Die Frankfurter bright! Studios von Thomas Giegerich setzen beim Licht auf Robe.
Thomas Giegerich ist jemand, der gerne stets einen Schritt voraus ist. Er und sein Team von den bright! Studios mit Sitz in Frankfurt planten schon lange, im Laufe des Jahres 2020 eine neue Abteilung für "Extended Reality" zu ihrem visuellen Design- und Dienstleistungsgeschäft hinzuzufügen. Sie hatten die Erwartung, dass diese - insbesondere bei Fernsehproduktionen und Videoprojekten - auf breiterer Basis Anwendung finden würde.
Das Team der bright! Studios arbeitete schon länger mit Echtzeit-Tracking und Echtzeit-Rendering-Software wie der Unreal Engine und Notch als Teil ihres kreativen Workflows. Außerdem betrieben sie in ihren Räumlichkeiten auch einen vielbeschäftigten Verleih für Show- und Veranstaltungstechnik, sodass die Kombination dieser Tätigkeiten der nächste logische Schritt war.
Darüber hinaus hatten sie im Hinblick auf die Einführung der xR-Dienstleistungsabteilung bereits im Januar 2020 ein kleines Produktionsstudio gebaut und einige Demos produziert.
Als sich dann die Coronavirus-Pandemie auf der ganzen Welt ausbreitete, wurden all diese Pläne beschleunigt, und das Team verkürzte den Zeitplan von zwölf Monaten auf zwölf Tage!
Das bright! Virtual-Production-Studio (Fotos: bright! Studios).
Unverzüglich kamen die ersten Buchungen des voll funktionsfähigen Streaming-XR-Studios herein, nachdem Live-Veranstaltungen weltweit eingestellt wurden.
Es wurde mehr Platz im Lagerhaus geschaffen, indem einiges der Veranstaltungstechnik ins Außenlager gebracht wurde, und das virtuelle Produktionsstudio von bright! war geboren.
Fürs Erste wurde das Studio mit Robe ESPRITE LED-Profilern und Spiider LED-Washbeams für die Front- und Deckenbeleuchtung ausgestattet, sowie mit einigen LEDBeam 150 als Hintergrundbeleuchtung.
Der Studiobereich wurde mit einer 7 x 4 m großen 2,8-mm-LED-Rückwand und einem 7 x 3 m großen LED-Boden mit 6 mm Pixelabstand ausgestattet. Weitere zwölf Quadratmeter der 6-mm-Bildschirmpaneele wurden an der Vorderseite und an den Seiten des Raumes aufgehängt und dienen als Grundbeleuchtung.
Die Movinglights wurden auf einem darüber liegenden Deckenraster so positioniert, dass sie durch die Lücken in den seitlichen LED-Paneelen leuchten und exzellentes Key Light, Effekte und Schattenwürfe erzeugen.
Die Idee ist es, die immersive Umgebung einerseits perfekt für die Kamera zu machen - für die Objekte, die gefilmt werden - und sie andererseits auf die simulierten Elemente auszubalancieren, die eingespielt werden.
Vorder- und Hintergrundbeleuchtung müssen akribisch in Bezug auf Weichheit und Reflexionen abgestimmt werden, um sicherzustellen, dass alle virtuellen Schatten denen in der realen Welt entsprechen.
Movinglights können auch dazu beitragen, dass Objekte aus der Augmented Reality und aus den Hintergrundelementen hervorstechen.
Thomas Giegerich betont, dass die ESPRITE mit ihrer LED-Lichtquelle und ihrem natürlich aussehenden Weiß ideal sind, um diese spezifischen Beleuchtungssituationen sowohl in der realen als auch in der augmentierten Welt großartig aussehen zu lassen.
Das Licht der Scheinwerfer kontrastiert und ergänzt das schimmernde Ambiente, das von den LED-Wänden ausgeht.
Mit dem bright! Virtual-Production-Studio hat Thomas Giegerich in der Corona-Krise ein neues Projekt gestartet.
"Wir probieren noch sehr viel aus an diesem Projekt", erklärt Giegerich und hebt hervor, dass das Studio, die Beleuchtung und die Art und Weise, wie alles funktionieren wird, in den ersten Monaten - verständlicherweise – gewissermaßen ein Experiment war. Verschiedene Kunden haben es für eine Vielzahl von Veranstaltungen, Streaming-Shows und Aufnahmen gebucht, und jeder hat die Eigenheiten kennen gelernt, die das Verwischen der Grenzen zwischen der realen und virtuellen Welt mit sich bringt.
"Obwohl wir lange über das Konzept nachdachten, als es dann so schnell umgesetzt werden musste, war eine gewisse Flexibilität unvermeidlich. Wir mussten noch so viel dazulernen! Jetzt formieren sich langsam einige Standardroutinen und Praktiken – wir probieren aber immer noch ständig neue Ideen aus."
Giegerich glaubt auch, dass Robes T1 Wash-Scheinwerfer - entweder der T1 PC oder der T1 Fresnel - großartige Hintergrundbeleuchtungsscheinwerfer für das Studio und für AR im Allgemeinen abgeben würden - obwohl er diese derzeit nicht hat.
Als Lichtpult arbeitet eine grandMA3 und als Kamerasystem ein Black Magic Design URSA, das mit einer Stype-Tracking-Kamera ausgestattet ist. Alle 3D-Tracking-Daten werden von einem Stage-Precision-System verarbeitet.
Das bright! Virtual-Production-Studio ist seit seiner Eröffnung gut gebucht, und zu seinen Kunden zählen einige High-End-Unternehmensmarken sowie unzählige andere, die Produktpräsentationen, Konferenzen, Seminare und Live-Streams abhalten möchten.
Da das Team von bright! eine steigende Nachfrage nach virtuellen Produktionsdienstleistungen feststellt, plant es innerhalb des nächsten Monats die Größe des Studios auf 240 qm mit einem viel größeren LED-Setup zu vergrößern.
Thomas Giegerich sieht eine gesunde Zukunft für die virtuelle Produktion und ist sehr gespannt, darauf, wie sich das weiter entwickeln wird.
"Es wird sicherlich die Arbeitsweise von Bühnenbildnern und visuellen Designern dramatisch verändern, und es wird auch einen Kostenvorteil für Fernseh- und Videoproduktionen mit sich bringen, die ihren Sendungen und ihrem Filmmaterial einen höheren Produktionswert verleihen wollen", schlussfolgert er.