MINA in Amsterdam

07.07.2014

Meyer Sounds MINA-System im Amsterdamer Konzerthaus Concertgebouw.


 

Im Königlichen Concertgebouw Amsterdam, dem weltberühmten Konzerthaus, kommt für elektronisch verstärkte Veranstaltungen seit kurzem ein neues MINA Line Array Lautsprechersystem zum Einsatz. Das geflogene self‑powered System kann innerhalb von einer Stunde auf- und für die unverstärkten Symphoniekonzerte wieder abgebaut werden.

 

Meyer Sounds MINA im Concertgebouw in Amsterdam Foto: K. Keevel - PME-técnica
Meyer Sounds MINA im Concertgebouw in Amsterdam; Fotos: K. Keevel - PME-técnica.

 

Sowohl Abstrahlverhalten als auch Tuning des MINA-Systems wurden für die natürliche Akustik des 1.974 Plätze fassenden Konzertsaals optimiert, dessen Nachhallzeit ohne Publikum bei 2,8 und mit Publikum bei 2,2 Sekunden liegt.

 

"Wir haben für das Concertgebouw ein System gesucht, das durchweg besser ist, als alles, was wir bisher auf dem hiesigen Markt anmieten konnten", erklärt der verantwortliche Systemdesigner Jan Panis, ein erfahrener Toningenieur und Spezialist für Beschallung im Bereich moderne klassische Musik.

"Es war eine echte Herausforderung, denn die akustischen Eigenschaften des Concertgebouw, die für unverstärkte Musik so herausragende Bedingungen bieten, sind für verstärkte Konzerte eher problematisch. MINAs Sound ist klar, pur und frei von Verfärbungen und eignet sich daher hervorragend für diese Anwendung."

 

Laut Alfons Hutschemaekers, dem Koordinator für Veranstaltungstechnik im Concertgebouw, stößt MINA in ihrem neuen Zuhause allseits auf positive Resonanz.

 

"Bei diesem System höre ich die Lautsprecher gar nicht, ich höre nur ein offenes, räumliches Klangbild", meint er. "MINAs Wiedergabe von Vocals und Blechbläsern bei Bigbands hat es mir besonders angetan."

 

Zwei geflogene Arrays aus je elf nach vorne ausgerichteten MINA-Lautsprechern, einem MINA-Lautsprecher für den weit am Rand befindlichen Balkon und drei nach hinten ausgerichteten MINA-Lautsprechern für die Plätze auf Chor- und Orgelempore sorgen für die nahtlose Beschallung des gesamten Raumes.

Am Boden kommen sechs UPM‑1P Lautsprecher als Front‑Fill zum Einsatz, während zwei USW‑1P Subwoofer die tiefen Frequenzen wiedergeben. Als Mischpult wurde einen Allen & Heath iLive FOH‑Konsole gewählt.

 

 

Die an die spezifischen Bedingungen des Concertgebouw angepasste Array-Konfiguration vereinfacht den Workflow ungemein, so Hutschemaekers. "Der Zeitfaktor ist für uns besonders wichtig, da zwischen den Veranstaltungen häufig nur wenig Zeit bleibt", betont er. "Das System spart uns enorm viel Zeit."

Neben der ausgezeichneten Klangqualität und dem unauffälligen Erscheinungsbild des MINA-Systems überzeugen für die Verwendung im Concertgebouw vor allem dessen self-powered Eigenschaften.

 

"Die Hauptarrays, Side‑Fills und Rear‑Fills sind alle an einem einzigen Array montiert,, und eine Installation von Verstärkern auf dem nur schwer zugänglichen Dachboden war nicht notwendig", sagt Panis. "Das Setup lässt sich von einem einzigen Techniker in nur einer Stunde erledigen, während für andere, extern gespeiste Systeme eine ganze Crew vier bis fünf Stunden benötigt."

 

Die MINA-Lautsprecher werden sowohl für Jazz- und Pop-Veranstaltungen eingesetzt als auch zur Verstärkung von Solisten bei Symphoniekonzerten. Neben dem Königlichen Concertgebouw‑Orchester haben bereits Formationen wie die Niederländische Radiophilharmonie, das Concertgebouw‑Jazz Orchester und Brad Mehldau das neue System getestet. Auch Künstler wie Bobby McFerrin, Tori Amos und Roy Hargrove stehen auf dem Programm des Concertgebouws.

 

 

Die MINA-Arrays wurden eigens für das Concertgebouw konzipiert und werden hier auch gelagert, wenn sie gerade nicht eingesetzt werden. Eigentümer ist PME‑Téchnica, ein neu gegründetes Unternehmen von Jan Panis und seinem Partner Koen Keevel. Der Kauf wurde von dem Meyer-Sound-Händler Audio Electronics Mattijsen (AEM) abgewickelt.

In den kleineren Sälen des Concertgebouw kommen fest installierte Meyer-Sound-Systeme zum Einsatz. Während der Kleine Saal mit vier UPJunior VariO Lautsprechern und zwei UMS‑1P Subwoofern ausgestattet ist, verfügt der Chorsaal über sieben UPJunior Lautsprecher und einen USW‑1P Subwoofer. Im Pleinfoyer sind vier UPM‑1P Lautsprecher und ein USW‑1P Subwoofer installiert.
 

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