Standardwerke der Akustik, wie das „Taschenbuch der Technischen Akustik“, „Körperschall“ (beide Springer-Verlag) sowie die DIN 18005 „Schallschutz im Städtebau“ wurden und werden maßgeblich durch Mitarbeiter des Unternehmens erarbeitet und fortgeschrieben.
Nun ist ein neues Werk als Leitfaden zur akustischen Planung von Räumen im renommierten Architekturverlag „Detail“ in der Reihe „Detail Praxis“ erschienen und im Buchhandel erhältlich. Zum Inhalt: Schallschutz und Akustik gehören vielleicht nicht zu den primären Parametern, die den Entwurf eines Gebäudes normalerweise beeinflussen. Dennoch – spätestens, wenn man den Vortragenden im Seminarraum nicht versteht, der Geräuschpegel im Großraumbüro unerträgliche Ausmaße annimmt oder das Schnarchen des Nachbars einem den Schlaf raubt, wird klar, wie wesentlich die Akustik zum alltäglichen Wohlbefinden beiträgt. Nicht nur Konzertsäle oder das antike Amphitheater erheben Anspruch auf akustische Qualität, sondern jedes Gebäude, schon jeder Raum besitzt eine akustische Dimension, die je nach Funktion in ihren individuellen Anforderungen variiert.
Der neue Praxis-Band vermittelt allen Fachplanern, Architekten, aber auch interessierten Bauherren praxisnahe Kenntnisse zum Thema Akustik im Hochbau angefangen von normativen Regelungen über Planungs- und Prognosemethoden bis hin zu den Bereichen Raumakustik, Bauakustik und Schallschutz im Städtebau. Typologische Kapitel erläutern beispielhaft den richtigen Umgang mit der Thematik an verschiedenen Gebäudearten wie beispielsweise Wohn- und Bürogebäuden, Schulen, Kindergärten, Hörsälen, Veranstaltungsräumen etc.Letztlich soll der Band das Bewusstsein dafür schärfen, wie angemessene akustische Bedingungen zum Erfolg eines Projektes beitragen können.
Fragen an den Autor Dr. Eckard Mommertz
DieReferenz: Herr Dr. Eckard Mommertz, Ihr neues Buch „Akustik und Schallschutz“ ist nicht das erste Werk zu diesem Thema. Was war für Sie der Anlass, ein solches neues Standardwerk zu verfassen?
Dr. Eckard Mommertz: Sicherlich gibt es bereits viele Bücher, die diese Thematik behandeln, und die Physik der Akustik und des Schallschutzes ändern sich nicht mehr. Die Veränderungen liegen jedoch in der heutigen Technik und den damit verbundenen Möglichkeiten und den immer anspruchsvolleren Aufgaben für den Fachplaner in der Umsetzung der Architektenentwürfe für die optimale Hörsamkeit und akustischen Komfort. Es gibt immer ein Spannungsfeld zwischen Anspruch und Machbarkeit. Letztendlich ist es wichtig zu wissen, worauf es ankommt, die gleiche Sprache zu sprechen und von Beginn an zusammenzuarbeiten. Hier soll das Buch Ratgeber und Leitlinie zugleich sein.
DieReferenz: Der Band soll das Bewusstsein dafür schärfen, wie angemessene akustische Bedingungen zum Erfolg eines Projektes beitragen können. Wird der Akustik zu wenig Bedeutung beigemessen? Wird Ihr Buch das verändern können?
Mommertz: Der Akustik wird sicherlich nicht zu wenig Bedeutung beigemessen. Jeder Architekt weiß, dass eine gute Akustik und entsprechender Schallschutz für das Gelingen eines Bauprojekts und die Zufriedenheit des Bauherrn und der späteren Nutzer unabdinglich ist. Unabhängig ob Konzertsaal, Veranstaltungsraum, Schule oder Bürogebäude. Das Buch hat nicht den Anspruch etwas zu verändern, sondern zu unterstützen.
DieReferenz: Wie aufwendig ist die Arbeit für so ein Werk?
Mommertz: Der Aufwand ist immens, und offen gesagt haben wir es auch unterschätzt. Letztendlich hat der Verlag uns auch immer wieder aufs Neue motivieren müssen, die nächste Nachtschicht einzulegen. um termingerecht fertig zu werden.
DieReferenz: Wie lief die Zusammenarbeit mit Ihren Mit-Autoren – ebenfalls Experten – ab?
Mommertz: Da sich die Co-Autoren ausschließlich aus meinen langjährigen Kollegen rekrutieren und wir Tür an Tür arbeiten, war die Zusammenarbeit in dieser Hinsicht einfach. Die Koordination, wer macht was und wann, ist natürlich nicht so einfach, egal ob Kollege oder nicht. Wir sind alle sehr stark im Projektgeschäft involviert, häufig auf Reisen und so wurde eben mittels E-Mail und Notizen kommuniziert und am gemeinsamen Werk gearbeitet.
DieReferenz: Was macht der Autor, wenn er sein Werk abgeschlossen hat? Denken Sie schon über das nächste nach oder ist jetzt wieder „normaler Alltag“ angesagt?
Mommertz: Der Autor freut sich, denn die bisherige Resonanz ist sehr erfreulich. Gerne würde er sich auch ein kleine Verschnaufpause gönnen, aber das lässt die Auftragslage und die vielen nationalen und internationalen Projekte nicht zu. Gleich nächste Woche fliege ich nach China um ein Projekt in Wuhan zu besprechen. Zeit, um im Flugzeug ein gutes Buch zu lesen.