Wagner mal drei

22.07.2013

Christian Schatz über wechselnde Wagner-Opern, leise Scheinwerfer und niedrige Hallendecken


 

Aus Anlass des Wagnerjahres 2013 wurden in Bayreuth drei Wagner-Frühwerke in Zusammenarbeit mit der Oper Leipzig, dem Gewandhausorchester und der Bayreuther Festspiel Medien GmbH aufgeführt. Das Projekt unter dem Motto "Von Leipzig nach Bayreuth" startete mit der Aufführung von "Rienzi" und wurde mit "Das Liebesverbot" und "Die Feen" abgerundet.
 

 


Foto: Klinkertor Studios

 


Lichtdesigner Christian Schatz setzte für die Produktion auf bewährte Theaterprodukte und verwendete unter anderem: 8 x Clay Paky Sharpy, 2 x Robert Juliat Aramis, 60 x Philips Vari*Lite VL5, 78 x Philips Vari*Lite VL1000 und 98 x ETC Source Four mit Rainbow Colour Changers Rollenfarbwechslern PRO2. Dabei lag das Lichtdesign, die technische Planung und Durchführung in den Händen von Klinkertor Studios.

 

"Ich habe bei dieser Opern-Produktion extremen Wert auf leisen Betrieb der Scheinwerfer gelegt. Daher die Wahl der VL1000 und VL5. Eine weitere Herausforderung war die Tatsache, dass im täglichen Wechsel drei verschiedene Opern aufgeführt wurden. Bei den extrem kurzen Umbauzeiten war es nicht möglich, jeden Scheinwerfer täglich neu einzuleuchten. Daher sind die meisten Positionen durch Moving Lights abgedeckt worden."

"Unterm dem Strich waren es drei verschiedene Lichtdesigns", erklärte Christian Schatz weiter. "Die beiden Opern ‚Rienzi' und ‚Das Liebesverbot' sind ja zwei sehr verschiedene Werke, bei denen ich auch vom Lichtdesign her zwei total verschiedene Wege eingeschlagen habe."

"Bei den ‚Feen' wurde dann eher eine klassische Konzertsituation geleuchtet. Die meisten Scheinwerfer mussten an speziellen Halterungen im Hallendach gehängt werden, da die Hallenhöhe mit zehn Meter extrem niedrig war und wir jeden Zentimeter an Höhe nutzen mussten. Zusätzlich wurden sechs spezielle Traversenrahmen als Gassenhänger angefertigt, in denen jeweils drei VL1000 und zwei VL5 gehängt wurden."

"Die Leipziger Oper und die Bayreuther Festspiel Medien GmbH arbeitet ja meist eher in klassischen Opernhäusern und Theatern. Da hier die ‚Opernleute' mit eher ungewöhnlichen Rahmenbedingungen zu kämpfen hatten, wurde mit den Klinkertorstudios ein Design- und Produktions-Team ins Boot geholt, das es gewohnt ist, in solchen Hallen das Unmögliche möglich zu machen. Es wurde ja jeden Tag eine der drei Opern aufgeführt und es musste dazu die gesamte Bühne sowie ein Teil des Lichtsets umgebaut werden."

 

Kay Möller war als Beleuchtungsmeister tätig, Martin Eigenstetter als Operator. Der Sounddesigner war Florian Decker. gruppe20 lieferte das Licht-Equipment. Projektleiter für das Unternehmen war Johannes Greger.