Mikrofone überhaupt, sei es auf der Bühne oder im Studio. 

Ein Jahr später, 1966, brachte Shure jenes Mikrofon auf den Markt, das zum unumstrittenen Klassiker werden würde – das SM58. Sein charakteristischer ballförmiger Korb definierte modernes Mikrofon-Design, und obwohl es ursprünglich für Fernsehnachrichten und Sprachanwendungen konzipiert worden war, verbindet das SM58 alle Eigenschaften, nach denen Musiker bei einem Live-Performance-Mikrofon suchen: Es ist leicht, liegt gut in der Hand und ist eines der robustesten Mikrofone, das je produziert wurde.

So eroberte das SM58 die Welt des Live Sounds und ist seit Bands wie den Rolling Stones und The Who von den Bühnen der Welt nicht mehr weg zu denken. Ob Woodstock oder Fernsehstudio, ob Sinatra oder Jethro Tull – kaum ein musikalisches Ereignis, das ohne SM58 stattfand. Unbeeindruckt von kurzlebigen Trends ist sich das SM58 treu geblieben und wird von jeder Musiker- Generation aufs Neue entdeckt. Es gilt als der Standard unter den Gesangs- Mikrofonen und kann für sich in Anspruch nehmen, bis heute das meistverkaufte Mikrofon überhaupt zu sein.

Im Herbst 2002 feierte das SM86 Premiere – und Shure den Beginn einer neuen Legende. Das SM86 steht als echtes Familienmitglied ebenso für hohe Qualität, Robustheit und Zuverlässigkeit wie das SM57, SM58, das Instrumentenmikrofon SM81 und die weiteren Modelle der Serie. Dabei verbindet es diese SM-Charakteristika mit der Klangqualität von Shure Kondensatormikrofonen und ermöglicht so den problemlosen Einsatz von Kondensatortechnologie auf Live-Bühnen. Mit seinem außergewöhnlichen Klang ist das SM86 bereits auf dem Weg, eine Legende zu werden.

Die „sieben Leben“ der Shure Mikrofone

Robustheit und Zuverlässigkeit sind nicht nur Charakteristika der SM-Mikrofonserie sondern zeichnen sämtliche Shure-Mikrofone aus. Hier sind einige Beispiele für Missgeschicke, die Shure-Mikrofone schon heil überstanden haben – unglaublich, aber wahr.

1968 erzählte E.S. Lebeog aus Springfield, Illinois davon, wie sein Shure-Mikrofon während des Fluges aus seinem offenen Kleinflugzeug geschleudert wurde. „Ich sprach gerade mit dem Tower, als eine Windboe das Mikrofon erfasste und den Stecker aus dem Radio zog. Das Mikrofon stürzte 250 Meter tief und prallte auf einer asphaltierten Straße auf. Sie können sich vorstellen, wie erstaunt ich war, als ich es nach der Landung gefunden habeund festgestellt, dass es noch funktioniert!“

1970 zerstörte ein Feuer die Evangelisch-Lutherische Kirche in New Philadelphia, Ohio. Vier Tage nach dem Brand fand der Tontechniker der Kirchengemeinde, Robert Haeberle, zwei Shure-Mikrofone Modell 545 in den Trümmern. „Diese Mikrofone waren nicht nur dem Feuer, sondern auch Unmengen von Löschwasser ausgesetzt gewesen. Ich habe nicht damit gerechnet, sie jemals wieder benutzen zu können, aber nachdem ich sie trocknen ließ und gereinigt hatte, sahen sie gar nicht so schlecht aus. Trotzdem war ich sehr erstaunt, dass sie noch funktionierten!“

Während des Rennens um den America’s Cup 1974 vor der Küste von Newport, Rhode Island, hatte eines der Boote ein Shure 404C Mikrofon an Bord, als der Zufuhrschlauch der Motor-Wasserkühlung brach. Beim Öffnen der Motorabdeckung wurde das Mikrofon von einem starken Salzwasserstrahl völlig durchnässt. Zur Überraschung der Besatzung funktionierte es aber weiterhin tadellos.

Mehr über den Einsatz von Shure-Mikrofonen liefert der umfangreiche Pocket-Guide von Shure, den Sie hier herunterladen können.

www.shure.de