Der Ton beim ESC 2011

23.05.2011

Crystal Sound setzt beim Eurovision Song Contest 2011 auf d&b.

Aserbaidschan siegt. Und Deutschland ist Gewinner. So ist der generelle Tenor zum Eurovision Song Contest in der Düsseldorfer Esprit Arena, der am 14. Mai von mehr als 120 Millionen Fernsehzuschauern in ganz Europa verfolgt wurde.

Deutschland hat sich mit dieser Show als Gastgeber von seiner besten und technologisch von seiner höchst entwickelten Seite gezeigt. Die Inszenierung war perfekt, die Show bombastisch, die Technik funktionierte problemlos, und die Stimmung in der Arena war kurz vor dem Überkochen. Die musikalische Bandbreite an diesem Eurovision Song Contest reichte von Soul und Ska über Rock, Pop bis zu Arien und Jazz und wurde jedesmal adäquat in Szene gesetzt.

Die Materialliste des Ausrichters, des NDR, liest sich wie die Wunschliste eines Gigantomanen: 2.160 Scheinwerfer, 9.000 Meter Traversen, 30 Kameras, 85 Kilometer verlegte Kabel, acht Diesel-Aggregate (Gesamtleistung 6 Megawatt), knapp 400 Lautsprecher bei 350.000 Watt Verstärkerleistung – und insgesamt 220 Tonnen an Licht-, Ton- und Videoequipment; das meiste davon hing an der Decke.

Für die Beschallung der gesamten Esprit Arena sowie des Presse-Centers wurden ausschließlich Systeme von d&b audiotechnik aus dem schwäbischen Backnang eingesetzt. Schon in der Phase der Planungen und Simulationen der Arena-Beschallung war der Education- & Application Support von d&b intensiv eingebunden. Eine besondere Herausforderung für die Techniker bestand in der langen Nachhallzeit von 6 Sekunden, die das Stadion aufgrund seiner Größe erzeugt. Um auch unter diesen Bedingungen eine gute Sprachverständlichkeit und eine druckvolle Musikbeschallung sicherzustellen, wurde mit umfangreichen akustischen Simulationen gearbeitet.

Das Konzept  des Beschallungssystems entwickelte sich entlang der visuellen Inszenierung von Licht- und Videoelementen, die rings um die Bühnenmitte angeordnet waren. Entsprechend bildeten zwei dicht nebeneinander geflogene Arrays aus jeweils 14 J-SUBs direkt über der Bühne auch das akustische Zentrum der Beschallungsanlage, die trotz ihrer mit über 7,5 m Länge nicht unerheblichen Ausmaße im Dickicht der Lichttraversen optisch kaum auffielen, akustisch aber eine kraftvolle und überaus gleichmäßige Abdeckung der Arena im Tieftonbereich leisteten. In mehreren konzentrischen Ringen um die J-SUBs waren die weiteren Elemente der Beschallungsanlage angeordnet.

Der erste Ring beschallte den Innenraum unmittelbar um die Bühne und bestand aus elf Arrays der d&b Q-Serie. Der zweite und dritte Ring deckte den restlichen Innenraum sowie den Unterrang ab. Hierfür waren weitere acht respektive sechs Arrays d&b J-Serie installiert. Zur Versorgung des Oberrangs wurden weitere 13 Arrays der d&b T-Serie geflogen.

Damit hatten die Zuschauer vor Ort nicht nur ein optisches sondern auch ein akustisches Erlebnis der besonderen Art. Janko Ramuscak vom Education & Application Support fasst zusammen: „Wir sind im Rahmen vieler Veranstaltungen beratend und betreuend für unsere Anwender tätig, aber dieses Wahnsinnsspektakel war auch für uns eine einmalige Erfahrung. Vieles war einfach extremer als sonst, sei es die Vorgabe, dass sich aufgrund der Sichtlinien die Unterkante aller Beschallungssysteme auf mindestens 18 m Höhe befinden musste, oder die Amp- und Dimmer-Cities, die mangels Platz am Boden kurzerhand in mehreren Containern und Plattformen ins Dach der Arena geflogen wurden. Gerade durch diese unzugänglichen Positionen konnte unser R1 Remote-Netzwerk einmal mehr seine Stärken voll ausspielen – wir hatten alle relevanten Systemparameter zu jeder Zeit bequem vom FOH aus im Griff. Als es kurz vor Ostern nach dem Einmessen ans Probehören ging, bestätigte uns das Grinsen im Gesicht aller anwesenden Tonkollegen und später die vielen positiven Kommentare in der Presse darin, dass sich die sorgfältige Planung und Abstimmung mit den Kollegen der anderen Gewerke mehr als gelohnt hat.“

Die Bereitstellung des Lautsprechermaterials sowie die Installation und Betreuung in Düsseldorf erfolgte durch den Karlsruher Veranstaltungsspezialisten Crystal Sound. Dass der NDR hier auf ein Unternehmen mit viel Erfahrung und Know-how zurückgreift, zeigt ein Blick in die Referenzen von Crystal Sound, wo neben dem SWR3 New Pop Festival in Baden-Baden oder dem Donauinselfest in Wien auch extreme Großveranstaltungen wie das Wacken Open Air (W:O:A) zu finden sind.

www.crystal-sound.info

www.dbaudio.com

www.democracyforlisteners.com