ASC auf der AIDAprima

24.08.2016

ASC sorgt für die gesamte Medientechnik auf der neuen AIDAprima, die ganzjährig jede Woche in Hamburg ablegt.


 

Am 7. Mai 2016 wurde das neue Flaggschiff von AIDA Cruises im Rahmen des Hamburger Hafengeburtstags von Taufpatin Emma Schweiger feierlich auf den Namen AIDAprima getauft.

Als langjähriger und bewährter Partner für die Systemintegration von Medientechnik in den öffentlichen Entertainmentbereichen hat ASC mit den Verantwortlichen bei AIDA Cruises das Konzept für Licht, Sound, Entertainment-IT-Netzwerk, Kommunikation und Steuerung erarbeitet, das technische Equipment eingekauft und geliefert, die Installation auf der japanischen Mitsubishi-Werft in Nagasaki überwacht und die finalen Systeminbetriebnahmen auf der AIDAprima durchgeführt.

Das 300 Meter lange und 37,60 Meter breite Kreuzfahrtschiff verfügt über 1.643 Kabinen, 77 Prozent davon sind mit einer 6 qm großen Veranda ausgestattet. 14 verschiedene Kabinenvarianten stehen zur Auswahl. Zwölf Restaurants und 18 Bars laden zum Schlemmen und Genießen ein. Die AIDAprima ist das erste Kreuzfahrtschiff, das ganzjährig ab einem deutschen Hafen startet. Seit Ende April 2016 ist Hamburg Start- und Zielhafen für siebentägige Rundreisen zu Metropolen wie London, Paris, Brüssel oder Amsterdam.

 

Jede Woche sticht sie von Hamburg aus in See: AIDAprima im Hamburger Hafen (Fotos: Aida Cruises)
Jede Woche sticht sie von Hamburg aus in See: AIDAprima im Hamburger Hafen (Fotos: Aida Cruises).

 

Zu den Highlights der AIDAprima gehören der Beach Club unter einem wetterunabhängigen Folien-Dom, das Four Elements mit Wasserrutschen, Klettergarten und erstmals dem AIDA Mini Club für die Betreuung von Kleinkindern ab 6 Monaten. Großzügige Verandakabinen, das Lanaideck mit Infinity Pools, ein exklusives Patiodeck mit Panoramakabinen, zahlreiche neue Restaurants, der 3.100 qm große Wellnessbereich Organic Body & Soul Spa, gläserne Fahrstühle, ein Skywalk - dies sind nur einige der neuen Angebote, die das Schiff als ganzjährige Destination attraktiv machen.

 

Das Theatrium

 

Das Theatrium auf der AIDAprima

 

Herzstück des Entertainments ist das weiterentwickelte Theatrium, ausgestattet mit einer vollkommen neuen Rundbühne, modernster LED-Technik, Flugwerken für außergewöhnliche Artistenshows sowie einer interaktiven schwebenden LED Kugel.

ASC hat für ein Kreuzfahrtschiff in der Größenordnung der AIDAprima eine Infrastruktur aufgebaut, die Audiosignale über ein glasfaserbasiertes Optocore Netzwerk auf dem ganzen Schiff verteilt. In einer geschlossenen Ringstruktur werden die einzelnen Veranstaltungsbereiche, wie zum Beispiel das Theatrium, der Beach Club und der TV / Broadcastbereich über Optocore miteinander verbunden. Schiffsweit wurden Komponenten der Analogserien V3R und X6R von Optocore installiert.

 

Zentrales Kommandosystem

Aufgrund der deutlich erhöhten Kommunikationsanforderungen in den vielfältigen Veranstaltungsbereichen der AIDAprima hat ASC erstmalig eine RTS ADAM-M Intercom Matrix als zentrales Kommandosystem eingesetzt. Neben der traditionellen Partyline-Kommunikation ermöglicht dieses System eine gezielte Punkt-zu-Punkt Kommunikation der einzelnen Teilnehmer untereinander.

Die Anbindung der Audio- und Kommandosignale erfolgt sowohl analog als auch digital. Letzteres wird über die voll integrierte Mediennetzwerk Architektur OMNEO von RTS realisiert.

OMNEO nutzt dafür Standard TCP-IP Netzwerke zur mehrkanaligen und nahezu verzögerungsfreien Übertragung von Broadcast tauglichen Audio- sowie Datensignalen. So können neben den zahlreichen, festinstallierten RTS Intercom Sprechstellen je nach Bedarf weitere mobile Sprechstellen flexibel schiffsweit über das IP-Netzwerk an das Intercomsystem angeschlossen werden.

Für die drahtgebundene Bühnenkommunikation ist ein klassisches RTS TW Partyline-Sytem mit 15 BP-325 Beltpacks- und zwölf WMS-300-Wandsprechstellen mit der zentralen Intercomanlage verbunden.

Die mobile Drahtlos-Kommunikation sichert ein ebenfalls an die zentrale Matrix angebundenes 2-kanaliges RTS-Radiocom- UHF-Voll-Duplex-Drahtlos-Intercomsystem. Dieses besteht aus drei in der Technikzentrale unterhalb des Theatriums fest installierten BTR-800-Basisstationen sowie zwei TR-825- und neun TR-800-Drahtlos Beltpacks für den mobilen Einsatz der Techniker an Bord.

 

Die Technik kommt wieder von ASC: Die AIDAprima auf See.
Die Technik kommt wieder von ASC: Die AIDAprima auf See.

 

Drahtlos schiffsweit

Eine besondere Herausforderung war der Wunsch, die drahtlosen Beltpacks schiffsweit nutzen zu können. Bei der Größe des Schiffs war dies über eine analoge Antennen-Verteilung praktisch nicht mehr realisierbar.

Als Lösung hat ASC daher das Glasfaser-basierte HF-Distributionssystem WIBER von TheWirelessWorks eingesetzt. Insgesamt 18 auf dem Schiff verteilte Antennenstandorte in den verschiedenen Entertainmentbereichen werden so über Glasfaserleitungen bidirektional an die Zentrale angebunden und sende- und empfangstechnisch mit UHF-Signalen versorgt.

Gleichzeitig wird diese Infrastruktur genutzt, um zwei InEar-Monitoring-Taschenempfänger mit den zugehörigen Sendern in der Technikzentrale zu verbinden. Auf diese Weise kann ein Moderator mit seinem mobilen Kamerateam schiffsweit mit einem Kommando- oder Programmtonsignal versorgt werden.

Das Theatrium der AIDAprima erstreckt sich als zentrales Show-Venue über drei Decks. Die bewegliche Drehbühne ragt weit in den Zuschauerraum hinein und wird in einem Radius von 200° von Zuschauerreihen umringt. Flugwerke mit Schienen ermöglichen den Darstellern eine deutlich höhere Bandbreite an artistischer Performance.

 

Der Ton kommt von Meyer Sound

ASC hat die Hauptbeschallungsanlage im Theatrium der AIDAprima aus insgesamt 20 Meyer Sound MINA Compact-Curvilinear-Array-Lautsprechern und zwei self-powered Meyer Sound 1100-LFC Low-Frequency-Control-Elementen konzipiert. Es wurde auf dem ganzen Schiff Wert auf aktive Systeme gelegt.

So haben die ASC Ingenieure die Aufhängungen der Line Arrays an die Bedürfnisse des Kreuzfahrtschiffes angepasst und bei der Dimensionierung des Soundequipments den "Dynamikfaktor Schiff" berücksichtigt. Das heißt, dass die Line Arrays nicht einfach frei im Raum hängen, sondern Anschlagpunkte im unteren Bereich haben, um dem kompletten Cluster mehr Stabilität bei See-Bewegungen des Kreuzfahrtschiffes zu geben.

Die Meyer Sound 1100-LFC liegen, wie alle Subwoofer auf dem Schiff, auf einem eigens von ASC entwickelten Fundament, das mittels spezieller Dämpfungseinheiten vom Schiffskörper getrennt ist, um so eine Körperschallübertragung auf den Schiffsstahl zu minimieren. Ergänzt wird die Hauptbeschallung durch neun Meyer Sound UP4-XP Aktivlautsprecher, die von ASC als Frontfills in die Bühnenvorderkante integriert wurden.

Für den ausgeglichenen und klaren Sound in den hinteren Reihen sorgen insgesamt 58 ultra-kompakte Meyer Sound UPM-1XP Wide-Coverage-Lautsprecher und 18 self-powered Meyer Sound MM-4XP-Miniaturlautsprecher.

Viele dieser Lautsprecher wurden mit einem goldenen Gehäuse geliefert, um sie optisch harmonisch in die Innenarchitektur des Theatriums zu integrieren. Bei diesem Delay-System hat sich ASC für XP-Varianten entschieden, weil das abgesetzte 19“-Netzteil den Installationsaufwand erheblich vereinfacht. Eine gleichmäßige Verteilung der tiefen Frequenzen im Raum garantieren 15 weitere Meyer Sound M1D-Subs, die von ASC für den Gast unsichtbar in Sitzbänke und Möbel installiert wurden.

Angesteuert werden die insgesamt 113 Lautsprecher von drei Meyer Sound Galileo 616 Lautsprecher-Management-Systemen. Das komplette Soundsystem wird von vom Meyer Sound RMS (Remote Management System) fernüberwacht.

Als digitales Tonmischpult kommt im Theatrium eine DiGiCo SD7 Konsole zum Einsatz, die in das Optocore-Netzwerk eingebunden ist. Die gesamte Drahtlosmikrofontechnik stammt von Sennheiser.
 

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