Luciano Pavarottis Beitrag zu Musik und Kultur ist unschätzbar. Das selbe gilt für die 25-jährige Beziehung zwischen Meyer Sound und dem Tenor, seinen Toningenieuren und Technikern – eine Beziehung, die aufseiten der Firma Meyer Sound zur Entwicklung einer Vielzahl von technologischen Neuerungen beigetragen hat.
Luciano Pavarotti war ein Pionier der Opern-Groß- veranstaltungen, die eine unverfälschte Klangre- produktion erfordern und dies in einer Größenordnung, wie sie zuvor fast ausschließlich der Rock- und Popmusik vorbehalten war. Pavarottis Auftritte in Hallen und Stadien haben Millionen von Menschen erstmals mit Opernmusik in Kontakt gebracht. Selbst dann, wenn er vor Zehntausenden von Menschen sang, kam seine bemerkenswerte Fähigkeit zum Tragen, das Publikum mit seinem leiden- schaftlichen, ja intimen Vortrag zu verzaubern.
„Als Pavarotti anfing, in großen Stadien aufzutreten, mussten wir nicht nur herausfinden, wie wir während des Auftritts, also während das Publikum ihm lauschte, den Frequenzgang managen konnten, wir mussten auch klären, wie die Menschen seine Musik hören wollten. Erwarteten sie, dass sich das Konzert wie in einem klassischen Opernhaus anhörte?“, erinnert sich John Meyer, der Pavarotti von Roger Gans vorgestellt worden war, welcher damals am Opernhaus von San Francisco tätig war. „Aber wie sich gezeigt hat, wollten die Menschen ihn so innig nah wie auf der heimischen Stereoanlage hören.“
John Meyer und SIM-Instructor Bob McCarthy setzten während jener ersten Konzerte das SIM-II-System ein, um den Frequenzgang zu analysieren und zu entscheiden, wie er während des Konzerts geregelt werden sollte. „Während eines Konzerts den Equalizer anzupassen, war absolut unüblich“, sagt Meyer. „Dass Pavarotti und seine Toningenieure uns das gestattet haben, ist ganz typisch für unsere symbiotische und partnerschaftliche Zusammenarbeit.“
Im Laufe der Jahre hat Meyer Sound überall auf der Welt und für mehr als 250 Pavarotti-Konzerte das Soundsystem entwickelt. Im Jahr 1990 trat Pavarotti in den antiken Caracalla-Thermen in Rom erstmals gemeinsam mit seinen Tenorkollegen Plácido Domingo und José Carreras auf. Wie bei Pavarotti-Konzerten üblich, sorgte Meyer Sound auch bei diesem ersten Konzert der „Drei Tenöre“ für den Live-Sound. Der Mitschnitt dieses elektrisierenden, bahnbrechenden Konzerts wird im Guinness-Buch der Rekorde als das meistverkaufte Klassik-Album aller Zeiten geführt.
„Mit Pavarotti zu arbeiten war eine zutiefst bereichernde Erfahrung“, erinnert sich der Toningenieur und GRAMMY-Preisträger John Pellowe, der über dreißig Jahre lang mit dem Sänger gearbeitet hat, sowohl als Aufnahmeleiter im Tonstudio wie auch als FOH-Ingenieur im Konzert. „Er wollte den absolut bestmöglichen Sound, und Meyer Sound war die einzige Firma, die bereit und auch fähig war, seinen hohen Anforderungen gerecht zu werden. Das war die Grundlage der langjährigen Beziehung zwischen Pavarotti und Meyer Sound. Sein Tod macht mich traurig, gibt mir aber auch die Gelegenheit, seine außergewöhnliche Karriere und seine Errungenschaften zu würdigen. Er wird mir sehr fehlen.“ Pellowe ist, seit er nicht mehr in Diensten Pavarottis steht, eine unverzichtbare Kraft in Meyer Sounds Entwicklungsteam für die Constellation Electroacoustic Architecture.
Alexander Yuill-Thornton II, genannt „Thorny“, hatte bereits in den Anfangszeiten der Firma bei Meyer Sound gearbeitet und ist jetzt als Direktor R&D in die Firma zurückgekehrt. Achtzehn Jahre lang hat er Pavarotti auf dessen Tourneen begleitet und die Soundsysteme seiner Konzerte entworfen und abgestimmt. „Das Privileg, von Beginn an bei Pavarottis großen Konzerten dabei sein zu können, hat meinen Werdegang zutiefst geprägt. Die Arbeit mit ihm und seinen Aufnahme- und FOH-Ingenieuren – Jimmy Lock und John Pellowe – hat mich angespornt, das Systemdesign tiefer zu ergründen und die Technik zu optimieren, die Pavarottis Fähigkeit transportierte, in Verbindung mit seinem Publikum zu treten. Sein Tod markierte das Ende einer Ära, aber sein Vermächtnis wird in all jenen weiterleben, die ihn singen gehört haben.“
John Monitto, Meyer Sounds Direktor des Technischen Supports, hat während seiner Zeit bei Pro Media als Crew-Chef und Systemtechniker gleichfalls extensiv mit Pavarotti gearbeitet. Pro Media hatte für viele Konzerte Pavarottis und der „Drei Tenöre“ das Soundsystem gestellt.
Pavarottis hoher Anspruch und sein Streben nach einem Sound von höchstmöglicher Güte hat aufseiten Meyer Sounds direkt zur Entwicklung neuer Technologien und Produkte beigetragen. Meyer Sound fühlt sich geehrt, dass es so viele Jahre lang mit einem inspirierenden Ausnahmekünstler wie Luciano Pavarotti arbeiten durfte.