Das erste Lautsprechersystem, das gezielt für die FIR Filter-Steuerung mit der neuen FIRmaker-Technologie von AFMG entwickelt wurde.
Seit AFMG 2013 die neue FIRmaker-Technologie zur Berechnung von FIR-Filtern vorgestellt hat, hat sich grundlegend geändert, wie die Branche über Beam-Steering und Coverage-Optimierung denkt. Mit FIRmaker ist es möglich geworden, quasi jedes Lautsprechersystem elektronisch in seinem Abstrahlverhalten zu beeinflussen und jeweils genau für den Einsatzzweck zu optimieren.
Jetzt stellt der italienische Lautsprecherhersteller K-array ein erstes System vor, das speziell für die Vorzüge der FIRmaker-Technologie konstruiert wurde und diese voll ausreizen kann. Mit acht DSP-Kanälen pro Einheit werden in Summe 20 Treiber in drei Bändern kontrolliert, um so eine überaus gleichmäßige Publikumsabdeckung mit - laut Hersteller - 145 dB maximalem Schalldruckpegel zu erreichen.
Neben dem Umstand, dass das KH8 das erste von Grund auf für FIRmaker-Steuerung entwickelte Lautsprechersystem ist, bringt es noch einige Besonderheiten mit, die sich ausgezeichnet in das voll-digitale Konzept einfügen. Vormontierte, gerade Rahmen mit jeweils drei KH8 Elementen können direkt aus dem Case heraus senkrecht untereinander geflogen werden.
Die einzelnen Elemente lassen sich jeweils leicht per Hand frei in den Rahmen drehen, sodass das gesamte Array immer senkrecht hängen bleibt und niemals mehr als etwa einen halben Meter Tiefe einnimmt. Über die mechanische Drehung der Einheiten hinaus erfolgt die gesamte Ausbildung der Wellenfront, deren Steuerung und Optimierung auf die Publikumsflächen hin ausschließlich mittels gezielt von FIRmaker berechneter FIR-Filter.
Zusätzlich zur enorm gleichmäßigen Schallverteilung hat so der Systemtechniker jederzeit eine sehr weitreichende Kontrolle, ohne vorab mechanische Festlegungen treffen zu müssen.
Konzept: elektronische Optimierung
Laut Aussage beider Firmen deckten sich schon bei den ersten Gesprächen die Ideen der Entwickler von K-array und AFMG hinsichtlich der Leistungsfähigkeit von FIR-Filtern zur Lautsprecher-Steuerung vollständig. AFMG hatte bereits einige Jahre in die Forschung investiert und konnte nun mit FIRmaker eine herausragende Software-Engine bereitstellen, deren benutzerfreundliche Oberfläche alle Merkmale bietet, um das von K-array präsentierte, neuartige Konzept voll auszureizen.
So wurde bei K-array das KH8 aufbauend auf dem Gedanken elektronischer Kontrolle durch FIR-Filter grundlegend neu entwickelt und bietet nun als erstes System am Markt die volle Unterstützung für AFMGs FIRmaker-Technologie.
Die Kombination aus FIRmaker und den von K-array im KH8 eingesetzten Powersoft DSPs ermöglicht bei nahezu unbegrenzter Flexibilität einen äußerst effektiven Workflow. Innerhalb der Simulationssoftware EASE Focus 2 von AFMG wird das für eine Location geplante Lautsprecher-Setup simuliert und die beste Konfiguration und Platzierung der Systeme ermittelt.
Das FIRmakerPlug-In berechnet aus den von EASE Focus bereitgestellten Daten innerhalb von Sekunden die nach Nutzer-Wünschen optimalen FIR-Filter für jeden DSP innerhalb des gesamten Systems. Die Resultate können bereits in EASE Focus 2 kontrolliert werden und lassen sich anschließend über die Armonia DSP-Steuersoftware direkt in die Prozessoren der KH8-Elemente laden. In insgesamt nur ein paar Minuten lässt sich das System so auf die Anforderungen einer Halle maßschneidern.
Vorzüge von FIRmaker
AFMG hat zur ProLight+Sound 2013 die FIRmaker-Technologie mit dem markigen Claim "Put your sound where it belongs!" vorgestellt. Tatsächlich ist das Geheimnis der zum Patent angemeldeten Verfahren so einfach wie wirkungsvoll: EASE Focus berechnet an jeder Stelle der Publikumsflächen die Überlagerung aller Schallwellen sämtlicher Quellen eines Systems.
Für diese hoch-komplexe Datenmenge ermittelt FIRmaker diejenigen FIR-Filter, welche die vom Nutzer an die Performance des Systems gestellten Ansprüche am besten erfüllen. Da die Technologie hierbei auf AFMGs prämiertes GLL-Lautsprecher-Modell zurückgreift, das auf hochaufgelösten 3D-Schallausbreitungsdaten basiert, sind auch die FIRmaker-Berechnungen dreidimensional rund um die Lautsprecher herum gültig.
Den Berliner Software-Entwicklern ist es gelungen, mit der Kombination aus der benutzerfreundlichen Simulationssoftware EASE Focus 2 und dem FIRmaker-Optimierungsmodul eine Vielzahl interessanter Funktionen zur Verfügung zu stellen, die der Nutzer selbst zur gezielten Steuerung und Optimierung seiner Lautsprecher verwenden kann.
Jetzt ist es möglich, das Abstrahlverhalten eines Line Arrays, einer Schallzeile oder einer anderen Lautsprecher-Anordnung auf die Anforderungen immer wieder unterschiedlicher Locations in einer bislang ungeahnten Genauigkeit zu tunen. Die einzigartige Technologie sorgt dabei nicht nur für einen gleichbleibenden Pegel, sondern auch für einen möglichst einheitlichen Frequenzgang an jedem Platz im Haus.
Da die Optimierung auf die vollständigen 3D-Daten der Lautsprecher zurückgreift, kann FIRmaker auch an Orten Verbesserungen bewirken, die nicht unmittelbar in den Sinn kommen, wenn man an System-Tuning denkt. Beispielsweise lässt sich bei Problemen mit Rückkopplungen über die Bühnenmikrofone die Bühne als "Vermeidungsfläche" definieren.
FIRmaker bezieht dieses Kriterium in die Optimierung mit ein, was üblicher Weise zu einem um 6 bis 8 dB geringeren Pegel der Hauptbeschallung auf der Bühne führt. Der gleiche Ansatz ließe sich verwenden, wenn starke Reflexionen eines Blechdaches oder einer Balustrade zu unerwünschten Effekten führen.
K-array KH8 und FIRmaker
K-array ist seit Jahren für innovative Lautsprecher-Produkte wie das KAN200-"Anakonda"-System bekannt. Das KH8 geht konsequent den Weg der Innovation weiter und zieht alle Register der digitalen Integration.
Stefan Feistel, Geschäftsführer von AFMG in Berlin, über die Zusammenarbeit: "Als K-array an uns herantrat, hatte man das Konzept der voll-digitalen Steuerung über FIR-Filter bereits fest im Sinn. Die Konsequenz, mit der das KH8 entwickelt wurde, nutzt die Flexibilität von FIRmaker voll aus. Vom ersten Moment an waren wir alle nur daran interessiert, ein nahtlos integriertes System vorzustellen, dass der Markt so noch nicht gesehen hat."