Andreas und Chris Ehrlich, besser bekannt als die Ehrlich Brothers, gehören zu den Top-Acts unter Deutschlands Illusionisten. Ihre beeindruckenden Fähigkeiten und innovativen Show-Konzepte machen sie zu einer der ersten Adressen, wenn es darum geht, Konferenzen, Firmenjubiläen und anderen Festivitäten das gewisse Etwas zu verleihen. Im Jahr 2004 wurde ihr jahrelanges Bemühen um zauberische Perfektion mit der Verleihung des Preises „Magier des Jahres“ gekrönt.
Wie genau ihre Illusionen funktionieren, muss entsprechend uralter Magiertradition natürlich ein Geheimnis bleiben. Es gelang uns dennoch, Chris Ehrlich und seinem Team ein paar interessante Fakten über die bei ihren Shows eingesetzte Technologie zu entlocken.
Auf Grund seiner intensiven Auseinandersetzung mit Audio- und Videoschnittsystemen machte sich Chris Ehrlich vor einigen Jahren auf die Suche nach einem System, das seiner Vorliebe für Timeline basiertes Arbeiten Rechnung trug. So fand er schließlich zu Pandoras Box von coolux.
Am Anfang einer jeden Illusion steht bei den Ehrlich Brothers zuallererst die Idee. Doch wer meint, die beiden Brüder würden sich damit zufrieden geben, bereits bestehende Illusionen nachzubauen, der irrt gewaltig, wie Chris Ehrlich betont:
„Wir bauen ausschließlich selbst. Das heißt, wir begehen immer Neuland und sind glücklich, dass wir mit der Pandoras Box auf jeden Fall ein Schiff im Hafen haben, das uns überall gut hin navigiert und wirklich alle Schnittstellen bietet.“
Einer ihrer aktuellen Showacts ist die „World of Genesis“, bei der ein großes Stahlkonstrukt in Weltkugelform langsam von der Decke herabschwebt, bis im richtigen Moment die Ehrlich Brothers scheinbar aus dem Nichts heraus im Inneren der Konstruktion erscheinen. Zu organisch-mechanoiden Klängen verschieben sich während des Acts auch die auf der Außenseite des Kugelskeletts angebrachten Kontinente. Der Erdkern im Inneren des futuristischen Objektes ist zusätzlich mit 144 LED-Lampen ausgestattet.
Anhand dieser Illusion zeigt Chris Ehrlich einige der Einsatzgebiete der coolux Pandoras Box Produktreihe: „Bei der Weltkugel ist es so, dass sie komplett von der Pandoras Box gesteuert wird, also sowohl die Drehung der Weltkugel als auch die Verfahrung der Kontinente.
Zusätzlich werden alle Pyroeffekte über Pandoras Box geschossen - die sind alle in der Timeline hinterlegt - sowie die Effekte im Inneren der Welt und der Nebel, der im richtigen Moment in die Kugeln nebeln muss. Das entspricht unserem Grundgedanken, wirklich alle Gewerke in dieses Pandoras Netzwerk einzubinden, weil Pandoras Box Schnittstellen zu wirklich allem bietet, was für mich völlig einzigartig ist.“
Der zuständige Operator Florian Rabe verrät in diesem Zusammenhang einige weitere Details: „Anfangs haben wir nur ein wenig Audio- und Video-Content mitgegeben. Das System, das wir früher im Einsatz hatten, war sehr einfach und konnte nicht gerade viele Sachen. Es ist ein großer Vorteil, das jetzt mit der coolux Pandoras Box zu machen, da wir bequem in den Layers Keyframes setzen können. Früher musste das alles per Hand passieren. Jetzt haben wir einen coolux Player nur für Video und einen Player nur für den Sound, sowie einen weiteren Player für Videoteppiche, die über LEDs oder Hintergrundprojektionen wiedergegeben werden.“
Auch was Mobilität betrifft, kommen die coolux-Produkte dem Workflow des Technikers entgegen: „Wenn wir sehen, wir müssen etwas ändern, sind aber schon beim Abbauen, dann nehme ich den Stick eben mit, setze mich an meinen Laptop und arbeite auf der Fahrt daran. Das ist dann auch das Schöne, weil man die Dateien immer wieder austauschen kann.“
Doch nicht nur die coolux Pandoras Box Server und Player, sondern auch der Widget Designer PRO kommt bei den atemberaubenden Bühnenshows zum Einsatz. Eine Touchscreen-Benutzeroberfläche erleichtert zusätzlich die intuitive Bedienung, wie Chris Ehrlich erläutert:
„Wir haben einen Haupt-Operator, der wirklich sehr viel mit mir zusammen programmiert. Zusammen haben wir das so aufbereitet, dass das Set-Up auch von Leuten, die die Show nur zwei-, dreimal im Monat fahren, bedient werden kann. Es ist super intuitiv, mit Cue-Angaben, wann was über welchen Button geschaltet wird. Der Widget Designer ist unsere Operating-Schnittstelle. Da triggern wir jeden Audio-Jingle drüber, der abgespielt wird und jedes Video. Wenn LED-Screens irgendwo im Einsatz sind, wird das auch alles einfach auf einem Button hinterlegt.“
Gerade auch wegen der häufig wechselnden Teams setzen die Ehrlich Brothers in Punkto Automatisierung gerne auf den Widget Designer, um die Fehlerquellen bei sich stetig verändernden Showacts möglichst gering zu halten.
Ein weiteres Highlight im Programm der beiden Meisterzauberer ist zweifellos die Jules Verne Maschine, die den inhaltlichen Rahmen für das unerwartete Erscheinen extrem großer Objekte auf der Bühne bildet. Kaum hat man als Zuschauer einmal geblinzelt, schon steht ein LKW dort, wo einen Wimpernschlag zuvor noch freier Raum war.
Die Techniker können auch in diesem Fall durch einen einfachen Knopfdruck das Herunterfallen der Kabukistoffe auslösen. Chris Ehrlich weiß, wie wichtig sekundengenaue Präzision im Show-Alltag ist:
„Magie hat ja oftmals etwas mit dem richtigen Timing zu tun. Timing ist da wesentlich wichtiger als Geschwindigkeit. Und Geschwindigkeit ist ja meistens auch kein Problem, aber das Timing ist ein Problem, wenn man das per Hand oder über Menschen auslösen will, zumal wir heute auch mit mehr als einem Dutzend Personen unterwegs sind.“
Auf die Frage, was er denn an der coolux Pandoras Box Produktreihe besonders schätzt, meint Chris Ehrlich: „Was total schön ist, ist das ‚Edgen’, also dass wir uns die Videos so ziehen können, wie wir lustig sind. Wir können also alle Videos, die normalerweise bei realitätsgetreuer Darstellung nur zwei Meter in der Mitte projiziert würden, über die ganze Leinwand ziehen, ohne das wir die Videotechnik vor Ort benutzen müssten. So können wir den Technikern ein fertiges Signal rausgeben.
Und damit kann man sehr schöne Sachen machen, dass man eben sagt, okay, wir projizieren auf alles, möchten es aber nur links und rechts im Bild haben. So etwas gibt eben tolle Effekte. Alles eine programmiertechnische Sache, die in der Pandoras Box passiert ist. Und das ist schon sehr vorteilhaft.“
Beispiel-Equipmentliste einer Bühnenshow
1 x Widget Designer PRO
1 x Widget Designer STD
1 x Pandoras Box Manager LT
1 x Pandoras Box Manager LT as Backup
1 x Pandoras Box Offline Manager
4 x Pandoras Box Player STD
2 x DMX Link 8
1 x Sensor Link
1 x Dual HD SDI Input Card