Am 11.11.2008 wurde das neue Gebäude des Instituts für Digitale Medien-Technologie (IDMT) der Fraunhofer Gesellschaft in Ilmenau eingeweiht. In seiner Ansprache würdigte der Ministerpräsident von Thüringen, Dieter Althaus, das Gebäude und die damit verbundene weitere Entwicklung des Forschungsstandortes Ilmenau. Der Architekt Volker Staab aus Berlin überreichte dem Institutsleiter Prof. Brandenburg, der einer der Erfinder des MP3-Verfahrens ist, den Schlüssel für das Gebäude.
Das Haus besticht durch eine formal abstrahierende Hülle, die Ausdruck von Tiefe vermittelt und zugleich Leichtigkeit ausstrahlt. Diese Formensprache ist auch im Innern des Gebäudes zu erkennen. Herzstück sind akustische Spezialräume, für die Müller-BBM den Bauherrn und Nutzer als schalltechnischer Berater unterstützte. Stolz sind die beteiligten Ingenieure auf die Einschätzung des Architekten Volker Staab: „Die schönsten Räume haben nicht die Architekten, sondern die Ingenieure geschaffen.“
Das von Müller-BBM erbrachte Leistungsspektrum zu den akustischen Spezialräumen bezieht sich auf die bau- und raumakustische Komplettberatung sämtlicher Leistungsphasen einschließlich Bauüberwachung und Abnahmemessungen.
Zu den speziellen Räumen gehört ein reflexionsarmer Freifeldraum mit beeindruckenden Rohbaumaßen von 12 m Länge, 7,5 m Breite und 9,5 m Höhe. In diesem Raum können präzise akustische Messungen und Hörtests durchgeführt werden. Der Schall wird nicht, wie in herkömmlichen Räumen, von den Wänden reflektiert, sondern durch die keilförmige 1,35 m tiefe Wandverkleidung vollständig absorbiert (Grenzfrequenz fgr = 63 Hz). Die massive Raum-in-Raum-Bauweise ermöglicht es, dass unabhängig vom laufenden Institutbetrieb Präzisionsmessungen ohne schalltechnische Störungen von außen durchgeführt werden können. Bei Abnahmemessungen durch Müller-BBM konnte die hohe schalltechnische Güte durch bewertete Schalldämm-Maße von über 100 dB bestätigt werden.
Die hohe Qualität setzt sich in drei weiteren akustischen Spezialräumen fort, die nach einer anspruchsvollen internationalen Norm für Hörräume errichtet wurden. Gestecktes Ziel war hier, die schallabsorbierenden Eigenschaften gleichmäßig über die Raumoberflächen zu verteilen, ohne den Raum zu stark zu bedämpfen. Auch für diese Räume wurde jeweils eine Raum-in-Raum-Bauweise eingesetzt, die zu einem hochwertigen Schallschutz führt. Für die Kühlung und Belüftung der Räume wurden ein nahezu geräuschloses Verfahren verwendet. Die Räume bieten die Möglichkeit, unbeeinträchtigt von akustischen und optischen Störungen Hörtests an Lautsprechern und elektroakustischen Aufbauten durchzuführen.
Die Forschungsschwerpunkte des Fraunhofer-Instituts IDMT liegen auf der Entwicklung neuer Lösungen für die Beschallungstechnik, insbesondere für den 3D-Sound und die virtuelle Akustik. Für deren Weiterentwicklung werden diese Spezialräume genutzt. Weitere Schwerpunkte liegen in der Audiocodierung sowie der Forschungsarbeit im Bereich der Wirkungsweise von Kindermedien. Mit den neuen Einrichtungen stehen dem Institut nun die Möglichkeiten zur Verfügung, um zukünftige Forschungsarbeiten auf höchstem Niveau durchzuführen.
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