Zurück auf die Wiese

12.08.2021

Mit den "Summer Days" und einer großen Festival-PA von Meyer Sound kommt der Festival-Spirit nach Roskilde zurück.

Egal, dass es auch 2021 - zum zweiten Mal in Folge - nicht das große Roskilde Festival sein konnte. Egal, dass "nur" auf der Gloria Stage gespielt wurde, der kleinsten der zuletzt acht Roskilde Bühnen…

 


Die Gloria Stage auf dem Roskilder Festivalgelände während der Summer Days (Foto: Nalle Magnusson)

 

"Wir müssen uns diesen Sommer treffen… Wir müssen die Energie des Roskilde Festivals spüren", hatte das Organisationskomitee kurz nach der Absage des großen Festivals verlautbart und die Summer Days angekündigt, die Corona-konforme Miniaturausgabe des Roskilde Festivals.

In normalen Jahren zählt das gemeinnützige Roskilde Festival, das meist sieben Tage dauert, bis zu 130.000 Besucher pro Tag. Zu den Summer Days kamen an zwei langen, viertägigen Wochenenden insgesamt 14.000 Fans - zu 14 Veranstaltungen, für die jeweils 1.000 Besucher zugelassen waren.

Zu Gast waren ausschließlich dänische Acts. Gespielt wurde ausnahmslos auf der Gloria Stage. Die langgestreckte, niedrige Scheune ist eigentlich die intimste Bühne des Festivals und für ihre außergewöhnlichen Lichtshows bekannt. In diesem Jahr mussten die Seitenwände entfernt werden, um eine regelkonforme Belüftung zu gewährleisten - akustisch eine vollkommen neue Situation.

Seit 2018 ist Meyer Sound exklusiver Sound Provider des Roskilde Festivals. Beim letzten regulären Festival 2019 waren fast 1.000 Meyer Sound Lautsprecher im Einsatz. Zu den Summer Days 2021 hat die Firma SoundCrew Live Production 66 Meyer Sound Lautsprecher mitgebracht. So gering die Stückzahl vergleichsweise erscheint - auf der Gloria Stage wurde die mit Abstand größte PA installiert, die jemals auf dieser Bühne zum Einsatz kam.

 


Foto: Nalle Magnusson

 

Die Main PA bestand aus zwei LEOPARD Line Arrays mit jeweils acht Lautsprechersystemen. Das Besondere an der Konstruktion: Die unteren vier Lautsprecher waren "normale" LEOPARDs mit einer horizontalen Coverage von 110 Grad, die oberen waren die neuen LEOPARD-M80 mit einer engeren Coverage von 80 Grad.

"Die oberen M80-Versionen haben wegen der engeren Coverage einen längeren Throw. Wir mussten einen Raum von 60 Metern Länge beschallen. Also brauchten wir einen Hochleistungs-Long-Throw-Lautsprecher", so Theis Romme, Meyer Sound EU Tech Support und Audio Production Manager für das Roskilde Festival. Romme hat das System für die Gloria Stage spezifiziert.

"Das ist kein normales LEOPARD-System, denn hier kommen die neuen LEOPARD-M80 zum Einsatz… und die machen ihre Sache wirklich gut", sagt Christian Behrens, dessen Firma SoundCrew Live Production alle Mikrofone und Lautsprecher gestellt hat - bis auf die LEOPARD-M80, die kamen direkt von Meyer Sound. "Die M80 kamen erst vor ein paar Tagen an. Wir haben sie hier am Veranstaltungsort ausprobiert - und sie waren perfekt."

 


Foto: Nalle Magnusson

 

Unterstützt wurden die Arrays, die aufgrund der geringen Raumhöhe sehr tief hängen mussten, von zwei Delay Lines aus insgesamt vier ULTRA-X40. Zwei weitere ULTRA-X40 dienten als Fills. Unterstützung für die Low Mids kam von sechs 750-LFC Subwoofern, die in zwei Dreiergruppen geflogen wurden. Dazu kamen am Boden zwei als End Fire angeordnete Subwoofer-Gruppen aus je sechs 900-LFC. Auf der Bühne kamen zwölf MJF-210 Bodenmonitore zum Einsatz.

In der Mitte des Raums befand sich eine Center Stage, auf der jeden Tag Talks stattfanden. Hier wurden zwei ULTRA-X40 und zwei ULTRA-X20 installiert.

Für das Monitoring am FOH kamen zwei weitere ULTRA-X20 und ein 750-LFC zum Einsatz.

Gesteuert wurde das gesamte System von drei Galileo GALAXY 816 in einem AVB-basierten Netzwerk.

 


Finn Jansen am FOH (Foto: Nalle Magnusson)

 

Am FOH stand Finn Jansen, der auf dem Roskilde Festival üblicherweise an der Rising Stage arbeitet. Der Freelancer, der unter anderem den Sound für die Band Heilung macht, engagiert sich für aufstrebende Künstler und lobt den Ansatz, den die Festivalleitung und Meyer Sound in Roskilde verfolgen. So veranstaltet Meyer Sound beispielsweise Workshops für die Toningenieure des Festivals.

"Roskilde will eine Gemeinschaft von Ingenieuren bilden, die sich gegenseitig unterstützen und voneinander lernen. Und die auch neue Dinge lernen. … Eine der Sachen, die ich wirklich an dieser Zusammenarbeit mag, ist, dass Meyer Sound tatsächlich vor Ort forscht, während das Festival läuft. Wie viel können wir wo hören? Wie sehr kann man den Sound in bestimmten Bereichen halten? … Diese praktische Herangehensweise, diese Art zu denken, das ist eine Sache, die ich sehr schätze", so Jansen.

Der Sound auf der Gloria Stage war absolut perfekt.

 


Foto: Nalle Magnusson

 

Die wichtigste Botschaft, die die Summer Days gesendet haben, war allerdings eine andere, so Signe Lopdrup, CEO des Roskilde Festivals:

"Wir sind jetzt hier und machen ein sehr kleines, aber ein sehr feines und wichtiges Event. Eine Festival-Gemeinschaft kann nur lebendig sein, wenn man auch ein Festival macht. Es war wirklich etwas Besonderes, dass alle Festivals in Dänemark in dieser speziellen Situation zusammengearbeitet haben. Wir werden weiterhin zusammenstehen und alles was möglich ist tun, damit wir ins normale Leben zurückkehren, die Community zusammenbringen und die Musik feiern können!"

Oder wie Lars Liliengren, Senior Production Manager des Roskilde Festivals, es ausdrückt: "Wir mussten zurück auf die Wiese, wie wir in Roskilde sagen."

 

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