Gunther Hecker entwirft Industrie-Design für Herbert Grönemeyers aktuelle Tour.
Mit einem neuen Design im industriellen Look gestaltete Lichtdesigner Gunter Hecker von Cue Design die aktuelle Tour von Herbert Grönemeyer. Sein Konzept integrierte die Elemente Beleuchtung, Video- und Bühnendesign.
Bei der Produktion arbeitete Hecker erneut eng mit Marc Lorenz zusammen, der für die Lichtregie und Technologie-Integration verantwortlich war. Gemeinsam entwickelten sie ein dynamisches Design und sorgten für energiegeladene Bilder in der Show, welche die Performance des Künstlers und seiner Band kreativ unterstützten.
Das Herzstück bildeten dabei sechs automatisierte Flächen, die als Video-Flächen dienten und, bestückt mit 96 ROBE Robin Pointes, auch ein wichtiges Element der Bühnenbeleuchtung darstellten. Diese Sonderbauten konnten durch ein Movecat-System gemäß C1 fast komplett frei im Raum positioniert werden. Das schaffte alle Möglichkeiten, um den Raum immer wieder komplett zu verändern.
Herbert Grönemeyer "Dauernd Jetzt" Tour 2015. Foto: ROBE lighting.
Hecker und Lorenz setzen das Equipment von ROBE schon seit längerer Zeit ein – zuletzt für die "Rekord Tour" der Fantastischen Vier, für die sie ebenfalls Pointes und die neuen BMFL Spots spezifizierten. Für das Design der Grönemeyer-Tour war eine kleine, leichte, helle und dabei sehr schnelle Einheit erforderlich, die in einer größeren Stückzahl in den verfahrbaren Elementen untergebracht werden konnte. Der Pointe erwies sich dafür als die perfekte Wahl. Insgesamt wurden 16 Einheiten – vier pro Seitenkante – in jedem Element verbaut.
Die eingesetzten sechs Elemente hatten eine Kantenlänge von 4,5 Metern und boten den Rahmen für eine zentrale Videooberfläche im Format 3 x 3 Meter. Daran schlossen sich ein 45 cm breiter Zwischenraum und eine 30 cm breite Video-Banderole an. Die 96 Pointes befanden sich in dem Spalt zwischen der Videoprojektion und der Außenkante eines jeden Elements.
Der visuelle Effekt entwickelte sich von Beginn der Tour an zu einer großen Publikumsattraktion.
"Wir benötigten dafür aber viel mehr als nur eine einfache Beam-Lampe", erklärt Marc Lorenz. "Für unsere Lösung mit den Pointe gab es absolut keine Equipment-Alternative, die in die sehr kleinen Zwischenräume gepasst hätte und gleichzeitig diese umfangreiche Palette an Optionen geboten hätte."
Ergänzend zu den In-Air- und Beam-Effekten erwiesen sich die Pointes mit ihren zusätzlichen Spot- und Wash-Modes als optimale Lampe für die Beleuchtung der Band.
Hecker beschreibt die Pointes außerdem als „extrem genau“. Er sagt: „Sie kehren jedes Mal exakt in die richtige Position zurück und wiederholen alle programmierten Funktionen in der von ROBE Geräten gewohnt perfekten Art und Weise". Mit den Pointe ließ sich auch der klassische ACL-Effekt emulieren.
Geliefert wurden die Scheinwerfer für die Tour von PRG, dem Vertragspartner für Licht- und Videotechnik, zu dem in Belgien ansässigen Showdesign-Unternehmen Wicreations, die dort die verfahrbaren Elemente entwickelten und fertigstellten. Die Pointes blieben während der Tour fixiert an den Elementen und wurden auch so transportiert. Dafür ließ sich jede Struktur in zwei Teile zerlegen und in Dollies verpacken.
Die Steuerung der Beleuchtung und auch der eingesetzten Medienserver erfolgte über eine HOG4 Konsole. Insgesamt kamen vier HOG-Pulte für die Produktion zum Einsatz – jeweils zwei für Beleuchtung und Video in einer Tracking-Server-Konfiguration und ergänzt durch einen Playbackwing 4. Zusätzlich stand ein HOG-PC-System mit einem DP8000 für Testzwecke zur Verfügung.
Die Distribution der DMX-Daten erfolgte per ArtNet direkt aus den Konsolen über die Medienserver zu den ArtNet-Knoten in der Dimmercity. Insgesamt wurden 20 Universen ausgespielt.