Nike setzt auf satis&fy

12.08.2011

Mobiler Showtruck als Schulungsfahrzeug für Nike von satis&fy.

Im Juni rollte bei satis&fy ein mobiler Show Truck vom Hof. Im Auftrag von Nike Deutschland hatte der technische Dienstleister diesen in ein Schulungsfahrzeug umgebaut. Zehn Quadratmeter Innenraum wurden binnen einer knappen Woche auf Nike-Design getrimmt.

Beton- und Holzoptik für Wand- und Fußbodengestaltung, großflächige Grafiken für die Innen- und Außenverkleidung, eine Sitzgruppe aus Kunstleder, ein Stehcounter sowie ein Sideboard machten das Fahrzeug zu einer Mini-Version eines Nike-Shops. Technisch wurde das Mobil mit sechs Lautsprechern, einem 40 Zoll-Bildschirm, zwölf Ein-Watt-LED-Lampen, einer Docking-Station für einen Ipod, sowie einem 13-Zoll-Mac Book Pro aufgerüstet. Eine Nespresso-Kaffeemaschine und ein Kühlschrank vervollständigten die edle Innenausstattung. Auf der Außenfläche des Sprinters wurde ein großflächiges Nike-Branding appliziert. Der Van tourt seit Mitte Juni für drei Jahre mit Nike durch Deutschland.

Eine besondere Herausforderung des Jobs bestand darin, das Einbaugewicht von höchstens 700 Kilo nicht zu überschreiten. Das Leergewicht des Vans (Futuria Boxx 1), den ein Spezialhersteller aus Fürth auf Basis eines Fiat Ducatos herstellte, betrug 2,8 Tonnen. Mit einem maximalen Gewicht von 3,5 Tonnen für das Fahrzeug blieb für das satis&fy Team nicht viel Spielraum.

„Das war für uns keine leichte Aufgabe. Wir mussten sogar das Gewicht der Kaffeekapseln in unsere Berechnungen einbeziehen“, so satis&fy Projektleiter Björn Kowalzig. So wurden viele Elemente der Innenausstattung aus 15 Millimeter dünnem Pappelsperrholz angefertigt, wie die Unterkonstruktion der Sitzgruppe, der mittlere Holzring, die Wandpaneele und der Unterkorpus des Stehcounters und Sideboards. Auch bei der Kabelführung wurde an Gewicht gespart und keine Redundanzen gelegt. Eine weitere Herausforderung lag in der knappen Umbauzeit. „Wir hatten knapp eine Woche, um den Van fertig zu stellen, da die Tour früh starten sollte“, so Kowalzig. So wurden alle Teile der Innenausstattung bereits im Vorfeld in den eigenen Werkstätten vorgefertigt.

Um dem Raum mehr Tiefe zu geben, wurden die inneren Seitenwände mit Drucken gestaltet. Auf der einen Seite verwendete satis&fy selbstklebende Folie. Das Fotomotiv wurde dafür in fünf Bahnen à 2,50 x 1,20 Meter geteilt und millimetergenau an den Wänden angebracht. Auf Höhe der Fenster wurde Loch-Folie verwendet, um Sichtbarkeit zu gewährleisten. Auf der anderen Seite setzte satis&fy zwei Smart-Frames ein. In diese wurden zwei Textilgrafiken eingefasst.

Für Björn Kowalzig sprachen zwei Gründe für die Entscheidung: „Wir wollten sicherstellen, dass wir die Grafiken bei einem Kampagnenwechsel von Nike leicht austauschen können. Andererseits ist die Farbintensität bei Textildrucken hochwertiger als bei Klebefolien und auch akustisch eröffnet es interessante Perspektiven.“ Eine weitere Grafik fertigte satis&fy für den Fahrerraum an.

Shop-Atmosphäre bekam der Innenraum aber nicht nur durch die „Running“-Motive an den Wänden. Zentrales Wandelement bildete der 116 Zentimeter breite Holzbogen. Für die Decke verwendete satis&fy drei Eschefurnierte Pappelsperrholzplatten mit einer Gesamtlänge von 4,50 Meter. Die Oberfläche wurde in der Holzoptik der Nike-Shops gebeizt und mit Klarlack versiegelt.

An der Stirn- und Heckseite dienten zwei Pappelsperrholzplatten als Unterkonstruktion, die im Bereich der Schattenfugen dunkel gestrichen wurden. Auf diesen wurden für die optische Ablösung voneinander und um den typischen Nike-Shoplook zu erzielen siebzehn 17,5 Zentimeter hohe Paneelen in Holzoptik befestigt.

In der vorderen Wandverkleidung fand neben einem 40-Zoll-Monitor und 24 Edelstahlstangen für die Ausstellung der Schuh-Modelle auch ein Notausstieg für den Fahrer Platz. Rechts und links der Holzverschalung wurde eine zweiteilige Schrankkombination eingebaut, die unter anderem Kabel, Lüftungskanäle und Multimedia-Elemente beherbergt.

Ein weiteres Merkmal der Nike-Showrooms ist die Verwendung von Beton als tragendes Design-Element. Um auch diese Optik auf das Wageninnere zu übertragen, arbeitete satis&fy bei der Wandgestaltung mit imi-Beton. Mit der Beton-Imitation in der Glattschalung grau, deren geringes Gewicht ihren Einsatz rechtfertigte, wurde die typische Mautersteinoptik erzielt. „Imi-Beton“ gibt es nur als Plattenware mit den Maßen 2,6 x ein Meter. Daher haben wir die Platten kurzerhand zersägt und dann in Fugenoptik wieder zusammengesetzt“, erklärt Kowalzig.

Auch das Mobiliar erforderte von den satis&fy Deko-Leuten im Vorfeld viel Kleinstarbeit. So wurden für die Sitzgruppe sieben Elemente mit einer Sitzhöhe von 50 und einer Sitztiefe von 45 Zentimetern angefertigt. 60 Millimeter dicke Kissen aus Kunstleder wurden mit Klett an der Unterkonstruktion befestigt.

Alle sichtbaren seitlichen Fronten der Sitzgruppe wurden mit einer zum Kunstleder passenden HPL-Verbundplatte belegt. Passend zum umlaufenden Deckenbogen aus furnierter Esche wurde die Front der mittleren Sitzgruppe ebenfalls mit einem Eschefurnier in der Farbe des Holzrings bezogen.

Für den Stehcounter mit den Maßen 1,15 x 0,50 x 0,35 Meter verschraubte satis&fy den Unterkorpus aus Pappelsperrholz mit einer 19 Millimeter dicken Abdeckplatte. In diese wurde eine fünf Millimeter dünne Tartanbahn zur Vertiefung des Running-Charakters des Vans eingelassen. Das Sideboard, das vor allem als Träger der Kaffeemaschine dient, weist die gleiche Bauweise auf.

Blue glow (Frauen) und Volt green (Männer) leuchten die Außenflächen des Nike-Vans,
der seit Mitte Juni Intersport-Fachgeschäfte in der Republik ansteuert. Für das Branding der Seitenflächen verwendete satis&fy zehn Bahnen selbstklebende Folie à 3 x 1,50 Meter.

Die Vorderfront des Vans schmückt ein 2,50 Meter breites Nike-Logo,
die Heckfläche eine 2,50 x 2,50 Meter breite Grafik mit Schriftzug. „Die Idee, die Drucke auf der Heckseite farblich zusammenlaufen zu lassen, kam von uns. Genau wie alle anderen Designvorschläge, die wir mit unserem Kreativ-Support gemeinsam erarbeitet haben“, erzählt satis&fy Projektleiter Björn Kowalzig stolz.

Insgesamt sei der Kunde mit der Umsetzung sehr zufrieden. „Vergleicht man die Renderings und die Realität ist kaum ein Unterschied zu bemerken“, lässt der Projektleiter verlauten. Wenn es nach ihm ginge, könnten mehr solcher Jobs auf ihn zukommen.

www.satis-fy.com