LD Connor Sullivan entwickelt mit ELATION und MAGMATIC ein filmisches, asymetrisches Licht- und Bühnenkonzept für Fall Out Boy.
Die amerikanischen Rocker von Fall Out Boy veröffentlichten im März ihr erstes neues Album seit fünf Jahren: „So Much (for) Stardust“. Im Juni starteten sie ihre „So Much For (Tour) Dust“ Tournee mit einem 27 Songs umfassenden Set im ausverkauften Wrigley Field.
Fall Out Boy touren mit ELATION und MAGMATIC (Foto: © Andy Jauregui)
Das Lichtdesign stammt von Connor Sullivan von So Midwest, Inc., der bei seinem Tourdesign den neuen Fuze Wash 500 von ELATION zusammen mit Prisma Wash 100 Scheinwerfern von MAGMATIC Effects verwendet. Die Lichttechnik wurde von Upstaging geliefert.
Das neue Album wird gerne als „filmisch“ beschrieben, und in der Tat sprachen die Kreativdirektoren Amber Rimell und Bronski von TAWBOX mit Sullivan darüber, für die Tournee etwas zu machen, das eher Geschichten erzählt und insgesamt theatralischer ist. Es sei darum gegangen, sagt Sullivan, genau wie beim neuen Album „Trennung und Unterschiede zu zeigen, aber auch Ausgeglichenheit: "Wir haben unsere äußere Seite, die wir der Welt zeigen, und unser Inneres, das wir für uns behalten. Genau das wollten wir auch auf der Bühne einfangen."
Asymmetrisches Konzept
Sullivan und TAWBOX entwickelten ein fesselndes, auf Asymmetrie basierendes Konzept, bei dem zwei unterschiedliche Hälften der Bühne zu einem harmonischen, ausgewogenen Ganzen verschmelzen. Sullivan erläutert: "Ich habe die Idee erforscht, eine Seite der Bühne absichtlich zu überladen, während die andere Seite relativ kahl bleibt. Die rechte Seite stellt die Fassade dar, den nach außen gerichteten Aspekt, der die theatralischen Elemente zur Schau stellt, während die linke Seite die bloße Essenz verkörpert, die sich auf ihren Rock’n’Roll-Kern reduziert. Sie dient als Rückgrat der Show."
Um den Kontrast zwischen den beiden Seiten zu betonen, entschied sich Sullivan dafür, die Verwendung von horizontalen Traversen, die sich von rechts nach links erstrecken, zu minimieren und stattdessen zahlreiche Türme einzubauen. Auf der linken Bühnenseite befinden sich eine Reihe von Hybridscheinwerfern, die sowohl Beameffekte als auch Rock’n’Roll-Ästhetik erzeugen können, während auf der rechten Seite Spotlights und Wash-Scheinwerfer das Setup dominieren.
Foto: © Andy Jauregui
Fuze Wash 500 Pod
Und wo kommen die Fuze Wash 500 zum Einsatz? Sullivan erklärt: „Direkt über der Band befindet sich ein automatisierter Pod im vorderen Bühnenbereich. In einer bestimmten Szene werden wir in die Zeit zurückversetzt, als die Band gerade auf Joes Dachboden anfing. Und um dieses Konzept zum Leben zu erwecken, haben wir diesen Pod konzipiert. Ursprünglich hatte ich PAR-Kannen in Erwägung gezogen, aber ich wollte etwas, das mehr Vielseitigkeit bietet. Der Fuze Wash 500 zeichnet sich durch seine riesige Linse und die perfekte Farbe aus.“ Sullivan verrät, dass das Setup eine kleine Hommage an die Nine Inch Nails „Tension“ Tour ist, bei der ebenfalls ein Pod direkt über dem Kopf der Band schwebte, ohne dass andere Scheinwerfer hinzukamen.
Der verfahrbare Pod beinhaltet 60 Fuze Wash 500 Scheinwerfer, die in zwei 9 x 1,2 m großen Trusspods untergebracht sind. Jeder Pod enthält zwei Reihen mit je 15 Scheinwerfern. „Sie fahren als eine Einheit herunter, und im Laufe der Show beginnen sie sich zu bewegen und werden durch verschiedene Positionen immer lebendiger“, erklärt der Lichtdesigner. „Ihr erster Auftritt ist in der dritten Szene der Show (von insgesamt acht), dann verschwinden sie für eine Weile, um in den letzten beiden Szenen für vollkommene Rock’n’Roll-Looks wieder aufzutauchen.“
Der Fuze Wash 500 ist ein beweglicher Vollspektrum-LED-Fresnel-Scheinwerfer mit einer 500W RGBMA-LED-Engine und hohem CRI. Er projiziert ein weiches Lichtfeld mit bis zu 17.000 Lumen und verfügt über einen Weitwinkelzoom, ein Hochgeschwindigkeits-Strobe und mehr. „Die Frontlinse des Scheinwerfers ist einfach fantastisch. Sie bot mir den Look, den ich anstrebte: ein kleiner Scheinwerfer mit einer breiten Linse und LED. Und er funktioniert großartig“ sagt Sullivan. „Die Farben sehen fantastisch aus und es war toll, sie auf der Tournee in Aktion zu sehen.“
Ein Moment in der Show, dem Sullivan mit Spannung entgegensieht, ist der Song „Heaven“, ein Titel vom neuen Album. „Dieser Moment ist in der Mitte der Show und baut sich langsam auf. Es ist eine Vollbremsung, bei der Patrick von nur einem Scheinwerfer beleuchtet singt, während das restliche Licht aus ist. Dann bringen wir das Licht langsam und subtil zurück, und am Ende des Songs leuchtet jeder einzelne Scheinwerfer in strahlendem Weiß, flackert und spielt verrückt. Das ist ein beeindruckender Moment und ein absoluter Fan-Favorit.“
UV
Da es keine LED-Bildschirme oder eine LED-Wand im Hintergrund gibt, die einen einfachen visuellen Wechsel ermöglicht, suchten die Bühnenbildner von TAWBOX nach zusätzlichen Möglichkeiten. „Alles, was man hinter der Band sieht, ist physisches Bühnenbild, entweder bemalt oder aufblasbar“, stellt Sullivan fest. „Die einzige Möglichkeit, das zu ändern, besteht darin, es mit Licht einzufärben. Wir wollten unsere Möglichkeiten erweitern, und eine Option war die Verwendung von UV-Farbe.“
Die mit UV-Lack bemalten Kulissen verlangten nach einem UV-Washlight, um sie zum Leuchten zu bringen. Diese Aufgabe wurde dem Prisma Wash 100 zuteil, ein IP65-zertifiziertes UV-Washlight, das bis zu 365 nm an echtem UV-Licht ohne jegliches sichtbares Licht erzeugt. „Es ist das Geheimnis der Show“, sagt Sullivan über den Effekt. „Wir warten und warten und dann schalten wir ihn ein! Plötzlich leuchtet die Kulisse: riesige Seesterne, U-Boote – das ist wirklich cool. Wir haben zwölf UV-Scheinwerfer mittig an der Vorbühne montiert, die den gesamten hinteren Teil der Bühne abdecken.“
Upstaging
Upstaging lieferte das Rigg mit mehr als 300 Fixtures für die Tournee. „Ich bewundere Upstaging wirklich sehr. Sie haben immer alles im Griff und sind stets bereit, auf alles einzugehen, was ich mir von ihnen wünsche. Sie haben die besten Crews und ich liebe es, dass sie mehr sind als nur ein Lagerhaus mit Equipment, sondern ein Haufen gutherziger Leute aus dem Mittleren Westen, die sich die Show wirklich ansehen und mit großartigen Ratschlägen und Anregungen kommen.“
Fall Out Boy spielen den ganzen Sommer über Open-Air-Termine in den USA und starten im Herbst eine Europatournee.
Crew
- Creative Director: Bronski, TAWBOX
- Lighting Designer: Connor Sullivan, So Midwest Inc.
- Production Manager: Chad Olech
- Tour Manager: Joshua Scott
- Lighting Crew Chief: Sandy Paul
- Lighting Crew: Max Mackintosh, Olivia McGahan, Benjamin Meserole, Paul Mundrick, Ian Waite, Adam Zies, Dave Zuniga
- Video Director: Jack Edinger
- Video Crew: Jeff Dooley, Daniel Norris