Sennheiser-Systeme in "Hopscotch", der weltweit ersten Oper in fahrenden Autos. Derzeit in Los Angeles.
Am 31. Oktober 2015 feierte "Hopscotch", das jüngste Projekt des experimentellen Opern-Ensembles The Industry, Weltpremiere. Vor der Kulisse der Metropole Los Angeles können Zuschauer die Handlung innerhalb und außerhalb von 24 Limousinen erleben, die drei getrennte Routen befahren. Um die Storyline der Oper, die noch bis zum 22. November läuft, umzusetzen, nutzt "Hopscotch" Audiotechnik von Sennheiser.
Die Oper im Auto: "Hopscotch" (Foto: Dana Ross Photography).
The Industry arbeitet nicht zum ersten Mal mit Sennheiser zusammen, um ein Kunstprojekt zu verwirklichen: Bereits vor zwei Jahren machte das Opern-Ensemble aus Los Angeles mit Invisible Cities international Schlagzeilen – es war die erste Oper, die im großen Stil drahtlose Kopfhörer einsetzte. Das Stück erreichte 2014 das Finale des Pulitzer-Preises für Musik und war Thema eines Emmy-prämierten Dokumentarfilms.
Yuval Sharon, künstlerischer Leiter von The Industry, mit einem Sennheiser MOMENTUM 2 (Foto: Dana Ross Photography).
Künstlerischer Leiter von The Industry ist Yuval Sharon, der auch Teil des MOMENTUM-Projekts von Sennheiser ist, das die Geschichten von außergewöhnlichen und talentierten Künstlern erzählt. Sharons aktuelles Projekt "Hopscotch" hat enorme Dimensionen: In 36 Szenen spielen über 100 Sänger, Schauspieler und Tänzer innerhalb und außerhalb von Limousinen, die in ganz Los Angeles verteilt sind. Die Autos und Darsteller sind nicht nur untereinander, sondern auch mit dem Publikum verbunden – über Audiotechnik von Sennheiser.
Für die technische Umsetzung von "Hopscotch" werden primär vier Produktserien von Sennheiser verwendet: MOMENTUM-Kopfhörer, drahtlose digitale Mikrofonsysteme AVX, das Besucherführungssystem guidePORT sowie drahtlose Mikrofon- und Monitoringsysteme der 2000er-Serie. Dutzende Headset- und Ansteckmikrofone des Audiospezialisten ergänzen die technische Ausstattung. Die Audiosignale der Produktion werden von den 24 Fahrzeugen gesendet und empfangen.
Zum Finale der Oper erreichen alle 24 Autos nacheinander den Hub, wo Schauspieler und Zuschauer aus den Wagen steigen (Foto: Joshua Lipton).
Alle Wagen sind entweder mit Kamera-Mikrofonsystemen im Innenraum und/oder Rack-Systemen im Kofferraum ausgestattet. In einer Szene werden die Audiosignale von drei Hausdächern übertragen, die jeweils bis zu 400 Meter voneinander entfernt liegen.
Um die Oper in einem der Autos hautnah zu erleben, können Zuschauer Tickets erwerben. Zusätzlich kann ein größeres Publikum die "Hopscotch"-Performances am Central Hub verfolgen – einer interaktiven Pop-Up-Technik-Skulptur auf dem Parkplatz des Southern California Institute of Architecture in Downtown Los Angeles (SCI-Arc).
Der Central Hub, an dem alle Fäden der Produktion zusammen laufen (Foto: Joshua Lipton).
Hier können sich die Zuschauer kostenlos während der gesamten Spielzeit über Sennheisers guidePORT-System und MOMENTUM 2-Kopfhörer in die einzelnen Szenen einwählen und sowohl die Audio- als auch die Videoübertragungen der 24 Limousinen in Echtzeit mitverfolgen. Damit zeichnet das Live-Streaming der einzelnen Darbietungen ein Panorama des Lebens in Los Angeles und erlaubt es den Zuschauern im Hub, das Stück auf ganz individuelle Art und Weise zu erfahren.
Dabei bleibt es ganz ihnen überlassen, welche Ausschnitte dieser Reise sie durchleben. Im Finale der Oper erreichen alle 24 Fahrzeuge nacheinander den Hub, wo Schauspieler und Zuschauer nach ihrer unvergesslichen Reise aus den Wagen steigen.
AVX im Auto
Sennheisers Mikrofonsystem AVX nimmt die Umgebungsgeräusche aus zehn Fahrzeugen auf und sendet sie an den Central Hub (Foto: Dana Ross Photography).
Der A/V-Star von "Hopscotch" ist Sennheisers neues Mikrofonsystem AVX, das diskret und drahtlos die Umgebungsgeräusche aus zehn Autos aufnimmt und an den Central Hub sendet. Dazu werden Ansteckmikrofone in die Dachkonstruktion, unter die Tische oder neben die Sitze der Fahrzeuge eingebaut und mit einem drahtlosen AVX-Taschensender verbunden.
Dieser Sender übermittelt das Signal an den AVX-Empfänger, der an ein Smartphone oder eine Kamera angeschlossen ist. Das Smartphone sendet schließlich Bild und Ton über Livestream an den Central Hub.
"'Hopscotch' stellt unsere traditionelle Vorstellung von der Kunstform Oper in Frage und lässt den Zuschauer zum aktiven Teilnehmer des Stückes werden", so Achim Gleissner, Head of Commercial Management, Broadcast & Media bei Sennheiser.
"Das Sennheiser AVX-System ist sehr einfach zu bedienen und liefert ein klares drahtloses Audiosignal an den Central Hub. Damit ist es für 'Hopscotch' eine Schlüsseltechnologie, die den Zuschauern ein wirklich außergewöhnliches Erlebnis ermöglicht."
In den Kofferräumen von insgesamt drei Fahrzeugen – je einem pro Route – finden sich Multichannel-Racks mit Produkten der Sennheiser 2000er-Serie: drei Doppelempfänger EM 2050 und zwei Monitor-Doppelsender SR 2050 IEM. Damit Audiosignale problemlos zwischen den Wagen und den Schauspielern und Mitarbeitern der Produktion übertragen werden können, sind auf den Autodächern passive Rundstrahlantennen A 1031 U montiert.
In Kapitel 33 der "Roten Route" sendet und überträgt drahtloses Equipment der Sennheiser-Serien 2000 und G3 die Audiosignale von drei verschiedenen Hausdächern in Downtown Los Angeles. Auf diese Weise sind die Schauspieler in der Lage, über eine Entfernung von bis zu 400 Metern miteinander zu interagieren.
"Durch die vielen digitalen Fernsehsender ist Los Angeles eine sehr anspruchsvolle Umgebung für Funkübertragung", sagt Dave Missall, Manager Customer Development & Application Engineering bei Sennheiser.
"Der künstlerische Leiter von The Industry, Yuval Sharon, hat nach einer Möglichkeit gesucht, Schauspieler und Zuschauer miteinander interagieren zu lassen – sowohl innerhalb als auch außerhalb der Limousinen und in ganz verschiedenen Teilen der Stadt.
Aus diesem Grund entschieden wir uns für die 2000er-Serie: Mit 100 Milliwatt verfügt der Sender über eine genügend hohe Ausgangsleistung, um die hierfür benötige Abdeckung zu erreichen."
Zur Übertragung der Audiosignale wurden auf den Wagendächern passive Rundstrahlantennen A 1031 U montiert.
"Die entscheidenden Fragen waren letztlich: Wer benötigt ein Mikrofon? Und: Wer muss was, wann und wo hören?", fährt Missall fort. "Dazu haben wir uns mit The Industry-Audioberater Brett Jarvis zusammengesetzt, alle Anforderungen zu Papier gebracht und im Anschluss einen detaillierten Plan erarbeitet."
Verschiedene Geschichten mit guidePORT
Wenn das AVX-Audiosignal am Central Hub eingeht, wird es in eine HDMI-Matrix eingespeist, die jedes der 24 A/V-Signale von den "Hopscotch"-Schauplätzen an den entsprechenden großformatigen TV-Monitor sendet. Die Audioausgabe jedes Monitors wird in das guidePORT-System eingespeist, das die jeweiligen Signale über 24 Kanäle überträgt. Jeder Zuschauer am Central Hub erhält einen guidePORT-Empfänger mit Ziffernblock, über den er seinen Wunsch-Monitor auswählt.
"Aufgrund der kreisförmigen Struktur des Central Hubs haben wir uns dazu entschlossen, jedem Zuschauer die Möglichkeit zu geben, den Monitor seiner Wahl über Zifferneingabe auszuwählen", erklärt Robert Genereux, Business Director System Design bei Sennheiser.
"Mit guidePORT haben wir das perfekte System für dieses Anwendungsszenario, denn es ist äußerst zuverlässig und in der Lage, sehr viele Audio-Streams simultan zu verarbeiten."
Am Central Hub erhält jeder Zuschauer zudem einen Sennheiser MOMENTUM 2-Kopfhörer, der an den guidePORT-Empfänger angeschlossen wird und für ein angenehmes Hörerlebnis während der gesamten Aufführung sorgt.
"Kunst und Technik können uns dazu inspirieren, ungenutzte Potenziale in unserem täglichen Leben zu entdecken", sagt Yuval Sharon, künstlerischer Leiter von The Industry.
"Arbeiten beide Hand in Hand, so kann das in uns eine Ehrfurcht und ein Staunen hervorrufen, die uns dazu bringen, die Realität mit anderen Augen zu sehen.
Es war ein wunderbares Abenteuer, die Grenzen zwischen dem Innen und Außen eines Autos gemeinsam mit Sennheiser aufzulösen und die ganze Stadt so zu verbinden, wie sie noch niemals zuvor verbunden war."