Der Friedberger Bürgermeister weiß offenbar, wie man innovative Firmen dazu bewegt, sich bei ihm anzusiedeln. Er setzt auf Großzügigkeit im Vorfeld, bei der Planung und Reasierung. Und damit hat er im letzten Jahr auch Bernd Menrad von MBN geködert, dem es am alten Standort längst zu eng geworden war.
Menrad wollte gar nicht unbedingt bauen, doch nach monatelanger vergeblicher Suche nach einem geeigneten Mietobjekt investierte er schließlich doch in den eigenen Bau in Friedberg.
Der Start der eigenen Firma liegt lange zurück: Am 1. August 1988 startete Menrad mit einem Kollegen in Augsburg seine erste Garagenfirma. Das Thema – wie sollte es anders sein! - der Verleih und Vertrieb von Ton- und Lichttechnik.
Erst rund sieben Jahre später kam man mit der ersten Schaummaschine auf den Markt und musste prompt umziehen in größere Räume in Gersthofen. Was für die 3-Mann-Firma 1995 noch üppig groß schien, war 1997 bereits wieder zu klein, also zog man erneut um nach Friedberg, wo MBN dann für die nächsten 15 Jahre lang zu Hause war.
Dabei konzentrierte man sich bis 2003 auf Event-Produkte wie Schaummaschinen, Konfetti-Maschinen, die damals modernen „Flattermänner“ und auf die AirCones und AirDomes, die jeder schon mal irgendwo gesehen hat: Leuchtende Lichtpyramiden, die über einen Scheinwerfer gestülpt und von einem Lüfter in Form gehalten werden.
2005 startete MBN mit der Entwicklung und dem Vertrieb von LED-Produkten, und heute macht dieser Firmenzweig 75 Prozent des Gesamtumsatzes der Firma aus. Wobei sich das Thema LED bei MBN in zwei Sparten aufgliedert, PROLED und MBNLED. Rund 90 Prozent macht dabei die PROLED-Sparte aus: in Asien gefertigte LED-Produkte, die zum größten Teil für MBN extra angefertigt oder modifiziert werden, um so den hohen Ansprüchen auf dem deutschen Markt gerecht zu werden.
Weitere 10 Prozent laufen unter der Marke MBNLED, in eigener Fertigung oder exklusiv für und mit MBN gefertigte anspruchsvolle LED-Produkte die von Technologie, Design und Material her als High-End-Systeme konzipiert sind und also solche denn auch gleich erkennbar.
Ihre Premiere erlebte diese Firmensparte auf der Euroshop 2005, und seitdem wuchs das Angebot an Led-Lampen und Leuchten in jedem Jahr um ein Vielzahl neuer Produkte. Heute gibt es von MBN einen 308 Seiten dicken Katalog, aus dem sich Event-Firmen ebenso bedienen wie Architekten und Lichtplaner.
So weit kommt man natürlich nicht ohne eigene Entwicklungen, und so gibt es auch hier zwei Ingenieure, die an immer neuen Lösungen tüfteln und kein Plug-Fest auslassen, um sich national und international mit Kollegen auszutauschen und immer auf dem neuesten Stand zu bleiben, was Normen und Richtlinien angeht.
Das neue Werksgebäude von MBN hat eine Nutzfläche von 2.000 Quadratmetern auf einem rund 4.000 Quadratmeter großen Grundstück. Eine Erweiterungsfläche ist bereits genehmigt.
Nun wollte Bernd Menrad aber nicht nur einen architektonisch interessanten Bau, sondern damit auch die Leistungsfähigkeit des eigenen Materials vorführen – auf eine bestechend einfache Weise: Der Lichtplaner bekam den Gesamtkatalog in die Hand gedrückt nach dem Motto: „Sie können machen, was Sie wollen, aber das gesamte Licht muss aus diesem Katalog kommen.“
Herausgekommen ist ein Bau, der gleichzeitig eine Leistungsschau ist und viel mehr zeigt, als es jeder Messestand jemals könnte: Vom Lager über die Toiletten bis zum Chefbüro und von der Fassade bis zur Schreibtischbeleuchtung – es kommt alles aus dem eigenen Haus und es gibt kein anderes Leuchtmittel im Haus als die LED.
Und weil Energiesparen ganz offenbar auch richtig Spaß macht, entschied man sich bei MBN in Sachen Heizung für eine Grundwasserpumpe, die man an heißen Sommertagen sogar als eine moderate "Klimaanlage" nutzen kann. 3 bis 4 Grad kriegt man es damit kühler, an heißen Tagen eine angenehme "Nebenwirkung".