Der Verband für Medien- und Veranstaltungstechnik e.V. (VPLT) präsentiert die Auswertung seiner neuen Vergütungsstudie.
Rund 100 Unternehmen haben vom 10. November 2022 bis 31. Januar 2023 mit ihren Firmendaten an der bewährten Untersuchung teilgenommen.
Dr. Christoph Worms und Carlotta Reike von BRANDI Rechtsanwälte präsentieren auf der Prolight + Sound 2023 die Ergebnisse der VPLT Vergütungsstudie (Foto: VPLT)
Arbeitgeber:innen und Arbeitnehmer:innen können dank der exklusiven Ergebnisse der Studie leichter die Vergütungen in der Branche vergleichen. Darüber hinaus liefert die VPLT Vergütungsstudie 2022/23 wichtige Einblicke in die Veranstaltungswirtschaft. Interessierte können sie ab sofort erwerben.
Bei der neuen VPLT Vergütungsstudie 2022/23 ist die Teilnehmer:innenzahl so hoch wie nie zuvor: Rund 100 teilnehmende Unternehmen haben Daten für über 3.000 Beschäftigte der Medien- und Veranstaltungstechnik abgegeben.
Auch angesichts der heterogenen Branche möchte der Verband die Daten mit mehr Quantität auf eine breitere, vielfältigere und repräsentative Basis stellen. Der VPLT kümmert sich mit seinen bewährten Vergütungsstudien in diesem Umfeld schon seit vielen Jahren um mehr Transparenz und Aufklärung.
Marktbedingungen auf dem Prüfstand
Abgefragt hat der VPLT bei den Firmen unter anderem umfangreiche Informationen zu Wochenarbeitszeiten, Altersstrukturen, wesentlichen Beschäftigungsgruppen, Vergütung der Auszubildenden, Sachzuwendungen, Urlaubstagen, Nachtzuschlägen, Kinderboni, Firmenzugehörigkeit, vermögenswirksamen Leistungen, geförderten Weiterbildungsmaßnahmen und unterschiedlichen Ressorts oder Regionen.
Unterstützt hat den Verband dabei die Kanzlei BRANDI Rechtsanwälte Partnerschaft mbB. Sie sorgte dafür, dass die zahlreichen Daten unabhängig erhoben und ausgewertet wurden. Mitmachen konnten neben Mitgliedern des VPLT diesmal auch Nicht-Mitglieder. Insgesamt bietet die VPLT Vergütungsstudie 2022/23 damit einen repräsentativen Querschnitt der Vergütungen in der Medien- und Veranstaltungstechnik.
Fundierte Datenbasis für firmeneigenes Vergütungssystem
„Wir freuen uns, dass viele Unternehmen die Chance genutzt haben, sich an der VPLT Vergütungsstudie zu beteiligen“, sagt VPLT Geschäftsführerin Linda Residovic. „Firmen steht damit im derzeitigen Wettbewerb um qualifizierte Arbeitskräfte ein wichtiges Instrument zur Verfügung, um mit potentiellen Mitarbeiter:innen datenbasiert über faire Entlohnung zu sprechen. Allen Unternehmen, die sich nicht selbst an der Studie beteiligt haben, würde ich daher empfehlen, sie zu erwerben.“
Wenn sich Mitarbeiter:innen für den Wechsel des Arbeitsplatzes oder für einen Verbleib entscheiden, spielen transparente Informationen über Vergütung eine zentrale Rolle. Unternehmen können sich so im Personalmarketing als attraktive Arbeitgeber:innen präsentieren und ihr Angebot im Bewerbermarkt richtig einordnen. Die Zahlen der VPLT Vergütungsstudie 2022/23 können so maßgeblich zum Unternehmenserfolg beitragen.
„Gleichzeitig gehen die Schlüsse, die sich aus unseren Ergebnissen ziehen lassen, weit über die reinen Vergütungszahlen hinaus“, so Residovic. „Auch für uns als Verband ist die Analyse ein wichtiges Werkzeug für unsere politische Arbeit. Die Ergebnisse zeigen auf, wo sich noch Rahmenbedingungen schaffen beziehungsweise verbessern lassen. Ein gutes Beispiel ist unsere VPLT-Ausbildungsvergütungsempfehlung aus dem Jahr 2022. Durch die neue Studie bekommen auch wir als Verband die Möglichkeit, unsere Empfehlung an der realen Situation in der Branche zu messen.“
Wenig Zusatzleistungen, hohe Ausbildungsvergütung
Besonders auffällig ist, dass Unternehmen der Branche, die wie kaum eine andere durch besondere Anforderungen an die Arbeitszeiten geprägt ist, so gut wie keine Nachtzuschläge zahlen: Die Auswertung zeigt, dass nur ein Prozent aller Mitarbeiter:innen einen Zuschlag für Tätigkeiten nach 23 Uhr erhalten. Etwas besser sieht es bei den Sonn- und Feiertagszuschlägen aus, die immerhin 18 Prozent aller Mitarbeiter:innen erhalten.
Sehr hoch hingegen liegt im Durchschnittswert die Vergütung der Auszubildenden in der Branche: Die Firmen zahlen für die Fachkraft für Veranstaltungstechnik im ersten bis dritten Lehrjahr durchschnittlich deutlich mehr, als der Verband in seiner VPLT-Ausbildungsvergütungsempfehlung aus dem Jahr 2022 mindestens empfiehlt.
Generell lassen sich noch starke regionale Unterschiede zwischen den Bundesländern bei der Vergütung von Mitarbeiter:innen feststellen: Während beispielsweise in Bayern, Baden-Württemberg und Brandenburg das Durchschnittsgehalt sehr hoch liegt, sind die Zahlen in Thüringen, Schleswig-Holstein und Niedersachsen vergleichsweise niedrig. Aufgrund der regionalen Streuung ist hier allerdings kein Muster erkennbar.
Aktuelle Zahlen zur Geschlechterverteilung
Außerdem zeigt die VPLT Vergütungsstudie 2022/23 erstmals wissenschaftlich die Geschlechterverteilung in den unterschiedlichen Tätigkeitsbereichen auf: So arbeiten Frauen insbesondere in Verwaltungsberufen und Marketing, während vor allem Männer in den leitenden und technischen Berufen zu finden sind.
Insgesamt sind in der Medien- und Veranstaltungstechnik rund viermal so viele Männer wie Frauen beschäftigt. In projektleitenden Funktionen ist der Geschlechteranteil jedoch annähernd ausgeglichen. Einen Kinderbonus zahlen Firmen in der Medien- und Veranstaltungstechnik nahezu gar nicht – insgesamt erhielten diesen bei allen befragten Beschäftigten nur insgesamt fünf Mitarbeiter:innen.
Faire, marktgerechte und sozial nachhaltige Vergütung
„Unsere neue VPLT Vergütungsstudie belegt erneut empirisch, dass Frauen in der Medien- und Veranstaltungstechnik deutlich unterrepräsentiert sind“, so Linda Residovic. „In der aktuellen Zeit können wir es uns nicht erlauben, qualifizierte Frauen an andere Branchen zu verlieren, die sie besser bezahlen. Hier muss ein Umdenken stattfinden, auch in Hinblick auf die kommenden Generationen. Die Tätigkeiten in unserem Wirtschaftszweig können Frauen ebenso gut erledigen wie Männer. Mit Kinderboni könnte man zudem weitere Anreize schaffen.
Wer zu Zeiten tätig ist, an denen andere frei haben, den sollte man durch entsprechende Zusatzleistungen weiter motivieren. Was uns als Verband sehr freut, ist die Tatsache, dass viele Unternehmen unsere Mindestempfehlung bei der Ausbildungsvergütung teilweise weit überbieten. So können wir neue Fachkräfte für uns begeistern. Diese müssen wir aber durch weitere Anreize auch langfristig halten.“
Veröffentlichung und Erwerb der Studie
- Auf der Prolight + Sound hat der Verband die Ergebnisse der VPLT Vergütungsstudie 2022/23 im Rahmen eines Panels am 25. April 2023 erstmalig öffentlich präsentiert.
- Ab sofort können Interessenten sie zum Preis von 399,00€ zzgl. MwSt. über ein Bestellformular des VPLT erwerben
- Bestellformular für die VPLT Vergütungsstudie 2022/23