Sony in drei Dimensionen

20.09.2010

Auf der IFA 2010 bot Sony 3-D-Live-Aufzeichnungen in HDLimelight verantwortet die technische Gesamtausstattung.

Normalerweise haben ein Ü-Wagen und ein Messestand so viel miteinander zu tun wie ein Tonstudio und ein MP-3-Spieler. Im einen Fall geht es um vernetzte Präzisionstechnik vom Feinsten, im anderen darum, mit möglichst wenig Aufwand möglichst viel herzumachen. Doch wenn die Firma Sony sich auf der IFA in Berlin präsentiert, braucht man schon mal den Ü-Wagen auf dem Stand - zumindest in diesem Jahr, in dem 3-D das große Thema der Branche ist und man sich bei Sony nicht damit begnügt zu sagen, wir können das auch.

Auf den ersten Blick ist der Sony-Messestand auf der IFA 2010 weitaus näher am Produkt und weitaus weniger verspielt als der vor zwei Jahren. Damals wurde ein ganzer Tag mit 24 Stunden simuliert, es gab einen Wald, die Stille der Nacht und die aufwachenden Vögel im Morgengrauen ... Lesen Sie mehr dazu hier ...

2010 ist es sehr viel heller, ein moderner Stand tut sich auf:
Oben in der Traverse hängen quadratische LED-Flächenleuchten aus V:LED Via 20  - das selbe Material, mit dem Limelight die hintere LED-Bühnenwand gebaut hat.

Dazwischen wurden die hauseigenen LimeLEDs plaziert, elegante und energiesparende Leuchten-Systeme auf LED-Basis, die für das wechselnde Raumlicht sorgen.

In den Ecken der Show-Area hängen NEXO S12-Systeme, die Teil des ausgeklügelten Sound-System sind, für das wieder Marcel Petras von Limelight verantwortlich ist. Von einer Yamaha-Konsole werden sämtliche NEXO Controller über Ethersound digital angebunden.

Für die internationale Pressekonferenz zwei Tage vor Messebeginn wurde der Sony-Star LangLang und sein Steinway-Fügel sowie die beiden Sony-Ceo's mit DPA-Mikrofonen und Sony DWX digital Funkstrecken mikrofoniert. Diese wurden auch während der Messe für täglich wechselnde Live Künstler (Genki Rocket, P:lot, Jupiter Jones, Johannes Oerding, Laura Lopez Castro und Martin Jondo) sowie Workshops und Moderationen verwendet.

Ebenfalls installierte Limelight sechs Stück der derzeit lichtstärksten Barco-HD 30 Projektoren, mit denen die beiden über 20 Meter langen Seitenwände des Raums bespielt werden, als sei's ein Kino.

Für den Inhalt war dabei wieder Freestate Ltd. zuständig, auch hier tauchten wieder die quadratischen Flächen auf, welche das Erscheinungsbild des Sony-Standes prägten. Dabei wurden die einzelnen Felder mit verschiedensten Inhalten bespielt, das alles aber sehr reduziert und auch nur für ganz kurze Zeit, dann schienen die Wände wieder neutral.

Und jetzt also 3-D: Da nimmt man sich als Standbesucher einfach am Eingang eine 3-D-Brille mit, setzt sie auf die Nase, und schon beginnt das entsprechende Programm am Stand: Die - natürlich bezaubernde - Moderatorin begrüßt uns auf der kleinen Seitenbühne und springt dann zur Hauptbühne hinüber, die an sich schon ein ungewöhnliches Unikum ist: Vor der brillanten V:LED Via 20 Wand hängt eine zweite hochauflösende 3-D-Wand.

Die vordere Wand aber hat's wahrlich in sich: Das ungewöhnlich wellige und schwarz schimmernde Teil ist wahrscheinlich die derzeit aufregendste LED-Wand der Welt. Sie ist eine von Sony PCL modifizierte 4 mm Wand.

Und diese Wand kann, was sie soll: Full HD in 3-D. Genau deshalb steht sie in diesem Jahr im Zentrum des Sony-Messe-Auftritts, lautet doch das Motto der Präsentation: From lense to living room. Sony baut die Kameratechnik für die großen Studios, aber Sony baut auch die 3-D-fähigen Fernseher. Und Sony liefert den Inhalt, sei es von der FIFA-Fußball-WM aus Südafrika oder Michael Jacksons "This Is It" - zwei Beispiele von 3-D-Videos auf Blue Ray, die es bereits zu kaufen gibt.

Filme, die in Ausschnitten in Berlin auch gezeigt werden und uns Brillenträgern schnell vollkommen klar machen, warum 3-D sich am Ende durchsetzen wird. Das heißt, eigentlich möchte es jeder, der das sieht, sofort haben - nicht anders, wie es bei der HD-Auflösung war, an deren Datenmengen ja auch heute noch so manche Übertragung an ihre Grenzen kommt.

Jetzt muss es also die doppelte Datenmenge sein, denn für 3D werden ja zwei getrennte Filme aufgenommen und abgespielt, für jedes Auge einer. Und obwohl die Unterschiede marginal sind, ist die Wirkung auf uns enorm: Endlich sieht man mal aus der Nähe, wie ein Thomas Müller den Ball praktisch um die Gegenspieler herum und am Torwart vorbei ins Tor kurvt. Und Michael Jacksons Bewegungen auf der Bühne werden um genau das Maß cooler wie sich das normale Fernsehbild vom HD-Signal unterscheidet.

Man kann sich's nicht vorstellen, es sei denn, man hat's gesehen

Als sei das noch nicht genug, hat man sich bei Sony dazu entschieden, 3-D am Stand in Echtzeit zu präsentieren, und da kommt wieder die Moderatorin ins Spiel, denn sie erzählt nicht nur, wie toll 3-D ist, sie wird auch dabei gefilmt und erscheint dreidimensional auf der Leinwand. Sie oder ihre Gäste, Live-Musiker beispielsweise.

Uns bleibt die Luft weg, und dem Technik-Team von Limelight unter der Leitung von Peter Mader ging es dabei wohl manchmal nicht viel besser, denn was die Münchner Techniker da in diesem Jahr realisiert haben, spielt in Sachen Hightech, wie Mader sagt, "in der Klasse der Formel 1".

Rein äußerlich zeigte sich das an einem erhöhten Regiepult im Hintergrund mit einer Breite von 12 Metern, an dem sich die Limelight-Techniker für Licht, Video, Ton und Koordination aufreihten. In ihrem Rücken hatten sie einen 4 Meter hohen quadratischen Würfel aus schwarzem Lack, vollgestopft mit Digitaltechnik neuestem Datums.

Nun wurde die Bühne jedoch nicht nur genutzt, um die Moderation, die Jongleure und 3-D-Filmausschnitte zu zeigen - es gibt ja noch viel mehr bei Sony, daher brachten die jeweiligen Spezialisten für Ihre Workshops denn auch ihr Filmmaterial mit - jeder auf eine andere Weise. Um so erstaunlicher war es, dass von all den Daten-Transaktionen, all den Schwierigkeiten im Zusammenspiel der Medien im Publikum keiner etwas mitbekam.

Einer der Gründe dafür war sicherlich die perfekte Vorbereitung des gesamten Teams. Peter Mader als technischer Direktor und Roland Strutz, der als Video-Direktor für Limelight tätig war, begannen bereits im April 2010 mit der Vorbereitung der Veranstaltung mit dem britischen Sony-Team in England und mit der Limelight-Truppe in Gilching bei München. Am 6. August begann der Aufbau in Berlin.

 

Das Team

Adam Scott: Fair Design
Morris Lyda: Line Producer
Michael Kühbandner: Lighting Design
Roland Strutz: Video Technical Director
Peter Mader: Technical Supervisor
Susan Ostler: Assistenz von Peter Mader

Beteiligte Firmen

Limelight: Generaldienstleister
Freestate Ltd.: Fairdesign
Studio Babelsberg: Set Construction
Gielissen: Business Area Construction
Presteigne charter: 3D-Video Equipment und Crew
PCL Japan: 3-D-LED-Wand and 3-D-Supervision
KUK Film: 3-D-Produktion
Stageco Berlin: Steelwork

Lighting
Adrian Vial: Operator
Florin Screciou: Lighting Crew Chief 
Tom Mayerl: Lighting Technician
Jasmin Veney: Lighting Technician
Michael Pichlbauer: Lighting Technician

Rigging
Oliver Haas: Head Rigger
Claus Biedermann: Rigger
Tobias Kastner: Rigger

Sound
Marcel Petras: Sound Design
Ulrich Zurucker: Sound Engineer
Mirco Bartos: Sound Technican

Video
Daniel Czarnecki: Video Engineer
Alex Jager: Video Engineer
Ben Dufort: Video Technician
Alfred Schmidl: Projector Technician

   

Die Technik

Licht:

Steuerung: Grand MA, Grand MA light
Moving Lights: GLP Impession, CP Alpha Beam, CS 4 Studiodue
LED-Systeme: V-led 20, PCL LED

Ton:

Mikrofone: Sony DWX, Shure, DPA,
Controller: Nexo NX 242
Mischpult: Yamaha M7CL
Endstufen: Camco
PA-System: Nexo
Monitoring: Nexo
Besonderheiten: Nexo-Bässe

Video:

Medienserver und -steuerung: Folsom Encore, Watchout, DVS Pronto HD.2, Doremi Dimension-3D, Sony MVS-8000, Sony MPE-200,
Kameras: HDC-P1
Projektoren: Barco HD 30
Projektionswand: Sony PCL
LED-Wand: V-led 20

www.limelight-veranstaltungstechnik.de