Von März 2013 und Januar 2016 hat das Systemhaus SALZBRENNER media das Opern- und Ballett-Theater Tiflis in Georgien generalsaniert.
Das Opern- und Ballett-Theater Tiflis, das mit vollem Namen "Staats- und Akademietheater Sakaria Paliashvili für Oper und Ballett in Tiflis" heißt, wurde 1851 gegründet und gilt als führende Kulturstätte des Kaukasus. Nach einem schweren Brand und einem Neuentwurf des deutschstämmigen Architekten Viktor Schröter aus Sankt Petersburg wurde es 1896 zum zweiten Mal eingeweiht, brannte jedoch knapp ein Jahrhundert später erneut bis auf die Grundmauern nieder.
Im neuen Glanz: Opern- und Ballett-Theater Tiflis (Fotos: The Zakaria Paliashvili Tbilisi State Academic Theatre of Opera and Ballet).
So wurde das restaurierte Gebäude nach dem fünf Jahre währenden Wiederaufbau zum dritten Mal eröffnet, erfuhr nach der Unabhängigkeitserklärung Georgiens in den 1990er Jahren schwierige Zeiten, während der Zahn der Zeit stetig sowohl an der Bausubstanz als auch an der technischen Ausstattung nagte. Darum wurde das Gebäude im Rahmen aufwändiger Sanierungsarbeiten komplett entkernt, um mit hochmoderner Technik den Erfolg zukünftiger Produktionen zu garantieren. Als Generalunternehmer kümmerte sich SALZBRENNER media um die Planung, die technische Umsetzung und die Installation der Audio-, Video- und Inspiziententechnik.
Die aktuelle Grundsanierung wurde von Cartu, einem Fonds des georgischen Milliardärs und ehemaligen Premierministers Bidzine Ivanishvili finanziert, dem Mann, der das Parteibündnis "Georgischer Traum" ins Leben rief.
Nach einer sechsjährigen Bauphase erstrahlt das Gebäude in alter Pracht, wenngleich fast die komplette Technik ausgetauscht wurde. Mit diesem mutigen Entschluss verabschiedete sich das Haus von der veralteten Analog-Anlage, um für die digitalen Herausforderungen des 21. Jahrhundert gewappnet zu sein. Das Systemhaus SALZBRENNER media plante, dokumentierte und installierte den Gerätepark und war danach für die Abnahme sowie eine intensive Einweisung in die Bedienung der neuen Technik verantwortlich.
Die Technik
Da sich die Inspiziententechnik in den vergangenen Jahren rasant weiterentwickelt hat, entschied sich die Oper Tiflis für ein umfassendes System der SALZBRENNER PerformanCeTRL-Serie. Dieses enthält Komponenten von DELECs oratis-Intercomserie, darunter eine Talk 16 Sprechstelle, mit allen erforderlichen Audiofunktionen sowie einer Logikprogrammierung.
Die SALZBRENNER MediaControl kümmert sich dagegen um die Steuerung. Dank dieser Symbiose können unter anderem sämtliche Leuchtzeichen, die georgischer Sprache beschriftet sind, schnell und effizient bedient werden. Die Funk- und Partyline-Intercomverbindungen beruhen auf einer Kombination von Riedel-, Motorola- und Telex-Geräten, die vom DELEC- und MediaControl-System aus gesteuert werden.
Die Video-Infrastruktur mit zwei Panasonic-Kameras, SDI-Schnittstellen, einem Routing-Management sowie zahlreichen Monitorbildschirmen runden das Inspizientensystem ab. In der Regie des großen Saals steht für die Tonabmischung nunmehr ein STAGE TEC Auratus Pult mit 42 Kanalzügen zur Verfügung, das über ein NEXUS-Netzwerk mit vier Basisgeräten und insgesamt 77 Ein-/Ausgangsmodulen verbunden ist.
Die neue Abhöre unterstützt das 5.1-Format. Zusätzlich wurden TFT-Bildschirme von LG, ein in der Feinmechanik von SALZBRENNER media gefertigtes Steuerpult sowie ein 30 HE-Schaltschrank geliefert. Multimedia-Geräte für die Aufnahme und diverse Zuspieler wurden ebenfalls installiert.
Außer der Hauptbühne wurden mehrere Probebühnen und Räume mit mobilen aktiven KS Audio-Fullrange-Boxen, drei kompakten analogen 16-Kanal-Mischpulten von Tascam und dynamischen Mikrofonen von Beyerdynamic ausgestattet.
Unsichtbare Technik
Man sieht sie kaum: Die Tontechnik in der restaurierten Oper von Tiflis.
Installationen in historischen Gebäuden stellen immer wieder eine Herausforderung dar: Die Technik muss nicht nur sorgsam ausgesucht, sondern auch so platziert werden, dass sie nicht die Aufmerksamkeit vom historischen Ambiente ablenkt. Aus diesem Grund wurden die Subwoofer im Orchestergraben platziert, um die ebenfalls so diskret wie möglich angebrachten 16 Line-Array-Lautsprecher von KS und die beiden Seeburg-Säulenlautsprecher optisch unauffällig zu unterstützen.
Außer Audio- und Videokabeln wurde ein umfassendes Datennetzwerk für die Signalverteilung und die Steuerung relevanter Systembausteine (Beschallungsanlage, Funkmikrofone usw.) installiert. Für externe Produktionen (Ü-Wagen/Rundfunk) wurde ein TRIAX-Videokabelnetzwerk verlegt.
Tradition und Neuzeit
Für die imposante Eröffnungsvorstellung am Samstag, den 30. Januar 2016, stand "Abesalom und Eteri" des georgischen Komponisten Sacharia Paliashvili auf dem Programm, eine durchaus symbolträchtige Wahl: Eine Arie dieser Oper wurde 2004 in einer bearbeiteten Fassung zur georgischen Nationalhymne gekürt.
Dank der aufwendigen Sanierung und seiner wegweisenden technischen Ausrüstung ist die Oper Tiflis bestens für neue spannende Kapitel seiner Geschichte gerüstet.