John Czechowicz über das neue Alcons-System im teflonbeschichteten, seitlich offenen Benedict Music Tent in Aspen, Colorado.
Jedes Jahr im Juni bietet die Jazz Aspen Snowmass (JAS) June Experience vier Abende mit hochkarätigen Solo-Konzerten im spektakulären Benedict Music Tent in Aspen, Colorado. Das 2050 Zuschauer fassende Venue war immer ein schwieriger Ort für verstärkte Musik, doch dieses Jahr zähmte ein Beschallungssystem von Alcons Audio das akustisch widerspenstige Zelt...
Endlich richtig guter Sound: Benedict Music Tent in Aspen, Colorado mit neuem Alcons-System
Seit ihrer Gründung im Jahr 1991 hat es sich JAS als gemeinnützige Organisation zum Ziel gesetzt, Jazz und verwandte Musikformen zu präsentieren und zu erhalten. Dabei bedient sich JAS Weltklasse-Events, verschiedenen Performances und diversen Bildungsmitteln. Die diesjährige June Experience bot Performances von Earth, Wind & Fire, Michael McDonald, Tower of Power, Lisa Fischer & Grand Baton, Paa Kow, der Arthur Lee Band und anderen mehr.
Das auf dem Campus des Aspen Music Festival and School befindliche Benedict Music Tent ist eine seitlich offene Struktur mit einem geschwungenen Dach aus mit Teflon überzogener Glasfaser. Aufgrund dieses besonderen Designs und einer veralteten PA, die ursprünglich nur für die stimmliche Verstärkung bestimmt war, konnte die Klangqualität bei Shows mit verstärkter Musik nie wirklich überzeugen.
Alchemy Concert Systems ist technischer Generaldienstleister des Benedict Music Tents, und in diesem Jahr wollten sowohl JAS als auch Alchemy eine verstärkte Klangqualität anbieten, die alles bisher Dagewesene übertreffen sollte.
"Es ist ein einzigartiges Venue, ein symphonisches Amphitheater, das nie für verstärkte, Rock'n'Roll-artige Darbietungen konzipiert war", beschreibt John Czechowicz, Mitinhaber von Alchemy Concert Systems, die Situation vor Ort.
"Die Haus-PA ist bereits 2006 installiert worden, und sie reichte nie aus, um das Zelt zufriedenstellend zu beschallen. In den vergangenen fünf oder sechs Jahren ist die Beschallung für verstärkte Performances erweitert worden, aber das System war immer irgendwie zusammengestückelt. Dieses Jahr wünschten wir uns etwas viel Besseres."
John Czechowicz nahm Kontakt zu Rainbow Production Services aus New Hampshire auf, die ein Alcons-LR18-System vorschlugen. Besagtes System wurde schließlich direkt von der InfoComm in Orlando eingeflogen. Insbesondere die gleichmäßige, qualitativ hochwertige Abdeckung der zentralen Publikumsbereiche und die deutliche Verbesserung der Sprachverständlichkeit erwiesen sich als Herausforderungen.
Das eingesetzte Alcons-System bestand aus zwei mal neun (L/R) LR18-Line-Array-Modulen mit je drei BC543 3 x18" Cardioid - Bässen je Seite auf dem Boden. Als Frontfills kamen vier der besonders kompakten LR7-Line-Array-Module zum Einsatz, gestacked als zwei mal zwei mit je zwei RR12 Point-Source-Array-Modulen als Outfill.
Dies war John Czechowiczs erste Alcons-Erfahrung – und sie beeindruckte ihn von Anfang an:
"Der unmittelbare Vorteil war, dass die Boxen kleiner waren und wir jeweils mehr Elemente einsetzen konnten, was wirklich hilfreich hinsichtlich der Abdeckung war.
Zuvor konnten wir größenbedingt bei den Frontfills immer nur eine Einheit verwenden, was die Effektivität der Beschallung wirklich behinderte. Durch das Stacken von jeweils zwei LR7-Modulen erreichten wir eine viel tiefere Durchdringung der Sitzreihen im Parkettbereich.
Durch die Nutzung der RR12 als Outfills gelang es uns, auch die ansteigenden Sitzreihen des Amphitheaters gut abzudecken. Und die BC543 übertrafen jeden Sub, den wir jemals in dem Venue im Einsatz hatten.
Diese Woofer mit ihren Custom-Karbonfaser-Membranen machen wirklich den Unterschied! Zuvor mussten wir vier oder gar sechs Subs pro Seite einsetzen. Es war auch das erste Mal, dass wir eine Cardioid-Subwoofer-Anordnung nutzten, was ebenfalls half, die niederfrequente Energie auf der Bühne zu reduzieren."
Ein weiterer Aspekt, der Czechowicz beeindruckte, war die Flexibilität, die sich aus einem BC332-Cardioid-Subwoofer und einer modularen Line-Source-Säule QR24 auf jeder Seite der Bühne ergab.
"Das QR24 ist ein wirklich interessantes Produkt. Wir nutzten Alcons QR24 für einige Bands als Monitor-Sidefills, während wir sie für andere um 90 Grad drehten und entsprechend als Infills für das Publikum einsetzten. Die vertikale Abdeckung ist unglaublich – man kann die Knie beugen und wortwörtlich in das Klangfeld eintauchen und wieder heraustreten", so John Czechowicz.
David Rahn von Alcons US flog für einen Tag ein, um beim Riggen und Einmessen des Systems zu unterstützen und einen weiteren Vorteil des Alcons-Systems zu demonstrieren: dass es sich um eine echte Sofortlösung handelt.
"David stand wirklich unter Zeitdruck, aber wir bekamen das System sehr schnell hoch und eingerichtet", so John Czechowicz.
"Wir brauchten nur die Software in den Alcons-Sentinel-Controller-Verstärkern. Rainbow hatte zwar ein Drittanbieter-Processing bereitgestellt, aber wir benutzten es nicht. Nur sehr wenig EQing und überhaupt kein Amplitude-Shading war nötig, um die Abdeckung gleichmäßig zu gestalten. Auch das war ein großer Pluspunkt."
John Czechowicz war sehr beeindruckt vom Alcons-System, doch es blieb die Frage, was die Künstler, deren Tontechniker und der Kunde sagen würden.
"Ich machte mir schon etwas Sorgen hinsichtlich der Rider-Tauglichkeit", gibt John Czechowicz zu.
"Keiner der Künstler hatte jemals von Alcons gehört, und Tourtechniker neigen dazu, das gut zu finden, was ihnen persönlich gefällt, sind eher skeptisch, wenn sie etwas nicht kennen und schnell mit Kritik, wenn sie etwas nicht mögen. Aber es gab überhaupt keine Probleme, und jeder war sehr angetan von unserem Alcons-Rig."
"Wir teilten JAS mit, dass wir ein Alcons-System mitbringen. Chad Fuller von Rainbow war sehr enthusiastisch und nahm sich Zeit, dem Kunden die Vorteile zu erklären. Letztlich war auch JAS äußerst zufrieden und betonte, dass der Sound bei dieser June Experience eine große Verbesserung im Vergleich zu vorangegangenen Events war."
Nach mehreren Jahren und zahlreichen Versuchen hat, so scheint es, ein Alcons-System das Benedict Music Tent endlich in den Griff bekommen.