Die PA im Royal Opera House

31.08.2010

Beam-Serie von APG und Innovason Eclipse mit Márta Sebestyén in London.

Márta Sebestyén ist die führende Vertreterin ungarischer Volksmusik und hat sich als Künstlerin auch international bereits einen Namen gemacht. Das neueste Album der Sängerin, deren eindringliche Stimme auf dem Oscar-prämierten Soundtrack zum Film "Der englische Patient" zu hören war, trägt den Titel „I Can See the Gates of Heaven“ und gilt als ihr bislang persönlichstes Werk. Unlängst kamen ihre Fans in den Genuss eines einzigartig intimen Konzerts in der Paul Hamlyn Hall des Londoner Royal Opera House, bei dem Márta Sebestyén zusammen mit den ebenfalls auf dem Album vertretenen Künstlern Balázs Szokolay Dongó und Mátyás Bolya eine Reihe eigens hierfür ausgewählter Songs vortrug.

Martin Adams vom Royal Opera House beauftragte Paul Nicholson von Red Square Audio, die PA-Anlage für die Show zu konzipieren. Nach einer eingehenden akustischen Ausmessung der Halle entschied sich Nicholson schließlich für ein System der Beam-Serie von APG mit einem Eclipse-Mischpult von Innovason für den FOH-Bereich, die Monitorlautsprecher und den Aufnahmeweg. „Die Vorgabe war eigentlich ganz simpel“, erinnert sich Nicholson. „Es handelte sich um ein traditionelles ungarisches Volksmusiktrio mit Flöten, Zither, Dudelsäcken, Saxophon, Laute, Tamburin und natürlich Gesang.

Allerdings ist die Hamlyn Hall wegen ihrer ausgeprägten Hallcharakteristik seit langem bekannt dafür, in akustischer Hinsicht ein äußerst problematischer Raum zu sein. Im Grunde ist sie ein riesiges Atrium, in dem sämtliche Oberflächen entweder aus Glas oder verspiegelt sind! Und um das Maß voll zu machen, gibt es noch eine verglaste Empore, die den ganzen Saal umläuft. Die Reflexionen bewirken unweigerlich ein verschwommenes Klangbild, und um mit diesen Bedingungen fertig zu werden, benötigten wir ein ganz spezielles FOH-System.“

Nicholson suchte die Lösung beim französischen Lautsprecherhersteller APG und entschied sich nach sorgfältigem Abwägen für das Fullrange-Einzelboxsystem BM3000C der Beam-Serie. Die Lautsprecher verfügen über eine Abstrahlcharakteristik von nur 5° nach oben und 20° nach unten sowie 60° in der Horizontalen. Nicholson verwendete zwei Boxen auf jeder Seite der Bühne.

Die voreingestellte Richtwirkung des Mittel-/Hochtonhorns konzentriert die akustische Energie bereits auf den vorderen Zuhörerbereich, ohne dass hierzu der Lautsprecher geneigt werden muss. Auf diese Weise reduziert sich die von der Decke zurückgeworfene Hallenergie, was gerade in akustisch problematischen Räumen für eine erhöhte klangliche Klarheit sorgt.

„Das Resultat war wirklich fabelhaft“, bestätigt Nicholson. „Man muss die Lautsprecherboxen nicht mit Abstand zueinander aufstellen, weil sie bei Mehrfachanordnung eine nahtlose Schallabdeckung gewährleisten. Und aufgrund der Art der Musik benötigten wir auch keine Subwoofer, da das BM3000C als Fullrangesystem ausgelegt ist. Wir konnten die Halldynamik des Saals insgesamt drastisch reduzieren, was mir ermöglichte, eine größtmögliche Auflösung und Transparenz im Mix zu erzielen.“ Nicholson verwendete außerdem die neuen Bühnenmonitorlautsprecher APG DX12 und DX15 sowie zwei APG MX1 zur Abdeckung des Nahbereichs vor der Bühne. Das gesamte System wurde mit speziell dafür ausgelegten Controllern von APG gesteuert.

„Es war das erste Mal, dass bei einer Show in England ausschließlich Systeme von APG zum Einsatz kamen“, ergänzt Nicholson. „Aus meiner Sicht ist alles perfekt gelaufen: Besser hat dieser notorisch vertrackte Saal noch nie geklungen, und obendrein ist uns das am Royal Opera House gelungen – eine feinere Adresse kann man sich ja kaum denken!“