Manny Pacquiaos knapper Sieg durch Mehrheitsentscheidung über Juan Manuel Marquez am 12. November im MGM Grand in Las Vegas war nicht unumstritten. Eindeutige Sieger gab es jedoch auch – die LED-Videodisplays aus dem Hause Martin Professional.
Für das HBO-Event in Las Vegas schuf Production Designer Jason Robinson unter Verwendung von Martin EC-10- und EC-20-LED-Panels einen spektakulären LED-Videozylinder über dem Boxring - und zusätzlich mit Hilfe von Martin-Panels der LC-Serie eine Art digitalen Auftrittstunnel für die Vorstellung der Boxer.
Da die Beleuchtung bei Boxkämpfen traditionell hauptsächlich das Fernsehpublikum im Blick hat, müssen die Zuschauer in der Halle nicht selten lange, recht ereignisarme Pausen über sich ergehen lassen. Todd DuBoef, Präsident von Top Rank Boxing, der Produktionsfirma des Events, wollte dies gern ändern und sowohl den Zuschauern in der Arena als auch dem Fernsehpublikum daheim ein anspruchsvolles Programm bieten. Er tat sich mit Jason Robinson zusammen, um sein Vorhaben in die Tat umzusetzen.
"Er wollte die gesamte Optik ein wenig auffrischen, die Produktion aufwerten mit besseren Bildern in höherer Auflösung, um die Box-Fans gut unterhalten zu können – und genau das haben wir getan", erzählt Robinson, der seinen Design-Entwurf in Zusammenarbeit mit Lichtdesigner Michael Nevitt umsetzte.
Üblicherweise ist die Ausstattung von Boxkämpfen eher simpel gehalten, für gewöhnlich hängt eine Traverse in Kastenform über dem Ring. Robinsons Design-Entwurf für den Kampf Pacquiao gegen Marquez III wie auch für die Vorkämpfe des Abends steigerte das Erlebnisangebot in der Arena beträchtlich, so dass die Unterhaltung für das Publikum auch zwischen den einzelnen Runden und Kämpfen gewährleistet war.
Video-Tubus
Mit dem von "Upstaging" gelieferten Beleuchtungs- und Video-Equipmentpaket gestaltete Robinson einen kreisrunden Video-Tubus von knapp 7 m Durchmesser und 8 m Höhe, bestehend aus Martin EC-10- und EC-20-Video-Panels, die über dem Ring hingen. Der 360-Grad-Tubus, zusammengesetzt aus insgesamt 450 EC-Panels, lieferte Nahaufnahmen der Live-Aktion im Ring, aber auch Logos, Grafik sowie vorproduzierte Videoinhalte.
Die oberen und unteren zwei Reihen des Zylinders bildeten EC-20-Panels mit 20 mm Pixelabstand, die Reihen dazwischen bestanden aus EC-10-Panels mit 10 mm Pixelabstand. Die Bänder mit niedrigerer Auflösung am oberen und unteren Rand wurden zur Logo-Projektion eingesetzt, beispielsweise zur Darstellung der entsprechenden Landesflaggen beim Einspielen der Nationalhymnen.
Die Panels mit höherer Auflösung in der Mitte dienten zur Darstellung der Live-Aktion sowie von High-Definition-Programmmaterial. Vier Martin P3-100 System Controller waren im Einsatz, um das Material zusammenzufügen und zu mischen.
In den Rundenpausen zeigte der LED-Tubus Videos und vieles andere zur Unterhaltung des Publikums in der Arena. Da es sich bereits um den dritten Kampf zwischen Pacquiao und Marquez handelte, war natürlich auch die Schilderung der Vorgeschichte von Bedeutung. Eines der Videos brachte daher eine Zusammenfassung der vorangegangenen Fights der beiden, ein wertvolles Zusatzangebot für das Live-Publikum.
"Es war tatsächlich so eine Art interaktives Jumbotron-Display, eine kreative Großleinwand als Herzstück, die wir zur Einspielung von Videos und der Live-Bilder nutzen konnten", berichtet Robinson, der den gesamten Event als eine choreografierte, stichwortgesteuert ablaufende Boxnacht beschrieb.
EC-Panels – mühelos zu handhaben
Obgleich Robinson sich nicht zum ersten Mal für dieses Design entschieden hatte – es war bereits bei zwei früheren Fights im Jahr 2010 in Verwendung gewesen –, so benutzte er doch erstmals die neuen EC-10-Panels. "Das EC war die perfekte Wahl", sagt er, "und weil die Panels so dünn sind, ergaben sie im Verbund einen hübschen, makellosen Zylinder ohne Lücken zur Darstellung hochauflösender Bilder".
Robinson fährt fort in seiner Lobeshymne auf die EC-10-Panels, indem er deren enorm kurze Aufbauzeit und ihre Qualität herausstreicht. Überdies beeindruckte ihn, wie einfach die 10- und 20-mm-Panels zu kombinieren sind, wie problemlos Scaling und Farbkorrektur via P3-Controller funktionieren, und wie mühelos sich ein makellos kreisförmiger LED-Tubus erstellen lässt. "Mit keinem anderen Videoprodukt am Markt hätten wir Ähnliches realisieren können", schwärmt er.
LC-Tunnel
Um Vorfreude und Erwartung auf den kommenden Kampf kräftig anzuheizen, wurde entlang des gesamten Eingangsweges mittels Martin-Video-Panels der LC-Serie ein Tunnel aus Licht geformt, durch den die Boxer den Ring betraten. In der mit mehr als 17.000 Zuschauern ausverkauften Halle war Platz natürlich Mangelware und der Eingang daher entsprechend schmal.
Robinson begrenzte beide Tunnelseiten und den Hintergrund mit LC-Panels, während ein Dach aus weiteren LC-Panels an einer motorgesteuerten Traverse hing. Als die Kontrahenten des Hauptkampfes den Tunnel betraten – Pacquiao in Begleitung von "Survivor"-Leadsänger Jimi Jamison zu "Eye of the Tiger" und Marquez mit einer eigenen Band –, wurde das LC-Tunneldach angehoben, um den Blick auf das Spektakel freizugeben.
MAC-Rigg
Ebenso einmalig in einem Beleuchtungsdesign für einen Boxkampf waren die vom LED-Tubus aus sternförmig verlaufenden, verlängerten Traversen mit daran montierten MAC-Scheinwerfern, zuständig für hochenergetische Looks mit reichhaltigen Farben und Mustern. Die "Krone" des Video-Tubus am oberen Ende des Zylinders bildeten Scheinwerfer des Typs MAC 2000 Wash XB, die das Publikum mit einer zusätzlichen Beleuchtungsebene überraschten.
Zum Hauptbeleuchtungssystem gehörte auch Martin Professionals äußerst populärer, extrem kompakter MAC 101. "Wir brauchten Verstärkung, um die Beleuchtung größer, noch imposanter zu machen. Aus diesem Grund hängten wir ein Menge MACs 101 an die Traverse", erklärt Robinson. Er verwandte die MACs zum Anheizen der Stimmung und für Beautyshots. "Wir drehten sie alle in Richtung der Kamera, um mit dem Rigg zu protzen, es riesig aussehen zu lassen mit Lichtpunkten von überall."
Erstmals wurde Robinson auch gebeten, das live durchgeführte Wiegen der Boxer auszuleuchten. Zu diesem Zweck entschied er sich für den neuen MAC Aura. "Die umwerfenden Effekte des MAC Aura haben es uns erfreulicherweise ermöglicht, etwas ganz Neues vorzuführen", freut sich Robinson.
Tyler Roach von Upstaging programmierte die Medienserver für den Event. Er arbeitete mit einer Martin Maxxyz-Plus-Lichtsteuerungskonsole mit Maxxyz Wing. Beleuchtungsprogrammierer war Joel Young, Videoregie führte Scott Keenan von PS America.
Eingesetztes Martin-Equipment
- 250 x EC10
- 200 x EC20
- 42 x LC-Serie 1140
- 24 x LC-Serie 2140
- 4 x P3-100 System Controller
- MAC 2000 Wash XB
- MAC Aura
- MAC 301
- MAC 101
- Maxxyz Plus
- Maxxyz Wing